„Die Geschäftsentwicklung hat unsere Erwartungen übertroffen. Nach einem soliden Geschäftsverlauf im dritten Quartal liegt der Konzernumsatz trotz anhaltender coronabedingter Belastungen nach neun Monaten nur moderat unter dem Vorjahr. Trotz hoher zusätzlicher Aufwendungen für strukturelle Anpassungen innerhalb der Unternehmensgruppe, die wir unabhängig von Corona vorangetrieben haben, bleibt technotrans profitabel. Bereinigt um Einmaleffekte haben wir eine EBIT-Marge auf Vorjahresniveau erzielt. Mit dieser Geschäftsentwicklung sind wir vor dem Hintergrund einer sehr schwierigen globalen Wirtschaftslage zufrieden.", sagt Michael Finger, Sprecher des Vorstands der technotrans SE.
Bereinigte EBIT-Marge auf Vorjahresniveau
Der technotrans-Konzern hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 einen Konzernumsatz von 141,5 Mio. € (Vorjahr: 153,4 Mio. €) erzielt. Dieser lag trotz coronabedingter Belastungen nur 7,8 % unter dem Vorjahr. Das operative Konzernergebnis (EBIT) blieb positiv mit 3,9 Mio. € (Vorjahr: 6,6 Mio. €) bei einer EBIT-Marge von 2,8 % (Vorjahr: 4,3 %). Im EBIT wurden Einmalbelastungen aus strukturellen und personellen Anpassungen in Höhe von 2,7 Mio. € sowie ein Einmalertrag aus einem beendeten BaFin-Bußgeldverfahren in Höhe von 0,6 Mio. € verarbeitet. Hieraus ergab sich ein bereinigtes EBIT in Höhe von 6,0 Mio. €. Die adjustierte EBIT-Marge liegt mit 4,2 % auf Vorjahresniveau.
Die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns blieb solide. Die Eigenkapitalquote betrug 50,5 % (31. Dezember 2019: 51,4 %). Zum 30. September 2020 verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 26,6 Mio. € und hat seine Nettoverschuldung im Berichtszeitraum um mehr als 11 % auf 21,5 Mio. € abgebaut. technotrans hat im Neunmonatszeitraum einen positiven Free Cash Flow von 3,5 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) erzielt – trotz erhöhter Investitionen durch den Neubau am Standort Holzwickede.
Die Folgen der Corona-Pandemie haben sich in unterschiedlichem Ausmaß auf die Berichtssegmente ausgewirkt. Das Segment Technology erzielte einen Umsatz von 102,4 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 109,1 Mio. € fiel mit 6,1 % moderat aus. Deutlicher fiel hingegen die Veränderung des Ergebnisses aus, was unter anderem auf eine umfassende Allokation einmaliger Strukturkosten zurückzuführen ist. So ging das Segment-EBIT von 0,3 Mio. € auf -1,2 Mio. € zurück. Die Segmentrendite verringerte sich entsprechend von 0,3 % auf -1,2 %. Bereinigt um Einmaleffekte lag diese mit 0,4 % leicht über dem Vorjahr.
Im Segment Services belasteten weiterhin insbesondere coronabedingte Reisebeschränkungen die Geschäftsentwicklung. Der Segmentumsatz in Höhe von 39,1 Mio. € lag mit 11,9 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 44,4 Mio. €. Erfahrungsgemäß stabil zeigte sich das Segment-EBIT in Höhe von 5,1 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €). Die Segmentrendite in Höhe von 13,1 % (Vorjahr: 14,2 %) erreichte, bereinigt um Einmaleffekte, mit 14,3 % das Vorjahresniveau.
Wachstumsmärkte und Kunststoffverarbeitung weiter stabil
Die Druckindustrie hat sich nach einem zuletzt starken coronabedingten Rückgang stabilisiert, blieb jedoch weiterhin beträchtlich unter dem Vorjahresniveau. In der Werkzeugmaschinenindustrie traten im dritten Quartal zusätzlich zu Corona-Effekten strukturelle Belastungen zu Tage. Hieraus resultierte ein Umsatzrückgang im Bereich Laser- und Werkzeugmaschinen, der nicht vollständig durch das unverändert wachsende EUV-Geschäft aufgefangen werden konnte. Positiv entwickelte sich das Geschäft in der kunststoffverarbeitenden Industrie durch erfolgreiche Vertriebsaktivitäten. Gleiches gilt für die Wachstumsmärkte. Hier trugen Neugeschäftsabschlüsse mit Lösungen zum Batterie- und Umrichter-Thermomanagement in den Bereichen Schienen- und Spezialfahrzeuge, E-Busse und E-Trucks zum erfreulichen Geschäftsverlauf bei. Weitere Erfolge verbuchte der Konzern in der Medizintechnik. Die Ramp-up-Phase der Serienfertigung des neu entwickelten Systems zur Blutkühlung wird im vierten Quartal 2020 abgeschlossen.
Ausblick: Technologiekompetenz im Fokus
Nach einer Abschwächung der Pandemie in den Sommermonaten steigen die Infektionsraten aktuell stark an. Zahlreiche Regierungen haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zuletzt wieder verschärft. Auch für technotrans haben der Infektionsschutz aller Mitarbeiter und Geschäftspartner sowie die Sicherstellung eines stabilen Geschäftsbetriebs mit hoher Vertriebsaktivität unverändert höchste Priorität.
„Wir erzielen kontinuierlich Vertriebserfolge und bauen unsere Marktpositionen auch unter den aktuell erschwerten Bedingungen weiter aus. Neben Projektaufträgen zu vielversprechenden Bahnprojekten haben wir im Bereich ‚Straße‘ einen bedeutenden Großauftrag für die Kühlung von E-Bus-Ladestationen akquiriert und sind eine Entwicklungspartnerschaft mit einem Technologiekonzern im E-Truck-Bereich eingegangen. Im Service-Geschäft treiben wir die Digitalisierung voran. Auch international sind wir erfolgreich: In China haben wir führende Medizintechnik-OEMs als Neukunden gewonnen", so Michael Finger.
Auf Basis der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 einen Konzernumsatz in Höhe von rund 185 Millionen € bei einer EBIT-Marge von ca. 2,5 bis 3,0 % sowie einen positiven Free Cashflow. Die um Einmaleffekte bereinigte EBIT-Marge erreicht trotz Umsatzrückgang voraussichtlich das Vorjahresniveau von 4,0 %. Diese Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass in den verbleibenden Wochen des Jahres 2020 keine coronabedingten Einschränkungen angeordnet werden, die über die Anfang November regierungsseitig initiierten Maßnahmen hinausgehen.
„Den aktuell wieder wachsenden Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie setzen wir eine hohe Kundenorientierung, Technologiekompetenz, Kreativität bei der Erarbeitung von individuellen Konzepten sowie eine strikte Kostenkontrolle entgegen. Unsere Pipeline ist gut gefüllt! Die sich uns bietenden Chancen werden wir nutzen! Hierzu stellen wir uns zukünftig noch stärker auf. Die Strategie 2025 werden wir Ende des Jahres 2020 vorstellen", sagt Michael Finger.