Dort, wo einige Datenschützer prinzipiell vor Gefahren und einem gläsernen Leben warnen, schätzen viele Anwender vor allem eins: interessante Möglichkeiten, um an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt in Echtzeit komfortable Services in Anspruch nehmen zu können.
Im privaten Sektor der Human-Telematik geht der Trend zu sogenannten Wearables wie Smart Watches oder der erweiterten Funktionalität von Tablets und Smartphones, welche immer mehr dazu dienen, die Umgebung jederzeit im Blick zu haben – auch wenn man gerade auf der anderen Seite des Planeten seinen Kaffee schlürft.
So gibt es Sensoren, die sich an allen möglichen Geräten und Gegenständen im Haushalt installieren lassen und dann in Echtzeit Informationen zum aktuellen Zustand abgeben. Nahezu jeder von uns hat schon einmal versehentlich den Herd angelassen oder das Haus verlassen, ohne die Fenster oder Tür zu schließen – Schlimm könnte es dann werden, sofern einem dies erst ein- bzw. auffällt, wenn man schon beim Bierchen an der Alster sitzt. Ein Blick auf das Smartphone könnte der einer entsprechenden Telematik-App diesen Verdacht ausräumen oder aber bestätigen. Keiner müsste jedoch aufspringen, um den drohenden Feuerteufel zuvorkommen zu können. Mit der Telematik-App kann man das betreffende Gerät aus der Ferne ansteuern und ausschalten.
An uns, vor uns, um uns herum
Beim Thema Augmented Reality hört man derzeit vieles – häufig jedoch noch Zukunftsmusik, die noch fernab der Serienreife ist. Besonders Google schreibt hier regelmäßig Schlagzeilen mit Projekten wie Google Glass, dem Aufkauf des im SmartHome-Bereich ansässigen Unternehmens „Nest“, oder dem neuen „Smart Contact Lens Project“. In der Brille, in der Wohnung und sogar direkt im Auge – wie kaum ein anderes Unternehmen zeigt sich anscheinend allen voran Google (über-)mutig, für die vernetzte Zukunft verantwortlich zu sein.
Smart Contact Lens Project
Hilfe für Diabetiker verspricht dieses Google-Projekt: Eine Kontaktlinse misst den Blutzuckerspiegel anhand der Tränenflüssigkeit, was laut aktuellen Erkenntnissen der Medizin genauso möglich sein soll wie die Messung anhand eines Tröpchen Blutes, welcher derzeit von vielen Diabetikern mit einem Pieks in den Finger entnommen werden muss. Die Kontaktlinse misst also den Glukosewert sekündlich und befindet sich bereits im Test. Da sie eine Warnung beziehungsweise die aktuellen Werte bislang nur an gekoppelte Endgeräte senden kann, diese somit aber immer dabei sein müssten, denkt Google über den nächsten Schritt nach. So sollen kleine
LEDs in der Linse direkt eine farbliche Warnung bei kritischen Werten anzeigen.
Nicht aufhalten, sondern lenken
Der Weg in die Augmented Reality ist beschritten und kommt definitiv auf uns alle zu. Auch wenn Datenrechtler rund um den Globus ganz besonders gern bei Googles Projekten Kopfschmerzen bekommen, ist doch zu honorieren: Die Technologie bietet zu viele sinnvolle Möglichkeiten zur Verbesserung unserer Leben, als dass dies grundsätzlich verteufelt werden sollten. Stoppen lässt sich diese gigantische Telematik-Industrie eh nicht, denn der Verbraucher hat sein Wort dazu längst gesprochen. Allerdings müssen wir darauf achten, dass sie in kontrollierten Bahnen voranschreitet.
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