Über ein Drittel der Befragten gab an, soziale Medien mindestens einmal pro Woche zum Shopping zu nutzen; rund jeder Fünfte kauft dort rund einmal im Monat. Dabei ist der Kauf oft nicht geplant: 20 Prozent der Verbraucher sagten, sie tätigen hauptsächlich ungeplante, spontane Impulskäufe. Die beliebteste Plattform, um Kaufentscheidungen zu treffen, ist YouTube (65%), gefolgt von Instagram (63%) und Facebook (60.5%). TikTok lag mit 36.5 Prozent auf Platz vier.
Social Shopping macht mehr Spaß
Die Studie untersuchte auch, warum Verbraucher auf sozialen Medien einkaufen. Als Hauptgründe gaben die Befragten an, dass sie sich gerne von Influencern inspirieren lassen (39%) und dass sie dort personalisierte Werbung sehen, die attraktive Artikel zeigt (38%). 37 Prozent kaufen auf Social-Media-Plattformen ein, weil sie dort sehen können, wie ein Produkt sich bei der Verwendung verhält. Jeder Fünfte sagte, Social Shopping mache schlicht mehr Spaß als in Online-Shops einzukaufen. Und fast ein Drittel findet, es sei einfacher, über soziale Medien nach Artikeln zu suchen.
“Diese Daten unterstreichen, wie stark soziale Medien heute in den Kaufprozess integriert sind und wie sie das Konsumverhalten beeinflussen“, kommentiert Thom Bartsch, Senior Solutions Consultant bei UserTesting. “Soziale Medien funktionieren dabei als Ökosystem, in dem sich die Nutzer über eine lange Zeit sehr bewusst und aktiv bewegen, ihren Lieblingsmarken folgen und diesen Treue zeigen.“
So bewerten Nutzer das Einkaufserlebnis
Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer beschrieb ihre Erfahrung beim Shoppen in sozialen Medien als eher positiv, jeder Achte sogar als „sehr positiv“. Die Verbraucher lobten die einfache Navigation (54%) und die Qualität der Produktempfehlungen (42%). Auch einfache Bezahlvorgänge (34%) wurden positiv bewertet. Andererseits sind 27 Prozent von der Abwicklung bei Rücksendungen und Umtausch frustriert und jeder Vierte bemängelte lange Lieferzeiten und hohe Lieferkosten.
Die Werbung auf sozialen Medien kommt bei 43 Prozent der befragten Nutzer gut an. Über die Hälfte der Befragten fand, sie helfe ihnen, neue Produkte zu finden, die sie noch nie gesehen haben. 38 Prozent gaben an, die Werbung zeige ihnen, was gerade im Trend liegt.
Fast ein Fünftel mag die gezeigte Werbung dagegen „eher nicht“ und einige der Befragten „hassen“ sie sogar. Als Gründe dafür sagten sie, die Werbung ermutige sie, unnötig Geld auszugeben (35%), störe bei der Nutzung sozialer Medien (30%) und sei irrelevant (29%). Fast die Hälfte der Befragten würden wahrscheinlich an gesponserten Beiträgen vorbeiscrollen.
„Will man für die Nutzer ein positives Erlebnis schaffen, muss man beachten, dass nicht jeder Nutzer auf gleiche Art auf Werbung und organische Posts reagiert“, erklärt Thom Bartsch. „Um nicht 20 Prozent oder mehr der potenziellen Käufer in diesen Prozessen zu verlieren, ist es essenziell, Vertrauen zu schaffen. Dazu gehört, das Nutzerverhalten, das die Frequenz und Art der gezeigten Werbung beeinflusst, zu verstehen – und Optionen zu schaffen, die idealerweise allen Nutzern entsprechen.”
An der Online-Umfrage nahmen 200 deutsche Erwachsene teil.