Ein Bericht von Achim Dathe, Baufachjournalist abp c/o TEXTIFY Medienkommunikation, Stuttgart
Könnte es ein größeres Lob geben, als wenn die Konkurrenz die eigenen Produkte und Verfahren so gut es eben geht kopiert? Der Holzbau darf sich geschmeichelt fühlen, dass sich auch konventionelle Haushersteller mit Fragen der Vorfertigung befassen. Dass der Zauber oftmals nur von kurzer Dauer ist, liegt nicht selten am Gewicht, das mineralische Rohbauelemente auf die Waage bringen. Vor daher wundert man sich schon, dass es immer wieder Unentwegte gibt, die die Quadratur des Kreises proben...
Leichtbauweise vorteilhaft
Maßgenaue Vorfertigung von Wand-, Dach- und Deckenelementen ist eine Domäne des Holzrahmen- und Holzfertigbaus – und wird es wohl für lange Zeit auch bleiben. Gleiches gilt für Raummodule aus Holz, die bezugsbereit zum Bestimmungsort verbracht werden und sich dort im Handumdrehen zu weitaus größeren Gebilden kombinieren lassen.
Überblick verschaffen, Übersicht behalten
Erfolg ist zwar ein sanftes Ruhekissen, das Marktgeschehen sollte man jedoch stets im Blick behalten: „Gerade bei der gegenwärtig recht durchwachsenen – um nicht zu sagen: wetterwendischen – Konjunktur müssen Holzbauunternehmer wachsam bleiben und immer wieder schauen, wie der Markt auf ihre vielfältigen Angebote reagiert.“, unterstreicht Florian Fluck. Seiner Meinung nach gilt es für Holzbauunternehmer mehr denn je, vorausschauend zu agieren und bei Bedarf flexibel an den Stellschrauben zu drehen.
Klar kommunizieren
Nachhaltig, ökologisch und dennoch preiswert muss ein Neubau heute sein, wenn er Käufer finden soll. Gerade von Nachhaltigkeit ist derzeit viel die Rede, beinahe jederzeit und überall. Doch nicht immer ist Nachhaltigkeit so gemeint, wie sie Carl von Carlowitz einst definierte. Dementsprechend wirkt das Hochwertwort oft floskelhaft, bisweilen gar inhaltsentleert. Florian Fluck merkt hierzu an: „Wo die Bedeutung des Begriffs vernebelt wird, geht die Unterscheidungskraft verloren. Macht es vor diesem Hintergrund noch Sinn, Nachhaltigkeit als besonderen Vorteil unserer Bauweise immer und immer wieder zu betonen?“
Holzbau flexibilisieren
Wie und womit gebaut wird, scheint urplötzlich einerlei, wenn Mehrkosten zu erwarten und von der Bauherrschaft zu schultern sind. Für Holzbauunternehmen kann das nur bedeuten, „preiswertes Bauen“ anzubieten: Gebäude, die einfachen Standards genügen und dennoch ihren Zweck erfüllen. Florian Fluck wünscht sich von den Holzbauverbänden, verstärkt Schulungen für Planer und Architekten abzuhalten, um dem sich wandelnden Bedarf des Marktes auch in Zukunft zu entsprechen.
Stärken bündeln
„Du musst Allianzen bilden! Ohne Netzwerk wirst Du größere Projekte nicht mehr händeln können. Egal, ob für private oder öffentliche Auftraggeber!“, betont Florian Fluck. Die Arbeit von tüchtigen Verbänden wie dem DHV schätzt er grundsätzlich als wichtig ein, um gemeinsame Interessen der Mitglieder öffentlichkeitswirksam zu Gehör zu bringen. „Ohne permanentes Grundrauschen, dass sich im Holzbau Bemerkenswertes tut, hätten es gerade kleinere bis mittelgroße Firmen ungleich schwerer, sich gegenüber mineralisch orientierten Wettbewerbern zu behaupten.“, ist Fluck überzeugt.
Allianzen bilden
Zimmereien und Holzfertigbauunternehmen empfiehlt Fluck, im Verbund mit den Verbänden die Stärken des Holzbaus unermüdlich sachlich darzulegen. Aufkommende Fragen, auch wenn sie unbequem sein mögen, gelte es ergebnisoffen zu besprechen. „Wir Holzbauer wissen, was wir können. Einander sollten wir uns den Erfolg nicht neiden. Was uns stark macht, sind die einzigartigen Vorzüge unseres Gewerks.“ Dazu zählt Fluck u. a.
- die Natürlichkeit des Baumaterials und dessen klimaschonende CO2-bindende Wirkung,
- seine regionale bis lokale – für jeden einzelnen Stamm nachvollziehbare und somit kontrollierbare – Herkunft,
- sein im Vergleich zu mineralischen Elementen wesentlich geringeres spezifisches Gewicht,
- die Möglichkeit zur Vorfertigung von Wand-, Dach- und Deckenelementen in großen Losen,
- die schon vorhandenen Kapazitäten der deutschen Holzwirtschaft zur maschinellen Vorfertigung in wettergeschützten Hallen
- sowie standardisierte Fertigungs- und Bauabläufe, die mit umfassenden Qualitätssicherungsmaßnahmen einhergehen und den Baufortschritt beschleunigen;
- zu guter Letzt natürlich auch die lebenspraktischen Komfortvorteile eines Holzbaus wie zum Beispiel: Rund-um-die-Uhr-Behaglichkeit, hochwirksamer sommerlicher Hitzeschutz sowie ein nur minimaler Gebäudeenergiebedarf.
Neue Wege finden
Fluck Holzbau schmiedet eine starke strategische Allianz mit der Green Structures Gruppe. Bei den Mitwirkenden handelt es sich um eigenständige, regional verwurzelte Unternehmen mit herausragender lokaler Marktgeltung. Sie sollen durch den Austausch im Netzwerk in die Lage versetzt werden, anspruchsvolle und dennoch preislich umsetzbare Holzbauprojekte zu verwirklichen. Um dies zu erreichen, wird jedes Gebäude spezifisch für die Bedürfnisse des lokalen Marktes geplant und zusammen mit den privaten und/oder öffentlichen Auftraggebern umgesetzt. Mehr dazu auf https://www.green-structures.com
Fluck Holzbau GmbH – Wissenwertes auf einen Blick
Gründungsjahr: 2008
Belegschaft: 80 Mitarbeiter/-innen
Umsatz: ca. 20 Mio. € p.a.
Unternehmensstandorte: Blumberg-Riedböhringen in Baden-Württemberg sowie Bargen in der Schweiz (Zweigniederlassung)
Betriebsgelände: 25.000 m²
Fertigungshalle: 50 m x 70 m
Technische Ausstattung: state-of-the-art (u.a. 4 Deckenkrane, Schmetterlingswendetischsystem, Multifunktionsbrücke mit Zellulose-Einblasplatte etc.)
Leistungsangebot: Holzrahmen-/Holzfertigbau, Elementierung, Abbund (im Zweischichtbetrieb), eigenes Küchenstudio
Objekte: Ein-/Zweifamilienhäuser, mehrgeschossige Wohngebäude, Aufzugsschächte in Holzbauweise, Gewerbebauten, Photovoltaikanlagen u.v.m.
Kapazität: mit Aufträgen bis Mitte 2025 ausgelastet
Mitgliedschaften: in der Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH), Schwäbisch Hall, sowie im Deutschen Holzfertigbau-Verband (DHV), Ostfildern
Weitere Infos: https://www.fluck-holzbau.de
3 Verbände, 1 gemeinsames Ziel: das Bauen mit Holz stärken
Mit zusammen über 300 Mitgliedsbetrieben bilden der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV, Ostfildern; https://d-h-v.de), die Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH, Schwäbisch Hall; https://www.zmh.com) und das Netzwerk 81fünf high-tech & holzbau AG (Lüneburg; https://www.81fuenf.de) eine leistungsstarke Gemeinschaft, die übereinstimmende Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gebündelt artikuliert. Größte Organisation in diesem Verbund ist der DHV, der als zentrales Sprachrohr fungiert. Zu den Mitgliedsunternehmen der drei holzwirtschaftlichen Verbände, die das Bauen in Deutschland nachhaltig mitgestalten, zählen Holzfertigbaubetriebe, Architektur- und Planungsbüros sowie Zulieferfirmen aller baubeteiligten Gewerke. Darüber hinaus gehören Sägewerke, Baumaschinenhersteller sowie Dienstleister aus bauaffinen Branchen wie zum Beispiel Gebäude-Energieberater, Statiker, Softwareentwickler, Vermessungs-ingenieure und Medienvertreter dem holzwirtschaftlichen Interessenverbund an. Das gemeinsame Ziel heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur bezugsbereiten Ausführung von Wohnhäusern, Büro-, Gewerbe- und Zweckbauten in allen erdenklichen Formen und Größen. Weitere Informationen: Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Geschäftsstelle: Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, E-Mail: info@d-h-v.de, Web: https://d-h-v.de