- "DS-Vega" von der DeutscheSenior GmbH gewinnt am 27. September den Telematik Award 2010
- Im selben Monat bestätigt sie souverän die Entscheidung der Jury als Sieger des Anwendertests
Der große Freiheitsdrang einer neuen Heimbewohnerin war es, der Edith Mädche vom Sozialdienst des Seniorenzentrums Katherinenstift in Wiesbaden auf die Idee brachte, einmal ein Personenortungssystem auszuprobieren. "Die Frage war: Wie können wir ihr die Freiheit lassen?"
Mehrmals verließ eine Bewohnerin des von der EVIM getragenen Katharinenstiftes unbemerkt das Gelände der Einrichtung, langes Suchen war die Folge. Nachdem Edith Mädche Erkundigungen bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft eingezogen hatte, wurde klar, dass man ein GPS-System testen wollte. Kurz entschlossen rief Edith Mädche bei der Redaktion Telematik-Markt.de an, um für die Kaufentscheidung den von der Fachzeitung angebotenen Anwendertest zu nutzen.
KASTEN:
Tester: Seniorenzentrum Katherinenstift in Trägerschaft der EVIM Gemeinnützigen Altenhilfe GmbH
Kerngeschäft: Betreuungseinrichtung
Wirkungskreis: regional
Besonderheit: unter anderem demente Bewohner
Einrichtung: pflegebedürftige Menschen, demente Menschen
Anforderungsprofil des Anwenders:
Der Anwender wollte speziell für demente Personen mit so genannter Hinlauftendenz Telematik-Systeme testen, die als "Digitale Begleiter" für die Sicherheit der Bewohner eingesetzt werden können. Dabei kam es darauf an, dass dieser "Digitale Begleiter" möglichst von der Mehrzahl der dementen Bewohner akzeptiert wird, so dass die Gefahr möglichst gering ist, dass der Träger sich dieses Gerätes unbemerkt entledigen kann.
VON MARTINA SCHEFFLER
Zwei Geräte testete das Katharinenstift, eindeutig überzeugt hat das "DS-Vega" von DeutscheSenior GmbH. "Schon die Form des Tragens, wie eine Armbanduhr, sorgte für eine hohe Akzeptanz beim Bewohner", erzählt Edith Mädche.
Außerdem gewährleiste diese Geräteform, anders als beispielsweise ein in einer Tasche zu tragendes Gerät oder ein um den Hals zu hängendes, ein "sehr sicheres Bei-sich-Tragen", so Edith Mädche, die den Test akribisch begleitete. Ausschlaggebend für die Bestnote für die Deutsche Senior ist die "große Sicherheit bei der Standortbestimmung".
Homezone konnte individuell eingerichtet werden
Die vom Heim definierte Sicherheitszone für den Bewohner war zuvor durch den Berater der Firma eingerichtet worden, ebenso wie eine "Homezone". "So mussten unsere Mitarbeiter nicht extra eingewiesen werden", lobt Edith Mädche die äußerst einfache Handhabung. Die Auseinandersetzung mit einer möglicherweise komplizierten Software blieb dem Heimpersonal somit erspart.
Sobald der Bewohner die Sicherheitszone verließ, bekamen die Heimmitarbeiter einen Anruf aus der Zentrale des Anbieters mit genauer Angabe des aktuellen Aufenthaltsortes. "Und das hat immer zugetroffen", lobt Edith Mädche die stete Sicherheit bei der Standortbestimmung.
Akkustand überprüft die Zentrale und warnt rechtzeitig
Auch wenn der Ladestand der Batterien niedrig war, erhielten die Heimmitarbeiter einen Anruf aus der Zentrale. So war es möglich, den Bewohner aufzusuchen und das Ladegerät auf die Uhr zu setzen. Der große Vorteil des Transferakkus ist, dass man das Endgerät während des Aufladens nicht vom Arm nehmen muss. Das Heimpersonal konnte auch jederzeit in der Zentrale bei der DeutschenSenior GmbH anrufen, um nachzufragen, wo sich der Bewohner gerade befinde. Das "DS-Vega" bot außerdem die Möglichkeit, einen Notruf mit Kontakt zur Leitstelle abzusenden oder den Bewohner durch das Heimpersonal über die integrierte Kommunikationseinheit direkt anzusprechen. "Diese Funktion haben wir nicht genutzt, weil es nicht den Bedürfnissen des Bewohners entsprach. Es mag aber Personen geben, die das einsetzen können", sagt Edith Mädche.
"Digitale Begleiter" retten Leben, verhindern teure Polizeieinsätze Für die Mitarbeiter des Heims bedeutete der Einsatz des Geräts "eine Ersparnis von vielen Stunden Suche, bis hin zu teuren Polizeieinsätzen". Mit dem "DS-Vega" der DeutscheSenior GmbH könne man "den Bewohner beruhigt ziehen lassen" und stets voller Zuversicht darauf vertrauen, von der Zentrale informiert zu werden.
Große Akzeptanz und am Nutzer nicht vorbei entwickelt
Auch der Bewohner habe positiv auf das Gerät reagiert, aus seinen Äußerungen könne auf einen hohen Tragekomfort geschlossen werden und da es wie eine richtige Armbanduhr aussah, habe er es auch sofort akzeptiert".
Die Ängste einiger Heime, durch den Einsatz "digitaler Begleiter" begebe man sich in ein "Big Brother"-Szenario, teilt Edith Mädche ganz und gar nicht. "Es kommt doch auf die Art und Weise an, wie man das Gerät verwendet", findet sie. "Die Person hat sehr viel mehr Freiräume, die sie sonst nicht hätte. Zudem ist gewährleistet, dass jederzeit der Aufenthaltsort bestimmt werden kann, falls die Person nicht selbstständig den Rückweg findet. Das alles hat nur Vorteile. Mehr Sicherheit auf allen Seiten und zudem auch Entlastung des Personals."
Betreuer und Angehörige sehr positiv eingestellt
Natürlich wurde vonseiten der Pflegeeinrichtung vorher mit der Testperson selbst und deren Angehörigen gesprochen. Die Zustimmung aller Beteiligten war Voraussetzung für den Einsatz des Gerätes.
Die Empfehlung: Vorurteilsfrei testen und dann beurteilen
Resümierend empfiehlt Edith Mädche den Pflegeeinrichtungen und -diensten diese "digitalen Begleiter" vorurteilsfrei und aktiv kennen zu lernen: "Natürlich wird man konfrontiert mit einer Technologie, die für den Pflegebereich noch relativ unbekannt ist. Noch dazu bieten entsprechende Anbieter Systeme in fast undurchschaubarer Vielfalt, Funktionalität und Services an. Das hat auch uns sehr irritiert. Nur lohnt sich die Begegnung mit den "digitalen Begleitern" in jedem Fall und ich empfehle den Kolleginnen und Kollegen sehr, vorurteilsfrei an diese Technologie herantreten, um sich dann ein reales Urteil bilden zu können."
Der Tipp von Edith Mädche:
"Die Suche nach dem geeigneten System wird sehr viel leichter, wenn man wie wir, die Unterstützung der unabhängigen Fachzeitung Telematik-Markt.de nutzt. Sie half uns im Markt die möglichen Hersteller und Anbieter zu finden, die für unsere Anforderungen infrage kamen. Das machte unsere Suche nach dem geeigneten Gerät sehr viel leichter. Es war eine sehr spannende und ergebnisorientierte Zusammenarbeit."