Schichtlüftungsanlage mit LWB WeldTech erfolgreich umgesetzt
„Mit unserem langjährigen Kooperationspartner konnten wir hier eine anspruchsvolle Sonderlösung realisieren“, TEKA-Geschäftsführer Erwin Telöken.
Die Sutter Fahrzeugbau AG in Lungern ist ein Multi-Allrounder im Fahrzeugbau sowie im Schienenverkehr. Mitten im Herzen der Schweiz fertigt der mit 90 Jahren traditionsreiche Fahrzeugbaubetrieb 3-Seitenkipper von 3,5 bis 40 Tonnen, Ladebrücken für Last- und Lieferwagen, Kofferaufbauten, Kippmulden, Schnellwechselsysteme, Spezialfahrzeuge, Schienenleitern sowie Container für Schienenfahrzeuge. Als modernes Unternehmen mit Kundenorientierung werden ebenso Aufbauten und Anhänger repariert. Die besonderen Kompetenzen des Unternehmens und seinem 40-Mitarbeiter starken Team liegen dabei vor allem im Bereich der 3-Seitenkipper bis 40 Tonnen und Ladebrücken für sämtliche marktüblichen Last- und Lieferwagen. Für alle Produktionsprozesse kann der Schweizer Spezialist auf eine eigene CNC Profilbearbeitung zurückgreifen.
Neue Fertigungs- und Lagerflächen
Mit Blick auf die konstant gute Auftragslage, künftige Auslastung, vor allem jedoch um die Arbeitsabläufe zu optimieren, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr weitere Freiflächen am Standort erschlossen. So konnte durch ein Podest als Zwischenboden in der 30 m x 20 m großen und rund 12 m hohen Halle eine zusätzliche Produktionsfläche von 190 m2 geschaffen werden, ebenso wie eine weitere 150 m2 umfassende Lagerfläche. Zwölf Mitarbeiter fertigen in dem neuen Produktionsbereich 3-Seiten-Kipper bis ca. 7,5 Tonnen vorwiegend aus Aluminium, die von Transport-, Bau- und Gartenbaubetrieben nachgefragt werden, aber auch in den Nutzfahrzeugverkauf gehen. Außerdem ist hier das Bearbeitungszentrum eingerichtet, in dem Halbfabrikate für die Produktion entstehen. Auf recht engem Raum fallen hier Schweissrauche, Schmirgelstaub und Frässtaub an.
„Wir sind ein Familienunternehmen und leben dies auch durch eine besondere Nähe zu unseren Beschäftigten. Für uns war von Anfang an klar, dass der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter an erster Stelle steht. Wir unternehmen stets das Möglichste, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen“, erklärt der Betriebsleiter Marcel Bieri.
Umsetzung über langjährigen Kooperationspartner
Für die Erarbeitung einer im Sinne des optimalen Gesundheitsschutzes idealen Lösung wurde die LWB WeldTech AG beauftragt. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit LWB WeldTech im Bereich der Schweißgeräte zusammen und schätzen die kompetente kunden- und produktionsorientierte Betreuung“, so Bieri weiter.
In der neuen Produktionsstätte bzw. der Halle insgesamt galt es besondere Herausforderungen zu berücksichtigen. Da die Sutter Fahrzeugbau in den Schweizer Bergen fertigt, herrschen schon früh im Herbst bis lange in den Frühling kühle Temperaturen, so dass die Hallentore über viele Monate geschlossen bleiben müssen. „Diese Rahmenbedingung und weitere räumliche Gegebenheiten sowie die Anzahl der Mitarbeiter führte uns nach sorgfältiger Analyse zu der Entscheidung, dass eine speziell konfigurierte TEKA-Schichtlüftungsanlage die effektivste, wenn auch teuerste Lösung im Sinne eines optimalen Gesundheitsschutzes darstellt“, erklärt Rolf Lehmann von LWB WeldTech. Als persönlicher Ansprechpartner koordinierte er nach der Beratung vor Ort die Planung, den technischen Support und die Montage der neuen Anlage.
