PRECOBS generiert unter Verwendung aktuellster Deliktdaten Prognosen, die von Polizeibehörden für operative und präventive Zwecke verwendet werden können. Kräfte in der Recherche, den Leitstellen und in den Einsatzeinheiten erhalten zeitliche und räumliche Indikationen für eine lageorientierte Einsatzplanung. Die Prognosen können einfach in den täglichen Informationsfluss eingebunden werden. Künftige Kriminalitätsbekämpfung wird immer stärker von automatischen Analysesystemen unterstützt werden.
IfmPt bringt mit PRECOBS „predictive policing“ in den polizeilichen Tagesbetrieb.
PRECOBS entstand ursprünglich aus einem von Dr. Thomas Schweer in Zusammenarbeit mit der Polizei Duisburg durchgeführtem Forschungsprojekt zu dem Deliktfeld Kfz-Diebstahl. Dabei fand Dr. Schweer heraus, dass sich bei einem großen Teil dieser Delikte musterhaftes Verhalten bei den Tätern nachweisen lässt und diese Muster auf andere Deliktbereiche der Massenkriminalität übertragbar sind. Mit zwei IT-Kollegen wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in eine für die Polizeibehörden tagesaktuell nutzbare Prognose- und Analysesoftware eingebracht. Schwerpunkt war zunächst das Deliktfeld Wohnungs- und Geschäftseinbruch. Die Software wurde 2013/14 in Zürich bei der Stadtpolizei erfolgreich getestet und befindet sich seither im Dauerbetrieb. Derzeit laufen Pilotprojekte in Bayern, Basel und im Kanton Aargau. PRECOBS ist damit Vorreiter in diesem Feld des Predictive Policing und die einzige Prognosesoftware, welche sich in Europa in diesem Bereich im Dauerbetrieb befindet.
Die Software PRECOBS soll die bisher zeitraubende manuelle Gefahrenanalyse innerhalb der Polizei nunmehr in einem computergesteuerten Analyseverfahren erstellen. Die Analyse erfolgt innerhalb weniger Minuten an jedem Tag und ist für die Einsatzplanung der Polizei eine erhebliche Zeitersparnis. Die Prognosen haben eine Genauigkeit von über 80 %. Dabei werden gezielt sehr kleine Fläche für Delikte prognostiziert mit einem Zeitfenster von 24 Stunden bis max. 7 Tagen.
PRECOBS liefert der Leitstelle einer Polizeibehörde genaue räumliche und zeitliche Prognosen für zukünftige Delikte. Dadurch können Einsatzkräfte effizient und zielgenau eingesetzt werden. Der Deliktrückkang seit Anwendung des Verfahrens liegt im Durschschnitt bei über 30 Prozent.
Pilotphase Zürich: Oktober 2013–April 2104 – danach ohne Unterbrechung im Dauerbetrieb
Pilotphasen derzeit in München, Mittelfranken, Polizei Basel-Landschaft und Kantonspolizei Aargau - Ender der Pilotphasen 31. März 2015
Anfragen liegen von weiteren Bundesländern sowie aus dem Ausland vor.
Zielgruppe sind Polzeibehörden d. h. BKA, Landeskriminalämter, Polizeipräsidien im In-/ Ausland. Vorteil: aktualisierte Gefahrenanalyse innerhalb weniger Minuten nach Auswertung aktueller Deliktdaten mit zielgenauer Prognose von Folgedelikten.
Die feierliche Verleihung des Telematik Awards 2015 auf der IFA Berlin
Das Rahmenprogramm zog großes Interesse auf sich. Den Trailer zur Verleihung des Telematik Awards 2015 sehen Sie hier.
26 Unternehmen befanden sich aus insgesamt 108 gültigen Einreichungen zum Telematik Award 2015 im exklusiven Kreis der Nominierten. Die Siegel, welche diesen Erfolg ausweisen tauchten kurz nach Veröffentlichung auf den entsprechenden Unternehmensseiten auf und spiegelten diesen Erfolg wider. Am 07.09.2015 entschied sich nun, welche der ausgewählten Unternehmen ihre Teilnahme am diesjährigen Award auch mit einem der begehrten Pokale krönen durften. In neun Kategorien und der Sonderkategorie für die „Beste Innovation“ wurden die Pokale verteilt.
Anerkennende Worte zur Eröffnung durch den Schirmherrn
Eröffnet wurde die diesjährige Verleihung von Herrn Steffen Bilger MdB, dem Schirmherrn des Telematik Awards 2015. In seiner Ansprache bestätigte er den Wert und das hohe Potenzial der Telematik und freute sich anschließend auf das folgende Programm.
Die Tradition des Telematik-Talks
Bevor es zur Verleihung kam stand ein weiterer wichtiger Programmteil bevor. Moderiert von der Chefjurorin der unabhängigen Fachjury des Telematik Awards, Prof. Birgit Wilkes, wurde der traditionelle „Telematik-Talk“ veranstaltet. Diese Diskussionsrunde mit ausgewiesenen Branchenexperten diskutiert als fester Bestandteil eines jeden Telematik Award über aktuelle Themen der Branche – unter starker Mitwirkung der Leserschaft der Fachzeitung Telematik-Markt.de. Im Vorfeld dieser Gesprächsrunde werden nämlich die Fragen der Leser gesammelt und die Interessen ermittelt, welche aktuell in deren Fokus liegen.
Das Interesse der Leserschaft
In diesem Jahr stellte sich ein Thema innerhalb der Human-Telematik als klarer „Favorit“ heraus. Und so wurde es auch zum Thema des Telematik-Talks: Die künstliche Intelligenz. Anders als man üblicherweise in Diskussionsrunden vermuten könnte, bietet der Telematik-Talk auch immer eine praktischen Teil. Und in diesem Jahr bestand dieser in der Vorstellung des Assistenz-Roboters „Annabell Roboto“, welcher zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dieser kleine Helfer soll in den eigenen vier Wänden unterstützend agieren und Gefahrensituation erkennen.
Von Robotern und Drohnen
Während sich Annabell Roboto um Hilfe auf dem Boden kümmert, zeigte der „Defikopter“, eine Entwicklung des Vereins definetz, wie automatisiert fliegende Drohnen zu wesentlich friedvolleren Zwecken als der militärischen Anwendung eingesetzt werden können. Durch seine Bewegung im Luftraum erreicht der Defikopter Einsatzorte in nahezu jedem Fall wesentlich schneller als Rettungswagen, wirft einen Defibrillator ab und erlaubt somit erste Hilfe in genau der Phase, die oftmals über Leben und Tod des Patienten entscheidet. Ein Projekt, welches im Anschluss des Telematik-Talks auch mit dem Sonderpreis für die Beste Innovation ausgezeichnet wurde.
Welche Telematik-Lösungen neben dem Defikopter in diesem Jahr noch einen der begehrten Telematik Awards erhielten, ist neben vielen weiteren Informationen auf der Eventseite zur diesjährigen Verleihung zu erfahren.