Martin Auer, Managing Partner der bundesweit tätigen Unternehmensberatung für mittelständische Unternehmen, unterstrich die Doppeldeutigkeit des Titels. Es geht darum, wie mittelständische Unternehmen JETZT Liquidität bekommen können und es geht darum, dass sich diese Unternehmen JETZT um die Sicherstellung ihrer Liquidität kümmern müssen.
Das Angebot an Hilfsprogrammen ist für die meisten Unternehmen verwirrend. Martin Auer baute in der Veranstaltung eine klare Struktur über die Vorgehensweise auf. Es ist wichtig, dass die verantwortlichen Geschäftsführer eine klaren Überblick über ihre finanzielle Situation schaffen. Es gilt der Grundsatz, Krise ist Denken und Handeln in Geld.
Die Unternehmen brauchen ein aktives Management ihrer liquiden Mittel. Neben den vielen Möglichkeiten der Stundungen öffentlicher Abgaben, Steuern und Sozialversicherungsträger bestehen weitere Möglichkeiten, Zahlungsabflüsse aus dem Unternehmen zu verschieben. Die Abstimmung mit Kunden über die Zahlungseingänge schaffen Klarheit, mit welcher Liquidität in einem Zeitraum zu rechnen ist.
Wenn die Unternehmen Kredite aufnehmen müssen, halten die Experten von THE MAK'ED TEAM eine Unternehmensplanung für unabdingbar. Die Unternehmen müssen ihre Vorstellung an die Kreditgeber transportieren, wie hoch der Finanzierungsbedarf ist. Der Betrachtungszeitraum umfasst nicht nur die Zeit der Krise, sondern eben auch die Zeit aus der Krise bis in einen stabilen Zustand. Auch auf dem Weg aus der Krise kann der Liquiditätsbedarf deutlich steigen, wenn neue Aufträge, die Produkution und die Zahlungsziele der Kunden finanziert werden müssen. Für viele Unternehmen liegt hier eine größere Gefahr als in der Krise selbst.
Nicht zuletzt gibt die Unternehmensplanung eine Aussicht, wie und ob das Unternehmen in der Lage sein wird, die aufgenommenen Verbindlichkeiten wieder zurückzubezahlen. Die Progonose ist natürlich für die Banken, Sparkassen und für Förderbanken und deren Kreditentscheidung wichtig. Daran ändern die weitreichenden Bürgschaften des Bundes und der Länder nichts.
Nicht weniger wichtig hält Martin Auer diese Prognose auch für die Geschäftsführer. Die Suspendierung des Insolvenzrechts ist eine richtige Entscheidung der Politik. Man darf aber die damit verbundenen Risiken keinesfalls aus dem Blick verlieren.
Den Einwand vieler Unternehmer, eine Planung sei aufgrund der Unsicherheit nicht möglich, lässt Martin Auer nicht gelten. Gerade bei der bestehenden Unsicherheit ist Planung Pflicht. Sie steht für Kapitalgesellschaften im Gesetz und ist das zentrale Element der Unternehmenssteuerung.