Die Erfurter Verkehrsmanager sind derzeit mit der Herausforderung konfrontiert, mehrere gegenläufige Entwicklungen in ihrem Mobilitätsmanagement aufzufangen: eine wachsende Bevölkerung mit steigendem Mobilitätsbedarf und einer Verdichtung der Bebauung und immer strengere Gesetze und Verordnungen in Sachen Umweltschutz. Die rund 800 Kilometer Verkehrswege mit neun Radialachsen und drei Ringen sind um einen mittelalterlichen Stadtkern organisiert. Keine leichte Aufgabe , den Verkehr umwelt- und ressourcenschonend zu steuern, den Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden gesetzeskonform zu reduzieren und die ambitionierten Ziele des Klimaschutzes – eine signifikante Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen – zu erreichen.
Der Lösungsansatz: ein intelligentes Mobilitätsmanagement zur Ermittlung und Bereitstellung von aktuellen Informationen zur Verkehrslage. Für die dynamische Prognose der Verkehrslage in Echtzeit nutzt Erfurt künftig die PTV-Software PTV Optima. Diese liefert Verkehrsprognosen für verschiedene Zeitfenster zwischen fünf Minuten und einer Stunde. Auf dieser Basis kann das Verkehrsmanagementsystem an mehreren Stellen steuernd in den Verkehrsfluss eingreifen. Die Rolle und Aufgabe der PTV bestand in der Bereitstellung der Software und Unterstützung bei Installation und Konfiguration. Umsetzungszeitraum war 2015, ein Update wurde im Spätsommer 2016 vorgenommen.
Echtzeitprognosen bis zu 60 Minuten
PTV Optima funktioniert auf Basis folgender aktueller Daten: Verkehrsbelastungen, Parkplatzsituation, Verkehrseinschränkungen sowie Echtzeit-Informationen des Erfurter ÖPNV. Für Datenmanagement, Monitoring und Analyse werden die Ergebnisse von PTV Optima unter anderem mit Umweltdaten in der pwp-TrafficManagement-Platform zusammengeführt.
Torben Hilgers, Real-Time-Experte der PTV Group, ist von der sinnvollen und erschwinglichen Lösung für Städte aller Größen überzeugt: „Insbesondere in kleineren Großstädten eignet sich PTV Optima als Tool für Echtzeitprognosen der Verkehrssituation. Das web-basierte System setzt auf bestehende Verkehrsmodelle auf und dynamisiert diese. Standardisierte Schnittstellen ermöglichen die einfache Integration in bestehende Systemumgebungen.“