Im Schnoor-Werk in Burg bei Magdeburg wird seit 1. Juli nach EC 5 produziert: "Von der Nagelplatte über das Holz, die Messinstrumente, den Verarbeitungsprozess, die komplette Fertigungskette ist hier so ziemlich alles EC-5-zertifiziert", hebt Geschäftsführer Kay-Ebe Schnoor stolz hervor. Von der neuen Norm nicht erfasst ist bislang lediglich das Konstruktionsvollholz (KVH), das noch nach DIN 1052 eingesetzt wird.
An der Umstellung hat der Holzbauspezialist seit 2014 konsequent gearbeitet. Zwar sei der Eurocode 5 (EC 5) in Teilen kompatibel zur alten DIN 1052; aber es gibt auch bedeutende Unterschiede. Intensiv begleitet wurde der Umstellungsprozess in Burg von Prof. Dipl.-Ing. Dieter Beyer, Prüfungsmitglied für die Zulassung von Prüfingenieuren für Standsicherheit in mehreren Bundesländern.
Konstruktion nach EC 5: nachweisen, dass es hält
Änderungen betreffen beispielsweise den Bereich der Anschlusstechnik. "Viele gängige Verbindungsmittel für Holz-Holz- und Holz-Stahl-Verbindungen fallen in der neuen Norm weg", erläutert Kay-Ebe Schnoor, Geschäftsführer der Ing.-Holzbau Schnoor GmbH, der auch stellvertretender Vorsitzender der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und des Interessenverbandes Nagelplatten e.V. (GIN, Ostfildern; http://www.nagelplatten.de ) ist.
Erfolg ist das Glück des Tüchtigen
Neue Verbindungsmittel in EC-5-Qualität hat der Ingenieur-Holzbauer teils selbst entwickelt. "Ein Aufwand, der sich für unsere Kunden lohnt", unterstreicht Kay-Ebe Schnoor. Denn anders als bei der alten DIN-Norm muss die Eignung von Verbindungsmitteln künftig nachgewiesen werden. "Zu jedem einzelnen EC-5-Anschluss gibt es den Nachweis, dass er tatsächlich hält." Damit setzt Ing.-Holzbau Schnoor ein Zeichen für vorbildliche Qualität und maximale Sicherheit im Holzbau.
Bemessung nach EC 5: Das Sicherheitsniveau steigt
Auch in der statischen Bemessung schafft die neue Norm mehr Transparenz und Sicherheit. Viele Lastfälle, wie beispielsweise das Schwingungsverhalten von Holzbalkendecken, sind in der EC-5-Norm erstmals erfasst. In anderen Bereichen wie dem Nachweis der Steifigkeit wurden die Anforderungen verschärft. Für den Schnoor-Chef steht fest: "Mit dem EC-5-Standard schrauben wir das Sicherheitsniveau im Holzbau noch einmal deutlich nach oben."
Bauen nach EC 5: Neuester Sicherheitsstandard kommt jetzt aus Burg
Im April 2015 wurde Schnoor von der Bundes-Gütegemeinschaft Montagebau und Fertighäuser e.V. (BMF) nach EC 5 erstüberprüft, im Juni erfolgte die Zertifizierung. Die EC-5-Qualität der Prozesse und Produkte wird von Schnoor künftig laufend überwacht und dokumentiert. Zweimal im Jahr wird die Eigenüberwachung von der BMF überprüft. Für den Dachbauspezialisten nichts Neues, denn gütegesichert fertigt man schon seit Jahrzehnten. "Die Gütesicherung nach RAL 601 für Nagelplattenprodukte ist ein wichtiger Eckpfeiler im Schnoor Güte System (SGS). Unser Kurs Richtung EC 5 war da ein logischer Schritt", so Schnoor. Verfügbar sind Schnoor-Produkte in EC-5-Qualität seit 1. Juli 2015. Das innovationsbegeisterte Holzbauunternehmen darf sich freuen: "Der neueste Sicherheitsstandard beim Bauen mit Nagelplattenbindern kommt jetzt aus Burg."
Hintergrund: Schon seit 2001 harmonisiert der Eurocode 5 (EC 5) die europäischen Normen zur Bemessung und Konstruktion von Holzbauten. 2015 haben die deutschen Bundesländer die EC-5-Normen in einem Nationalen Anhang (NA) in ihren Landesbauordnungen veröffentlicht. Der EC 5 (NA) ist damit geltendes Recht und löst die deutsche DIN 1052 ab.
Über SCHNOOR
Die Ing.-Holzbau SCHNOOR GmbH & Co. KG fertigt pro Jahr rund 5500 individuelle Dachkonstruktionen in Nagelplattenbinder-Bauweise. Hauptabnehmer sind Zimmerer und Dachdecker, aber auch Bauträger, Wohnungsbaugesellschaften und Baufirmen. SCHNOOR liefert die Dachkonstruktionen als richtfertige Leistung. Aktuell beschäftigt das 1958 gegründete Familienunternehmen über 130 Mitarbeiter. In Burg/Sachsen-Anhalt produziert SCHNOOR mit modernsten Produktionsmethoden auf einer Gesamtfläche von 85.000 qm. Ein weiterer Standort ist Husum/Schleswig-Holstein.
Kontakt: Ing.-Holzbau SCHNOOR GmbH & CO. KG, Tuchmacherweg 1, 39288 Burg, Fon +49 (0) 39 21 / 93 00-0, Fax +49 (0) 39 21 / 93 00-50, E-Mail: info-burg@SCHNOOR.de, Internet: www.SCHNOOR.de
Ing.-Holzbau SCHNOOR ist Mitglied im GIN
>Starke Verbindungen!< Nach dieser Maxime handeln die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und der Interessenverband Nagelplatten e.V. für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten und Nagelplattenprodukten: "Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt", erläutert GIN-Geschäftsführer Thomas Schäfer. Das "RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte" führen alle Betriebe, die auch Mitglied der Gütegemeinschaft sind. Es umfasst die Herstellung von Nagelplattenprodukten und kann sich darüber hinaus auch auf die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen erstrecken. Das Gütezeichen Nagelplattenprodukte bürgt so für sichere, maßgenau hergestellte Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für die fachgerechte Montage. gebäudespezifischer Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität.
Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1982 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.), Kay-Ebe Schnoor (2. Vors.) und Thomas Schäfer (Geschäftsführer) vertreten. Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf http://www.nagelplatten.de