Die Überwachung geschützter Bereiche ist der Klassiker bei der Nutzung von Videosystemen. In Kombination mit Bewegungs- und Geräuschmeldern ist diese Technologie auch heute noch absoluter Standard, beispielsweise um unbefugtes Betreten spezifischer Areale frühzeitig wahrzunehmen. Heutzutage gehen die Möglichkeiten jedoch noch deutlich weiter. Insbesondere im Handel oder auf Messen lassen sich Besucherströme exakt analysieren und daraus wertvolle Informationen erfassen. So können häufig genutzte Laufwege und besondere „Points of Interest“ identifiziert werden. Im Einzelhandel kann man anhand dieser Erkenntnisse Waren besser platzieren oder Hotspots nutzen. Auf einer Messe können diese Informationen verwendet werden, um Besucher gleichmäßiger durch Hallen zu leiten und besonders stark frequentierte Stände zu identifizieren. Darauf aufbauend können zur nächsten Messe dann Inhalte angepasst werden, um diese Interessen noch stärker zu bedienen.
Bestehende Überwachungsängste
Videoüberwachung ist jedoch ohne jeden Zweifel auch ein kontroverses Thema. Während die Verwendung in Geschäften oder zur Sicherung von privatem Eigentum in der Regel nicht infrage gestellt wird, so wird diese Technologie in größeren Bereichen oder gar im öffentlichen Raum durchaus kritisch betrachtet. In manchen Ländern wird die Videoüberwachung sogar mit Algorithmen zur Gesichtserkennung kombiniert. In der Bevölkerung löst dies nachvollziehbare Überwachungsängste aus. Auch in Deutschland ist die Videoüberwachung mit biometrischer Identifizierung ein heißes Thema. Je nach Partei gibt es hierzu in der Politik Zuspruch oder strikten Widerspruch. Die Wirksamkeit der öffentlichen Videoüberwachung zur Kriminalitätsreduzierung ist jedenfalls umstritten, wie unter anderem eine Studie¹ der City University of New York zeigt. Hier wurden in einer Meta-Analyse 76 Studien zu diesem Thema ausgewertet. Eine Reduzierung von Straftaten war von Studie zu Studie sehr unterschiedlich zu verzeichnen. Insbesondere auf Parkplätzen und im ÖPNV wurden positive Auswirkungen verzeichnet. Wichtige Faktoren waren dabei aber auch immer weitere Maßnahmen wie etwa eine gute Ausleuchtung des spezifischen Bereichs. Außerdem gab es auch sehr unterschiedliche Ergebnisse, je nachdem in welchem Land untersucht wurde. In Großbritannien schrieb man der Videoüberwachung klar kriminalitätsreduzierende Effekte zu, in Kanada und Schweden hingegen nicht. Den größten Effekt hatte Videoüberwachung laut den Ergebnissen vieler Studien übrigens auf Drogendelikte.
Persönlichkeitsrechte wahren
Eine wichtige Frage beim Einsatz von Videotelematik ist vor diesem Hintergrund also auch die Wahrung von Persönlichkeitsrechten, denn insbesondere im industriellen Bereich ist das Verhalten der Personen relevant jedoch nicht deren individuelle Identität. Und hier kommen komplexe Algorithmen ins Spiel, die Videodaten direkt auswerten und automatisch anonymisiert ausgeben. So ist es möglich, dass Telematik-Systeme die Personen erkennen und beispielsweise auch versuchen – sofern möglich - Rückschlüsse über das Geschlecht oder das Alter zu ziehen. Die Person selbst jedoch wird direkt stark maskiert bzw. nur als Schemen angezeigt. Dennoch behält der Nutzer des Systems eine große Verantwortung im Umgang mit den Daten……………………… Lesen Sie hier weiter.https://telematik-markt.de/telematik/was-bringen-videodaten-f%C3%BCr-fuhrpark-und-industrie#.YlUwOsgzaUk