Der Bereich Wartung und Instandhaltung gewinnt deshalb, auch vor dem Hintergrund immer komplexerer Technologien, stetig an Bedeutung. Unternehmen nutzen Wartungsverträge im Rahmen einer Herstellergarantie und darüber hinaus mit Dienstleistern abgeschlossene Serviceverträge. Kommt es zu einem Ausfall oder steht eine Wartungsaufgabe an, ist der Vor-Ort-Einsatz von externen Service-Technikern in den meisten Fällen unausweichlich.
Mit dem augmented instructor geht das Technologieunternehmen tepcon aus Donaueschingen im Schwarzwald einen anderen Weg. Die Digitalisierungs-Lösung versetzt Industrie-Unternehmen in die Lage, Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben langfristig selbständig, in gleichbleibender Qualität, ohne externe personelle Unterstützung zu realisieren.
Sowohl im Bereich der Self-Maintenance als auch in der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern machen sich in den letzten Jahren zunehmend die Auswirkungen des Fachkräftemangels bemerkbar. In der Produktion arbeiten Unternehmen vermehrt mit ungelernten Kräften, die nicht über das Know how verfügen, Maschinen im Störungsfall eigenständig zu reparieren oder zu warten. Gleichzeitig beklagen auch Hersteller und Service-Dienstleister den zunehmenden Mangel an qualifizierten Kräften, um die global wachsende Nachfrage zu bedienen. Für Industrieunternehmen resultieren hieraus steigende Kosten und im Service-Fall schlimmstenfalls verlängerte Wartezeiten mit ebenfalls wirtschaftlichen Auswirkungen.
Nicht zuletzt die erschwerten Bedingungen in Folge der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass auch zunehmend gefragte Remote-Service-Lösungen das Problem nur begrenzt lösen können. Neben den technisch hohen Anforderungen ist auch hierbei letztlich die Qualifikation eines Spezialisten unverzichtbar. Deren Kapazitäten werden so zwar optimiert, bleiben jedoch weiter deutlich begrenzt.
Unternehmen nutzen schon heute die Möglichkeit der Dokumentation gängiger Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen und der Schulung von Mitarbeitern.
„Mitarbeiter theoretisch zu schulen und analoge oder bestenfalls digitalisierte Reparaturanleitungen bereitzustellen, reicht in der Praxis meist nicht mehr aus und erzeugt laufend hohen Aufwand und Kosten“, weiß Christoph Kluge, Geschäftsführer der tepcon GmbH. „Das erforderliche Know how wird so zwar im Unternehmen verankert, es ist jedoch nicht effizient nutzbar und nicht flexibel einsetzbar.“
Mit dem augmented instructor nutzt tepcon das technologische Potenzial der Augmented Reality, um Reparatur- und Wartungsprozesse im Rahmen ihrer Durchführung aufzuzeichnen, zu dokumentieren und dauerhaft zum Abruf anzubieten. Alle Arbeitsschritte werden in Bildern, Audiodateien und Videos festgehalten und in Cloud-Systemen gespeichert. So können, mit geringem Aufwand, zu jeder Maschine und jeder Aufgabe leicht nachvollziehbare und auch von Laien reproduzierbare Anleitungen erstellt und bereitgestellt werden. Mittels an Anlagen angebrachten QR-Codes können spezifische AR-Tutorials über mobile Endgeräte, wie Smartphones, Tablet-PC oder AR-Brillen, wie der Microsoft HoloLens, abgerufen und direkt vor Ort, ohne zusätzlichen Aufwand nachvollzogen werden. Die AR-Technologie unterstützt den Anwender dabei mit zusätzlichen Elementen, wie optischen Markern und Checklisten, bei der kleinteiligen Umsetzung aller erforderlichen Arbeitsschritte.
„Mit dem augmented instructor wird wertvolles Expertenwissen dauerhaft in Unternehmen verankert und flexibel mobil verfügbar gemacht“, erklärt Christoph Kluge. „Damit machen sie sich in vielen Fällen unabhängig von externen Dienstleistungen, beschleunigen Instandhaltungsprozesse maßgeblich und reduzieren so Prozesskosten sowie Folgekosten von Produktionsunterbrechungen maßgeblich.“