Neubesetzungen im Vorstand
Neu gewählt wurde in Langenselbold auch der achtköpfige Vorstand des DHV, der mit rund 160 Mitgliedsunternehmen die größte Interessenvertretung des handwerklichen Holzfertigbaus in Deutschland darstellt. Dem Gremium gehören künftig an: Stefan Fichtl/Windach, Fritz Kathe/Vechta, Otto Kitzlinger/Sulz am Neckar, Jochen Kurz/Urbach, Gerd Prause/Lindlar, Ahmed Al Samarraie/Alheim, Friedemann Stelzer/Reutlingen sowie Heinz Weizenegger/Bad Wurzach.
Hohes Qualitätsniveau
Präsident Erwin Taglieber erklärte, dass es verbändeübergreifend im gemeinsamen Interesse aller Holzbauunternehmen liegt, die Verwendung des Naturwerkstoffs Holz in Stadt und Land mit Nachdruck zu forcieren. Dies gebieten nicht allein die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die ohne intensivierte Nutzung der naturgegebenen CO2-Speicherfähigkeit von Holz nicht erreichbar sein werden. „Das Kyoto-Protokoll muss erfüllt werden“, forderte Taglieber unter dem Beifall der DHV-Mitglieder in Langenselbold. Dabei wird es von Bedeutung sein, die hohen Qualitätsstandards zu wahren, die den handwerklichen Holzfertigbau heute auszeichnen und von herkömmlichen Bauweisen unterscheiden. Das erfordert beispielsweise die konsequente Beachtung der geltenden Energieeinspar-Verordnung (EnEV), die ab 2016 strengere Anforderungen an die energetische Konzeption von Wohn- und Nichtwohngebäuden stellt.
Mit Holz EnEV-gerecht bauen
„DHV-Mitgliedsunternehmen stehen für nachhaltiges, qualitätsvolles Bauen mit Holz, das den verschärften energetischen Anforderungen der künftigen EnEV heute schon entspricht. Gerade dadurch, dass der energetische Standard auch von Flüchtlingsunterkünften, die DHV-Mitglieder planen, vorfertigen und errichten, allen gesetzlichen Vorgaben gerecht wird, ist eine wirtschaftliche Umnutzung zu Kitas, Kindergärten, Schülerheimen sowie im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus auch noch nach vielen Jahren möglich“, betonte Taglieber und erteilte Vorschlägen, die EnEV vorübergehend auszusetzen, eine klare Absage und wies auf das DHV-Positionspapier "Sozialwohnungen und Flüchtlingswohnheime" hin, das im Internet auf http://www.d-h-v.de hinterlegt ist. Dass qualitätsvolles, energiesparendes Bauen mit Holz vom Flüchtlingsheim über Ein- und Zweifamilienhäuser bis hin zu Kitas, Schulen und großen Mehrgeschossgebäuden zu durchaus erschwinglichen Preisen möglich ist, beweisen DHV-Mitgliedsunternehmen Tag für Tag.
Vollmitglied im DHWR
Mit Freude berichtete Erwin Taglieber, dass der DHV zwischenzeitlich Vollmitglied im Deutschen Holz-Wirtschaftsrat (DHWR) geworden ist. Der DHWR ist gesellschaftspolitisch das wichtigste Gremium der gesamten Holzwirtschaft in Deutschland und fungiert als zentrales Sprachrohr gegenüber der Politik. Bislang konnte man als Gastmitglied nur bedingt mitarbeiten, doch als vollwertiges Mitglied will man dort künftig aktiv die Stimme des DHV einbringen.
Noch intensivere Lobbyarbeit
Um die gewünschte nachhaltige Wirkung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen, bedarf es der solidarischen Zusammenarbeit aller im Markt aktiven Holzbauverbände, für die sich die DHV-Geschäftsstelle im FORUM HOLZBAU in Ostfildern als zentrale Anlaufstelle anbietet. „Nur wenn der Holzbau mit einer Stimme spricht, können wir erwarten, dass unsere Anliegen Gehör finden und ernst genommen werden. Erklärtes Ziel ist es auch weiterhin, vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Holzbau-Unternehmen wirtschaftlich Erfolg haben“, unterstrich Taglieber den Anspruch des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes, Mentor der gesamten Holzbaubranche zu sein. Um dieser Rolle sogleich Kontur zu geben, führte Taglieber den rund 80 anwesenden Mitgliedern die facettenreiche Vielfalt der DHV-Aktivitäten vor Augen.
Schwerpunkt Normung und Forschung
Neben der Interessenvertretung des Holzfertigbaus auf allen Ebenen der Politik bildet die Normungs- und Forschungsarbeit einen zentralen Arbeitsschwerpunkt des DHV. Wolfgang Schäfer, Referatsleiter Technik, zeichnet für die erfolgreiche Umsetzung der zahlreichen Projekte verantwortlich. Ihm zur Seite steht seit Kurzem Frau Caroline Göttlein, die als studierte Bauingenieurin technische Fragen der DHV-Mitglieder klärt und auch an der Entwicklung von Detaillösungen ideenreich und tatkräftig mitarbeitet.
