Die zahlen- und faktenbasierte Unternehmensführung ermöglicht eine stabile Grundlage für die Entscheidungen des Managements. Das Informationsset eines Unternehmens berücksichtigt die relevanten Fakten, Kenngrößen und Zusammenhänge, die für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens erforderlich sind. Durch den Einbezug dieses Informationssets in die Unternehmenssteuerung kann eine Transparenz geschaffen werden, die es dem Management ermöglicht, Entwicklungen valide zu planen, Abweichungen von den Annahmen zu erkennen und in eine proaktive Steuerung des Unternehmens und seiner Entwicklung zu kommen. Die zahlen- und faktenbasierte Unternehmensführung ist selbstredend Teil des Risikomanagements.
Doch wie gelingt es, eine zahlen- und faktenbasierte Unternehmensführung erfolgreich im Unternehmen zu etablieren?
Hier ist es wichtig den Gesamtzusammenhang im Blick zu haben. Ein systematisches Vorgehen schafft Transparenz in allen relevanten Bereichen.
- Transparenz in der Entwicklung des eigenen Unternehmens: Ein stabiles Rechnungswesen und ein aussagekräftiges Controlling liefern die relevanten Informationen. In Abhängigkeit von Geschäftsmodell und Größe eines Unternehmens sind diese Bereiche unterschiedlich aufgebaut. Ihre Aufgabe ist es, das Management in einem festen Turnus mit den wesentlichen Informationen zu versorgen: Umsatz, Deckungsbeiträge, Erträge und Liquidität sowie die leistungswirtschaftlichen Informationen der Wertschöpfungsketten – und dies als Ergebnis des vergangenen Betrachtungszeitraums sowie als geplantes Ergebnis eines in der Zukunft liegenden Betrachtungszeitraums.
- Transparenz in der Entwicklung des Marktes: Die Entwicklung des Absatzmarktes sowie die Anforderungen der Kunden an die Produkte und Dienstleitungen des Unternehmens gilt es, systematisch zu analysieren und zu bewerten. Wie entwickelt sich die Branche? Welche wegweisenden Trends oder bedeutenden Veränderungen gibt es? Wie agieren die Wettbewerber? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf mein Angebot und auf mein Unternehmen? Das Gleiche gilt für die Beschaffungsmärkte des Unternehmens. In diesem Bereich gilt es das Volumen des relevanten Marktes, das Verhalten der Marktteilnehmer und Preisentwicklungen im Blick zu behalten und einzuschätzen. Die Einflüsse aus dem Markt auf die Wertschöpfungskette des Unternehmens können systematisch heruntergebrochen werden und in die zahlen- und faktenbasierte Unternehmenssteuerung eingebunden werden. Dies erfolgt wiederum in Abhängigkeit von der Größe, vom Geschäftsmodell und von der Branche.
- Transparenz in der Entwicklung der Gesamtwirtschaft: Die Zahlen- und Faktenbasis in Bezug auf die Gesamtwirtschaft stellt sicherlich zunächst die höchsten Anforderungen an ein Unternehmen. Letztlich gilt es hier, die maßgeblichen Faktoren der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf die Wertschöpfungskette und somit auf den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens zu identifizieren. Die Verfügbarkeit und die Preise für Rohstoffe, Material, Energie und Personal sowie für Kredite, jeweils mit den individuellen Anforderungen des Unternehmens, sind relevante Betrachtungsebenen. Die Veränderungen, die sich aus den Veränderungen der Gesamtwirtschaft und der geopolitischen Entwicklungen ergeben können, müssen im Blickfeld der Unternehmenssteuerung stehen. Wiederum abhängig von Größe, Branche und Strategie des Unternehmens, ergeben sich unterschiedliche und individuelle Herangehensweisen, um die erforderliche Transparenz zu schaffen.
Eine systematische zahlen- und faktenbasiere Informationsgrundlage ermöglicht die zahlen- und faktenbasierte Unternehmensführung. Die Etablierung dieses Ansatzes im Unternehmen führt zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den relevanten Einflussgrößen auf den Erfolg des Unternehmens. Der Aufsatzpunkt ist die Erwartungshaltung des Managements, die sich idealerweise in einer Planung dokumentiert. Die Abweichung der Ist-Entwicklung gegenüber der Plan-Entwicklung kann somit auf die Einflussgrößen zurückgeführt werden. Diese Erkenntnisse bilden unmittelbar die Möglichkeit, auf die Entwicklungen reagieren zu können, also Risiken abzumildern und Chancen zu nutzen.
Das transparente, moderne und auf das Unternehmen abgestimmte Reporting, nimmt die relevanten Entwicklungen auf und ermöglicht eine proaktive Steuerung für den unternehmerischen Erfolg. Es schließt sich aber auch der Kreis zum Risikomanagement und zu den Compliance-Pflichten, die sich aus den unterschiedlichen Gesetzen für die Geschäftsführungsorgane sowie für die Aufsichtsorgane ergeben.
Für eine Zahlen- und Faktenbasis zur Unternehmenssteuerung werden anforderungsgerechte und an die individuellen Voraussetzungen im Unternehmen angepasste Prozesse implementiert. Der Einsatz digitaler Tools sorgt für eine effiziente Erhebung und für ein schnelles und aktuelles Reporting an die Geschäftsführung und an die relevanten Stakeholder.