Nachfolge hat (zu) viele Facetten
In der darauffolgenden Zeit wurden viele Optionen eröffnet und viele Lösungsansätze entwickelt. Der gestandene Unternehmer tat sich sehr schwer mit der Entscheidung, welcher Weg der richtige für ihn sei. Die Nachfragen und Diskussionen mit dem Experten führten zu noch mehr Möglichkeiten und Varianten. Für die Unternehmerfamilie wurde das Kapitel „Nachfolge“ somit mehr und mehr zur Belastungsprobe. Es war für alle Beteiligten ein unbefriedigender, langatmiger und kräftezehrender Prozess. Nicht nur die Frage des „an Wen“ in der Nachfolge war schwer zu greifen, auch der Weg des „Wie“. Am Ende wurde viel analysiert und diskutiert. Und passiert ist nichts. Das Gefühl „Wir kriegen das nicht hin“ überschattete den sonst gut laufenden Unternehmensalltag. An dieser Stelle ist THE MAK`ED TEAM in den Prozess eingestiegen und es wurde schnell klar: Es braucht dringend eine Fokussierung, um eine Entscheidung vorzubereiten und zu treffen.
Natürlich ist eine individuell passende Nachfolgelösung nicht einfach zu identifizieren: Familieninterne Nachfolge, Veräußerung, MBI, MBO als Nachfolgelösung oder Fremdgeschäftsführung. Das sind nur die großen Fragen, die sich, je konkreter es wird, in viele Unterthemen verästeln. Darum ist eine strukturierte Herangehensweise entscheidend. Denn wie auch immer die individuell optimale Lösung aussieht, eines ist klar: Man kann sich (auch) im Nachfolgeprozess nicht alle Optionen offenhalten.
Fokus auf die Zielsetzungen
In der Folge wurde mit einer systematischen Herangehensweise eine Nachfolgelösung erarbeitet, die für den Unternehmer, die Unternehmerfamilie und das Familienunternehmen tragfähig und zufriedenstellend ist. Um dieses zu erreichen, haben sich Frank S. und seine Familie intensiv mit ihren Vorstellungen und Wünschen für die Zukunft auseinandergesetzt. Und das zunächst völlig unabhängig von technischen Fragen der Nachfolge und der praktischen Umsetzung, sondern mit einem klaren Fokus auf die Frage, welche Konstellation eine Zufriedenheit erzeugen könnte. So sprach die Familie viel über ihr Verständnis als Unternehmerfamilie und es wurde deutlich, dass man dies auch bleiben wollte. Den beiden Töchtern des einzigen Sohnes, der eine erfolgreiche Laufbahn in einer anderen Branche eingeschlagen hatte, sollte somit die Möglichkeit offengehalten werden, das Familienunternehmen in Zukunft zu führen.
Nachdem Frank S. bis dahin immer das Gefühl hatte, sich ein bis zwei Optionen offenhalten zu wollen, wurde die Nachfolgeplanung nun klar auf ein Ziel fokussiert, das konsequent verfolgt wird. Je früher, desto besser. Denn alles braucht eine systematische und eine auf das Unternehmen ausgerichtete Vorbereitung, um den Nachfolgeschritt erfolgreich zu machen und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Im Nachfolgemanagement kann es lange vor dem Generationenwechsel beispielsweise um den Kompetenzerwerb der nächsten Führungsgeneration gehen. Oder um relevante Detailfragen, die im zukünftigen Gesellschafterkreis zu berücksichtigen sind. Wie auch immer die Nachfolge im jeweiligen Unternehmen aussieht: In den meisten Fällen bringt sie eine komplexe Aufgabenstellung mit sich, die sich jedoch mit einer klaren Zielstellung, fundiertem Fachwissen und dem nötigen Fingerspitzengefühl gut bewältigen lässt.
Strukturierte Nachfolgeprozesse
Im Falle des Unternehmers Frank S., verlagerte sich die familieninterne Nachfolge auf die Gesellschafterebene, während ein Fremdgeschäftsführer eingesetzt wurde. In der Vorbereitung dieses Schrittes wurde das Zusammenwirken des Gesellschafterkreises mit der Fremdgeschäftsführung genauso konzipiert, wie die Übertragung der Gesellschaftsanteile auf Frank S. Sohn und dessen Kinder. Darüber hinaus wurden Schritte festgelegt, wie sich die Töchter in den nächsten Jahren auf eine eventuelle Rolle in der Unternehmensführung vorbereiten können. Bis zur nächsten Entscheidung, ob die Enkelinnen des Unternehmers eventuell die Geschäftsführung übernehmen können, ist die Zeit überbrückt. Hierzu wurde der passende Geschäftsführer gesucht und das Führungsteam im Unternehmen in seinen Kompetenzen weiterentwickelt. Der Mittelständler Frank S. ist ein Beispiel von vielen. Die Praxis zeigt, dass sich der Nachfolgeprozess oft in die Länge zieht, weil sich viele Unternehmer sehr schwer tun mit der Entscheidung – mit der richtigen Entscheidung. Darum ist bei Nachfolgeprozessen eine Herangehensweise wichtig, die dem Unternehmer am Ende die nötige Klarheit über seine Ziele und für das Machbare bringt. Dies schafft eine gute Grundlage, Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen.