Angesichts globaler Knappheit und zunehmender Teuerung von Baumaterialien sind Hausbauunternehmen gut beraten, Tragwerke mit Nagelplattenbindern auszuführen. Insbesondere für Holzfertighaushersteller bietet sich jetzt mehr denn je ein Umstieg auf so genannte Slim-Tragwerke an, die bei GIN-Mitgliedsunternehmen den Anforderungen des RAL-Gütezeichens 601 genügen müssen.
Die Zeichen der Zeit erkennen
Von der aktuellen Marktentwicklung wurden Fertighaushersteller ebenso wie alle anderen Hausbauunternehmen, Auftraggeber und Bauzulieferer gleichermaßen überrascht: Die Einkaufspreise für Roh- und Bauholz schießen allerorten in die Höhe, auch andere Baumaterialien verteuern sich in jüngster Zeit so schnell wie nie zuvor. Private Bauherren müssen für ihr neues Haus im Grünen heute schon zehn Prozent mehr als im Vorjahr bezahlen – ein Ende der Kostenspirale ist derzeit nicht abzusehen.
Schlanke Tragwerke verwenden
„1:1 durchreichen, so viel steht fest, lassen sich die galoppierenden Gestehungspreise nicht. Bevor so mancher Haustraum wie eine Seifenblase platzt, gilt es aktiv zu werden und gegenzusteuern!“, betont Kay-Ebe Schnoor, 1. Vorsitzender der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und des Interessenverbandes Nagelplatten. Der Holzbauingenieur empfiehlt, Konstruktionen zu wählen, die einen geringeren Materialeinsatz erfordern und dennoch in jeder Hinsicht voll funktionstüchtig sind. Für Dachtragwerke ebenso wie für Geschossdecken und Wände regt Schnoor die Ausführung mit in der Halle vorgefertigten Nagelplattenbindern an.
Mit Sicherheit von Vorteil
Nagelplattenbinder sind fachwerkartig aufgebaut, bestehen aus Ober- und Untergurt sowie hölzernen Stäben. An ihren Knotenpunkten sorgen Nagelplatten für dauerhaften Halt. Die Holzverbindungsmittel bestehen aus verzinktem Stahlblech oder Edelstahl; es gibt sie in verschiedensten Abmessungen und mit unterschiedlichem Besatz an ausgestanzten Nägeln. „Die große Anzahl an Nägeln und die hohe Steifigkeit der Stahlplatte garantieren sichere Verbindungen an allen Knotenpunkten. Einmal maschinell ins Holz gepresst, verankern sich die Nagelplatten dauerhaft. Nagelplattenverbindungen gelten Baupraktikern daher als irreversibel.“, erläutert Oliver Amandi, 2. Vorsitzender des GIN und Geschäftsleiter der deutschen Niederlassung des weltgrößten Herstellers von Nagelplatten.
Statische Bemessung inklusive
„Nagelplattenbinder haben einen schlankeren Holzquerschnitt als die Binder eines traditionell gezimmerten Dachstuhls. Das macht die Tragwerkskonstruktion insgesamt erheblich leichter, wodurch die Umfassungswände eines Hauses statisch weniger belastet werden.“, erklärt Bauingenieur Bodo Mierisch, Vorstandsmitglied im GIN. Er weist darauf hin, dass von allen Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte die statische Bemessung des Dachtragwerks als Inklusivleistung angeboten wird. Das bedeutet, dass der Hauptstatiker des Hausbauunternehmens die mitgelieferte Tragwerksstatik direkt übernehmen kann. Die Beauftragung externer Statikbüros entfällt, was das Baubudget entlastet. Zudem wird der Baufortschritt beschleunigt, da sich das Warten auf die Sekundärstatik erübrigt.
Weniger ist ökologisch mehr
Die gegenwärtig eingeschränkte Verfügbarkeit zahlreicher Ressourcen macht jenseits aller Kostendiskussionen bewusst, dass Beschränkung auf das materiell Notwendige das Gebot der Stunde ist. Ein Tragwerk mit weniger Holz als gemeinhin üblich zu errichten, ohne bei der statischen Bemessung Kompromisse einzugehen, entspricht dem erforderlichen schonenderen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Mit anderen Worten: Aus derselben Menge Holz lassen sich mehr Binder für ein Dachtragwerk herstellen, wenn man Konstruktionen mit Nagelplattenverbindungen wählt. Das ist sowohl ökonomisch vorteilhaft als auch ökologisch vorbildlich. Jedem Hausbauunternehmen, das Wert auf Kosteneffizienz und einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck legt, kann die Wahl von Nagelplattenbindern daher nur empfohlen werden.
Jetzt mehr Wohnraum schaffen
Dass zurzeit rund 400.000 Wohnungen in Deutschland fehlen, sollte nicht zum Dauerzustand werden. Mit Studiobindern aus güteüberwachter Fertigung von GIN-Mitgliedsunternehmen lässt sich das Dachgeschoss in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern als Wohnraum planen: von Anfang an gedämmt, um konsequent Heizwärmeenergie zu sparen und so wenig CO2 wie möglich freizusetzen. Auch für Mehrgeschossgebäude sind Nagelplattenbinder-Dachtragwerke erste Wahl. Sie erweisen sich als robust, halten Winddruck und Schneelasten sicher stand. Per Robustheitsnachweis ist das rechnerisch für jeden Standort zu belegen.
GIN-Geschäftsstelle jetzt in Köln
Ausführliche Informationen über die vielen Vorzüge nachhaltiger Nagelplattenbinderkonstruktionen gibt es bei der GIN-Geschäftsstelle, die zu Jahresbeginn von Ostfildern bei Stuttgart nach Köln umgezogen ist: Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V. c/o MiTek Industries, Schanzenstr. 23, 51063 Köln, Fon 08 00/711 23 96, Mail GIN@nagelplatten.de, Web https://www.nagelplatten.de
Starke Verbindungen
Nach dieser Maxime handeln die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und der Interessenverband Nagelplatten e.V. für über 40 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten und Nagelplattenprodukten: „Nagelplatten werden vor allem im Dach-, Decken- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt“, erläutert Dipl.-Ing. Kay-Ebe Schnoor, 1. Vorsitzender des GIN. Das „RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte“ führen alle Betriebe, die auch Mitglied der Gütegemeinschaft sind. Es umfasst die Herstellung von Nagelplattenprodukten und kann sich darüber hinaus auch auf die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen erstrecken. Das RAL-Gütezeichen 601 bürgt somit für sichere, maßgenau hergestellte Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für die fachgerechte Montage gebäudespezifischer Tragsysteme von dauerhafter Qualität.
Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1982 gegründet, wird die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. ebenso wie der Interessenverband Nagelplatten e.V. heute von Kay-Ebe Schnoor (1. Vors.) und Oliver Amandi (2. Vors.) vertreten. (ad)