Im Jahr 2012 startete bei der Veolia die Testphase für ein neues Telematik-System, welches umfassend der Digitalisierung zahlreicher Prozesse dienen sollte. Die Region Süd des bundesweit aktiven Entsorgungsunternehmens arbeitete ein Jahr lang intensiv mit der potenziellen neuen Lösung. Im Jahr 2013 erfolgte dann die gut überlegte Entscheidung. Das Telematik-System konnte begeistern und man leitete ein deutschlandweites Rollout des Systems ein. Etwa 1.200 Fahrzeuge sind seitdem zentral vernetzt, um das Tagesgeschäft mit mehr als 110.000 Kunden in Industrie, Gewerbe und Handel sowie kommunalen Partnern mit insgesamt über 12 Mio. Einwohnern zeitgemäß abwickeln zu können.
Die verwendete Lösung? „Couplinkyourfleet“ für Entsorger von der Couplink Group AG. Der Aldenhovener Telematik-Anbieter ist seit mehr als 15 Jahren mit seinen Lösungen am Markt vertreten. Das Angebot umfasst verschiedene Systeme für die Herausforderungen im Logistik-Sektor. Dabei dienen die Couplink-Entwicklungen zumeist als Grundgerüst und werden erst in Absprache mit dem jeweiligen Kunden zu einer stets individuellen Telematik-Lösung. So auch bei der Veolia, welche als Entsorgungsunternehmen zwar in gewisser Weise auch den Transport von Waren durchführt, was jedoch lediglich einen kleinen Teil der Prozesskette darstellt. So gibt es auch hier Aufträge und klare Routen, die Abholpunkte sind aber meist weitaus zahlreicher und verbinden sich so zu großen Auftragsketten. Diese müssen nicht nur abgefahren werden, sondern auch mit verschiedenen Kennzahlen dokumentiert werden – und zwar nachweisbar.
Ein ganz normaler Entsorgungsauftrag
Inwieweit sich die Prozesse bei der Veolia von der „herkömmlichen Logistik“ unterscheiden, wird bei dem Ablauf eines Auftrags klar. Zwar erhält auch hier der Fahrer zum Start seine Aufträge und die zu fahrende Route, jedoch ist die Abwicklung etwas umfangreicher. Beim Kunden werden alle zur Leistungserbringung relevanten Daten genau dokumentiert: Anzahl der geleerten, aufgestellten bzw. getauschten Behälter, Datum und Uhrzeit und - wenn gewünscht - die Unterschrift vom Kunden zur Bestätigung der Leistungserbringung. Zusätzlich sind außergewöhnliche Vorkommnisse wie z.B. Schäden an Behältern, überfüllte oder fehlbefüllte Container zu dokumentieren. Das Material wird entweder direkt am Fahrzeug verwogen oder zur Entsorgungsanlage transportiert und dort erfasst. Die Menge der Ware muss ebenfalls dokumentiert werden - ein Wert, welcher auch zur Rechnungsstellung benötigt wird. Von einigen Fahrern kommen so bis zu einhundert Aufträge pro Tag zusammen. Anno 2011 schrieben die Mitarbeiter hier noch händisch Tagesberichte. Diese wurden am Ende des Arbeitstages in der Zentrale abgegeben und manuell in das Auftragssystem übernommen. Vorgänge, die sowohl auf der Straße als auch im Büro viel Zeit kosteten und Dokumentationsfehler zuließen. Insbesondere, wenn wie bei Veolia mehr als 150.000 Behälter verantwortet werden.
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