Flankierende Ausschussarbeit
Wie viel sich bei einem Verband wie dem DHV in Ausschüssen und Arbeitskreisen abspielt und was dort alles geleistet wird, wurde den Mitgliedern deutlich, als Präsident Taglieber die komplexe Verbandsarchitektur mit ihren zahlreichen Aktivposten vorstellte. Dabei ging er vor allem auf das verdienstvolle Wirken der drei Arbeitskreise AK Technik, AK Kommunikation und AK ökologischer Holzbau ein:
Der AK Technik befasst sich beispielsweise mit der Ausgestaltung der Musterbauordnung (MBO), deren holzbaufreundliche Bestimmungen bereits in der Landesbauordnung von Baden-Württemberg ihren Niederschlag gefunden haben. „Unser gemeinsames Ziel kann nur sein, den Hochbau mit Holz ab Gebäudeklasse 4 bundesweit zu ermöglichen und analog zur MBO in allen 16 Landesbauordnungen übereinstimmend zu regeln“, formulierte Wolfgang Schäfer eine zentrale DHV-Mission.
Der AK Kommunikation sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit in geeigneter Weise an der Verbandsarbeit des DHV teilhaben kann. Dazu versorgt die DHV-Geschäftsstelle in Ostfildern Journalisten aller Mediengattungen mit verlässlichen Informationen, erläutert die Bedeutung technischer Innovationen für die betriebliche Praxis der DHV-Mitgliedsfirmen, vermittelt Interviews und nimmt Stellung zu den Auswirkungen anstehender Gesetzesänderungen wie etwa der Verschärfung der EnEV auf den Markt. Als Leiter des AK Kommunikation schafft Peter Mackowiack mit seinem Team die Basis dafür, dass Besonderheiten des Holzfertigbaus in der Fach- und Publikumspresse stets im richtigen Licht erscheinen.
Der AK ökologischer Holzbau widmet sich derzeit vor allem der Ausbildung betrieblicher Qualitätskoordinatoren, die für gesundes Wohnen in einem Fertighaus aus Holz sorgen. DHV-Vorstandsmitglied Ahmed Al Samarraie steht als Leiter des Arbeitskreises in regelmäßigem Austausch mit führenden Forschungsinstituten und weiteren Expertenkreisen. Ihm und seinem Team geht es darum, Bauinteressenten gesundes Wohnen in jedem Fertighaus aus Holz, das von einem DHV-Mitgliedsunternehmen stammt, garantieren zu können.
Thomas Schäfer neuer Geschäftsführer
Die DHV-Geschäftsstelle in Ostfildern leitet Geschäftsführer Thomas Schäfer, der in dieser Funktion die Nachfolge von Joachim Hörrmann angetreten hat. Hörrmann war vergangenen Sommer nach über drei Jahrzehnten als Geschäftsführer in den Ruhestand gewechselt und wurde in Langenselbold vom Präsidium, der Vorstandschaft sowie der Mitgliederversammlung des DHV für seine besonderen Verdienste um den Holzbau in Deutschland gebührend geehrt. In seine Amtszeit fiel unter anderem der Neubau des Mehrverbändehauses FORUM HOLZBAU, das als Passivhaus konzipiert wurde, hauptsächlich aus exzellent verarbeitetem Holz besteht und weit über die Landesgrenzen hinaus als Paradebeispiel eines flexibel nutzbaren Multifunktionsgebäudes gilt. DHV-Präsident Erwin Taglieber überreichte Joachim Hörrmann neben der Ehrenurkunde des Verbandes ein ausgesuchtes kulinarisches Präsent, „um den Übergang in den Ruhestand ein wenig zu versüßen“. (az)
DHV-Herbst-Fachtagung
Ein ausführlicher Bericht über die DHV-Herbst-Fachtagung, die Vorträge zu wegweisenden Branchenthemen sowie ausgewählte Produktneuheiten, die es auf der Fachausstellung der DHV-Fördermitglieder in Langenselbold zu sehen gab, folgt in Kürze. Weiterführende Informationen über modernes Bauen und gesundes Wohnen in einem güteüberwachten Fertighaus aus Holz gibt es einstweilen beim DHV, Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, info@d-h-v.de, www.d-h-v.de
Über den DHV
Mit rund 160 Mitgliedern ist der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV) die größte Organisation für den handwerklichen Holzfertigbau. Er vereint Architekten und erfahrene Tragwerksplaner ebenso wie Hersteller von vorgefertigten Holzbau-Elementen für Gebäude aller Art und Ingenieurholzbau-Unternehmen, aber auch Partner aus der Zulieferindustrie gehören ihm an. Das gemeinsame Ziel heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur schlüsselfertigen Ausführung.