„Wir wollen den Dieselverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen um fünf Prozent senken“, sagt die Projektverantwortliche Nicole Schwarz, die zugleich auch die Umweltschutzbeauftragte der VZO ist. Die Busflotte der VZO legt jährlich rund sechs Millionen Kilometer zurück und verbraucht dabei etwa 2,7 Millionen Liter Kraftstoff. Eine Einsparung von fünf Prozent entspricht einer Reduzierung von 135.000 Litern. „Ebenso wichtig wie der wirtschaftliche Aspekt ist uns jedoch der ökologische Nutzen“, betont Nicole Schwarz.
Neben dem Treibstoffverbrauch soll bei den VZO aber auch der Verschleiß zurückgehen. Sämtliche Effekte resultieren aus dem von Vehco entwickelten Programm EcoDriving. Es hilft beim Optimieren von Fahrstil und Dieselverbrauch. Zu den Besonderheiten zählt, dass nicht nur die Fuhrparkleitung, sondern auch die Fahrer direkt auf die relevanten Daten zugreifen können. Drehzahlbereiche, Beschleunigungs- und Verzögerungsintensität werden individuell pro Fahrzeug ermittelt und dargestellt. Ebenso kann der Anteil von Brems- und Schubbetrieb ausgewiesen werden. Im Fuhrparkmanagement können auf diese Weise fahrerbezogene Einzelauswertungen mit Fahrstil-Details und Verhaltens-Trends erstellt werden.
Die Fahrer erhalten anhand von Balkengrafiken in Ampelfarben auf den großen Displays der Bordrechner klar verständliche Hinweise, an denen sie sich orientieren können. „Das Einbeziehen der Fahrer war für ein ein wesentliches Argument für Vehco“, so Schwarz. Im Gegensatz zu punktuellen Dieselspar-Schulungen begleitet und trainiert EcoDriving den Fahrer permanent und nachhaltig. Ein klar verständliches Bewertungssystem mit Sternen verteilt am Ende einer Schicht Noten. Maximal sind fünf Sterne erreichbar. „Deshalb unterstützt VehcoOnboard auch die Weiterbildung unserer Chauffeure“, erklärt die Projektleiterin.
Zugleich liefern die gesammelten Daten zum Fahrstil eine gerechte Basis für ein Prämiensystem, das die VZO im nächsten Jahr ebenfalls einführen werden. Dabei wird die wirtschaftlichste und schonenste Fahrweise belohnt. Geplant ist, die in einem Jahr gesparten Kosten an die Fahrer auszuschütten. Der exakte Schlüssel für den leistungsgerechten Bonus steht aber noch nicht fest. Fest steht jedoch, dass neben den Fahrern auch die Fahrgäste von der Vehco-Lösung profitieren werden. Denn die sanftere Fahrweise erhöht den Fahrkomfort spürbar.
Die positiven Auswirkungen der Telematik konnten die VZO im Vorfeld in einem zweimonatigen Pilotversuch ausgiebig testen. „In dieser Phase haben wir das Team von Vehco als sehr kundenorientiert, transparent und kompetent kennen gelernt“, sagt Schwarz. Diese Erfahrung habe bei der Kaufentscheidung den Ausschlag gegeben.
Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO) verantwortlich für den öffentlichen Busverkehr im Zürcher Oberland und am rechten Zürichseeufer. Die VZO wurden 1948 gegründet und gehörten den Gemeinden im Marktgebiet und dem Kanton Zürich. Täglich befördern die VZO rund 60.000 Fahrgäste zur S-Bahn und wieder zurück – pro Jahr summiert sich diese Zahl auf 19 Millionen. Dafür betreibt die Aktiengesellschaft mit 90 Bussen 60 Buslinien und beschäftigt 281 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Busdepots bestehen in Grüningen, Wetzikon, Rüti und Meilen. Die VZO sind Partner des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV). Der ZVV ist für die strategische Führung, das verbundweite Marketing und die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs verantwortlich. Er sorgt dafür, dass im Lebens- und Wirtschaftsraum Zürich „Ein Ticket für alles“ gilt.