Raumluftsonderlösung - an besondere Hallensituation angepasst
Durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten verfügt das Fahrzeugbauunternehmen nun über insgesamt sieben Schweißarbeitsplätze (fünf Aluminium- und zwei Stahlarbeitsplätze). An vier Arbeitsplätzen kann gleichzeitig geschweißt werden. Dabei wird auf dem neu geschaffenen ca. 18 m x 11 m x und 4 m hohen Podest sowie darunter geschweißt, wodurch insgesamt zu reinigende Hallenluft im Umfang von rund 2.700 m³ anfällt.
Im Oktober 2020 lieferte TEKA zur Reinigung der Hallenluft eine Schichtlüftungsanlage mit 11 kW-Leistung auf Basis der Filtercube 4H, die auf dem Podest aufgestellt wurde. Zur Erfassung der anfallenden Rauche wurden zwei voneinander getrennte Schichtlüftungssysteme – unter und über dem Podest – installiert. Unter dem Podest wurde längsseits eine Ansaugrohrleitung montiert. An der Außenwand auf der gegenüberliegenden Seite sorgen sogenannte Quellluftauslässe dafür, dass die Luft strömungsarm in Richtung Ansaugrohrleitung gedrückt wird. Über sowie neben dem Podest wurden ebenfalls Quellluftauslässe montiert. Für die Ansaugrohrleitung wurde Platz unter dem Dach gefunden.
Und so funktioniert die Anlage: Über einen „Bypass“ in der Ansaugrohrleitung wird kühle Frischluft angesaugt, welche die Umluft abkühlt und die Schichtlüftung verbessert. Verschmutzte Luft wird im Deckenbereich angesaugt und hier über die Filtercube gefiltert. In der Filtersektion lagern sich partikelförmige Schadstoffe an der Oberfläche der Filterpatronen ab. Bei einem Abscheidegrad von nahezu 100 % werden alveolengängige Partikel < 0,4 µm mit Bestwerten dank Einsatz der TEKA-Filterpatronen abgeschieden. Zum Lieferumfang gehörte auch ein Rohrschalldämpfer mit Kulisse sowie ein Kanalbogen, so dass die Mitarbeiter bei einem Schalldruckpegel von ca. < 74 dBA Lärm geschützt arbeiten können. Bei der Schichtlüftung wird Zuluft (Frischluft) impulsarm in den zu belüftenden Raum eingebracht. Es bildet sich im Bodenbereich ein Frischluftdepot, wobei warme Luft nach oben steigen kann.
Aitracker übernehmen Monitoring
„Wir investieren – wie hier mit dieser Lüftungsanlage – weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden und haben auch dank der zwei Airtracker ein selbständig funktionierendes System, das uns erlaubt jederzeit ein Protokoll der Luftqualität anzuschauen oder auszudrucken“, resümiert Bieri. Zwei Airtracker im Industrie 4.0 Stil übernehmen im gesamten Produktionsbereich die Überwachung der Luftqualität. Der neu entwickelte Sensor der Airtracker-Serie erfasst Partikel kleiner als 100 Nanometer und überzeugt in der Auswertung von 0 bis 30 mg/m³ bei einer Genauigkeit von ± 0,1 mg/m³. Der Schwell- bzw. Grenzwert ist bei Sutter Fahrzeugbau individuell konfiguriert. Der Sensor gibt den aktuellen Status der Feinstaubkonzentration durch LED-Leisten per Ampelfunktion an. Wird der konfigurierte Wert überschritten, signalisiert der Airtracker dies durch rotes Licht und steuert die Lüftungsanlage an. Durch die Kopplung der Airtracker mit der Lüftungsanlage ist eine optimale und zugleich Energie effiziente Funktion der Lüftungsanlage gewährleistet.
„Wir sind mit der gesamten neuen Anlage sehr zufrieden. Auch die Airtracker funktionieren bis jetzt einwandfrei und sind absolut zu empfehlen“, resümiert Bieri ein Jahr nach der Inbetriebnahme zufrieden.