Insbesondere der Automobil -Sektor ist tendenziell von sinkender Fertigungstiefe und steigender Vernetzung der Geschäftsprozesse geprägt. Ziel des Workshops war es, gemeinsame Lösungsansätze für die derzeit noch bestehenden Schwierigkeiten bei der Sicherstellung der Vertrauenswürdigkeit des Gesamtprozesses für alle Beteiligten zu erörtern. Die Vorträge am Anfang des Workshops spiegelten die differenzierten Anforderungen, Hemmnisse und Erfolge dieses Interessenkreises wieder.
Der erste Vortrag informierte über die Neuausrichtung der Bosch PKI – die bisherige reine PGP-Lösung soll durch eine X.509-zertifikatsbasierte Lösung mit Unterstützung von gängigen PGP-Formaten ersetzt werden. In dem zweiten Vortrag, gehalten von Peguform – einem Zulieferer – wurde ein typisches Problem sichtbar: Deren Kunden setzen auf unterschiedliche Lösungen (teils PGP, teils S/MIME), was bei dem Zulieferer zu Anpassungsschwierigkeiten und/oder erhöhten Kosten führen kann. Ein großes Unternehmen aus diesem Sektor, die Volkswagen AG, stellte anschließend ihr Konzept vor, das eine klare Ausrichtung primär zur S/MIME-basierten E-Mail Kommunikation beinhaltet. Es wurde deutlich, dass PKIs insgesamt eine weitaus größere Verbreitung finden müssen, um den Nutzen in den jeweiligen Unternehmen weiter zu vergrößert.
Erste Beispiele für Lösungskonzepte wurden in zwei Vorträgen – einen aus dem Energiesektor und einen zur Verbindung von Automobilnetzwerken – dargestellt. Ihre Quintessenz: Mit standardisierten Produkten und Komponenten sind die Optimierungspotenziale am höchsten.
Die European Bridge-CA (EB-CA) von TeleTrusT präsentierte sich schließlich als der Lösungsansatz, der auf einfache und robuste Art Aufbau und Verwaltung eines Beziehungsgeflechtes zwischen allen Beteiligten ermöglicht. Schon lange bringt in dem Netzwerk der EB-CA, das inzwischen über 600.000 Zertifikate beinhaltet, verschlüsselte (S/MIME) und signierte (X.509) E-Mail-Kommunikation Vorteile für alle Beteiligten.
Ergebnis der anschließenden regen Diskussion war, dass bei einem Großteil der mittelständischen Automobilindustrie aber auch einem Teil der Automobil-Hersteller vorwiegend PGP im Einsatz ist und dass für den Automotive-Bereich S/MIME wesentliche Basis in einem Migrationsprozess hin zu zukünftigen Lösungen sein sollte.
Die EB-CA wird in ihrer Technischen Arbeitsgruppe Vorschläge und Empfehlungen für die Migration und Integration bestehender PGP-Lösungen erarbeiten. Viele der Beteiligten wollen daran mitarbeiten und ihre Erfahrungen einbringen. Einige Firmenvertreter werden ihrem Management empfehlen, der Bridge-CA beizutreten.
Nicht zuletzt wegen des großen Erfolges dieses Workshops wird im kommenden Frühjahr ein weiterer stattfinden. Dieser soll sich jedoch an einen erweiterten Interessentenkreis wenden – auch international.