Die Errichtung bewohnbarer Dachgeschosse durch Aufstockung von Flachdächern wird für Zimmereien und Dachdeckerbetriebe immer attraktiver. Davon ist schon deshalb auszugehen, weil sich die Bundesregierung vorgenommen hat, Maßnahmen gegen die Bodenversiegelung zu ergreifen. Bauland soll daher zunehmend restriktiver ausgewiesen werden. Die absehbare Folge ist eine Verteuerung der Quadratmeterpreise insbesondere dort, wo bebaubarer Grund und Boden ohnehin Mangelware ist – in den Städten und stadtnahen Lagen. Genau dorthin aber zieht es seit geraumer Zeit immer mehr Menschen. Die Immobilienwirtschaft und das Bauhandwerk sind somit gut beraten, nach alternativen Bebauungsmöglichkeiten Ausschau zu halten.
Enormes Aufstockungspotenzial
Die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und der Interessenverband Nagelplatten haben 2015 eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse aufhorchen lassen. In der vom GIN initiierten Erhebung kommen die Marktforscher der renommierten B+L Marktdaten GmbH zu dem Schluss, dass in Städten wie Bonn oder Hannover von einem geradezu unglaublichen Aufstockungspotenzial auszugehen ist: Bis zu 27 % aller Dächer kämen dem Bericht zufolge für eine Erweiterung nach oben in Betracht! Untersucht wurde mit wissenschaftlichen Methoden, welche Flächen auf Bestandsgebäuden sich aus städtebaulicher Sicht prinzipiell für eine Aufstockung eignen, um Wohnraum zu schaffen.
„Dass in Städten wie Bonn und Hannover quasi jedes vierte Dach aufgestockt werden könnte, hat uns überrascht. Kommunen sollten die Chance nutzen und Bebauungsflächen auf Bestandsgebäuden ebenso konsequent ausweisen, wie es bei der Erschließung von Neubaugebieten auf der grünen Wiese üblich ist. Bürgermeister und Bauamtsleiter können dem Mangel an bezahlbaren Wohnungen in ihrer Stadt umso schneller abhelfen, je stärker sie sich für die intelligente Nutzung bebaubarer Dachflächen engagieren. Haus-auf-Haus-Konzepten gehört die urbane Zukunft!“, betont Hans Werner Backes, Obmann im Marketingausschuss des GIN.
Nach oben orientieren
Wenn es gilt, bezahlbares Bauland für zuzugswillige Bauinteressenten auch in dicht besiedelten Ballungsräumen zu finden, liegt die Lösung somit auf den Dächern von Bestandsgebäuden. Bei Dachaufstockungen wird kein einziger Quadratmeter Boden zusätzlich versiegelt, was dem Naturschutzziel der Bundesregierung entgegenkommt. Zugleich entspricht das Wohnen unterm Dach den Vorstellungen vieler Menschen, die in die Stadt ziehen wollen, um von Infrastrukturvorteilen zu profitieren.
Vorausschauend planen
In Anbetracht des wesentlich höheren Nutzwertes empfiehlt die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte, das Dachgeschoss generell als Wohnraumreserve anzusehen und als bewohnbare Ebene auszuführen. Tragwerke aus maßgenau vorgefertigten Studiobindern bieten sich für Neubauvorhaben ebenso wie für Flachdachaufstockungen als robuste, äußerst belastbare und zugleich preiswerte Konstruktionen an. Architekten und Bauhandwerker tun gut daran, private, gewerbliche und kommunale Auftraggeber ebenso wie Kapitalanleger darauf hinzuweisen, dass sich mit einem bewohnbar ausgeführten Dachgeschoss eine erhebliche Wertsteigerung des Hauses verbindet. Die Statik des Dachtragwerks von Anfang an so zu planen, dass das Dachgeschoss typischen Wohnraumbelastungen entspricht, erspart den Eigentümern die im Verhältnis sehr viel teureren und aufwändigeren Umbaumaßnahmen Jahre später. In diesem Zusammenhang dürfte es für private Bauinteressenten ebenso wie für gewerbliche oder kommunale Auftraggeber von Interesse sein, dass bei Nagelplattenbinderherstellern, die Mitglied der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. sind, die statische Bemessung des Dachtragwerks eine Inklusivleistung darstellt und somit nicht gesondert zu vergüten ist.
Arbeitsspitzen abfedern
Professionelle Zimmerleute und Dachdecker sind mit der fachgerechten Errichtung bewohnbarer Dachräume von Berufs wegen vertraut. Sie sehen sich einer wachsenden Anzahl von Aufträgen gegenüber, die auf die Herstellung bewohnbarer Dachebenen zielen. Die entsprechenden Arbeiten gilt es einzuplanen, zu koordinieren und nach allen Regeln der Handwerkskunst fachgerecht auszuführen. Um nachfragebedingte Arbeitsspitzen abzufedern und alle angenommenen Aufträge sicher bewältigen zu können, bietet sich für Zimmerei- und Dachdeckerbetriebe die Zusammenarbeit mit einem leistungsstarken Nagelplattenbinderhersteller an. Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. fertigen Dachtragwerke höchster Qualität, Belastbarkeit und Maßgenauigkeit. Terminsicherheit ist dank wetterunabhängiger Vorfertigung in geschlossenen Hallen bei allen Aufträgen gegeben. Die Adressen aller GIN-Mitgliedsunternehmen sind im Internet auf http://www.nagelplatten.de zu finden. (az)
Über den GIN
Starke Verbindungen! Nach dieser Maxime handeln die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und der Interessenverband Nagelplatten e.V. für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten und Nagelplattenprodukten: „Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt“, erläutert GIN-Geschäftsführer Thomas Schäfer. Das „RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte“ führen alle Betriebe, die auch Mitglied der Gütegemeinschaft sind. Es umfasst die Herstellung von Nagelplattenprodukten und kann sich darüber hinaus auch auf die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen erstrecken. Das Gütezeichen Nagelplattenprodukte bürgt so für sichere, maßgenau hergestellte Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für die fachgerechte Montage gebäudespezifischer Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität.
Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1982 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.), Kay-Ebe Schnoor (2. Vors.) und Thomas Schäfer (Geschäftsführer) vertreten. Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf http://www.nagelplatten.de