„Wir haben die Pandemie-Monate seit Frühjahr 2020 genutzt, um gemeinsam mit Ole Brauer von plan>E diese Sanierungslösung zu konzipieren, zu verhandeln und umzusetzen“, erläutert der neue HMW-Geschäftsführer Nowak. „Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung im Sommer 2018 gingen die Überlegungen für unsere unternehmerische Zukunft bis zum Jahreswechsel 2019/20 keineswegs in Richtung eines solchen MBOs“.
Im Mai 2018 hatten Geschäftsführer Peter Nowak und Sanierungsgeschäftsführer Ole Brauer die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die HMW Möbel GmbH beantragt. Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der bundesweit tätigen Kanzlei Flöther & Wissing begleitete den Prozess der Neuausrichtung des Unternehmens als gerichtlich bestellter Sachwalter.
Zunächst wurde HMW als Produzent von Zerlegtmöbeln planerisch auf einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro mit 120 Beschäftigten rentabel neu ausgerichtet. Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete HMW Möbel noch einen Umsatz von 32 Millionen Euro mit 220 Mitarbeitenden.
„Als die Pandemie im Frühjahr 2020 Deutschland erreichte, wurden sämtliche bisherigen Restrukturierungserfolge zunächst einmal von potenziellen Investoren hinterfragt“, erklärt Sanierungsgeschäftsführer Brauer von plan>E. „Grundsätzlich hatten wir mit Augenmaß und realistisch geplant. Deshalb konnten wir nach kurzer Schockstarre durch den ersten Lockdown sehr zügig an die bisherigen Maßnahmen anknüpfen und die Idee eines Management-Buy-Outs durch einen kompetenten Leistungsträger entwickeln“.
Gemeinsam mit dem branchenweit anerkannten Produktionsleiter Nowak und Unterstützung der Sachwaltung erzielte der Sanierungsgeschäftsführer von plan>E eine wirtschaftlich vernünftige Sale-and-lease-back-Lösung mit der Arca Leasing GmbH, mit Kreditgebern sowie im Rahmen eines Joint-Ventures mit polnischen Zulieferern. Mit dieser strategischen Entscheidung würdigt der Investor, dass Polen das Land mit der drittgrößten und weiterwachsenden Möbelproduktion in Europa ist. Eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit ist somit sichergestellt.
„Während der Pandemie-Monate haben viele Menschen in Europa ihre Wohnungen renoviert. Das hat der Branche und HMW natürlich gutgetan“, so Brauer. „Dabei hatten wir in den Gesprächen und in den Planungen für die Fortführungslösung stets im Blick, dass die dringend benötigten Holzwerkstoffe knapp werden. Deswegen sehe ich HMW Möbel gut aufgestellt und wünsche dem Investor eine lange und auskömmliche Zukunft“.
Über plan>E by ELSÄSSER
plan>E by ELSÄSSER, im Frühjahr 2018 von erfahrenen unabhängigen Sanierungsexpert:innen formiert, führt mittelständische Unternehmen durch schwierige Sondersituationen. Die erfahrenen Rechtsanwält:innen und Diplom-Kaufleute von plan>E agieren dabei weit über klassische Beratungsthemen hinaus: Vom Plan bis zum Ergebnis übernehmen sie mit einem klaren Führungsansatz Verantwortung in der Geschäftsführung. Vor allem Familienunternehmer vertrauen der Expertise des Teams von plan>E, das teils über Jahre hinweg Unternehmen operativ durch Sanierungen und Restrukturierungen führt.
Aber auch im Bereich von Großkonzernen wird plan>E beauftragt. So leitet plan>E Partner Christoph Chardon die Lufthansa und Turkish Airlines Tochter SunExpress durch die Liquidation. Auf arbeitsrechtlicher Ebene war hierbei plan>E Partnerin Daniela Gunreben federführend bei den Sozialplanverhandlungen tätig.
Homepage plan>E by ELSÄSSER: https://www.elsaesser.co
Zu HMW Möbel
Im Jahr 1949 als Wipperthaler Holzwerke gegründet übernahm zunächst IKEA die Halberstädter Möbelwerke und übergab das Unternehmen 1995 an drei leitende Angestellte. HMW ist spezialisiert auf die Herstellung zerlegter und lackierter Mitnahme- und Trendmöbel in großen Mengen, die für Möbel-Fachhändler wie für Versandhandelsfirmen produziert werden. Kern des Sortiments aus Sachsen-Anhalt sind Kommoden, Regale, Garderoben, Schränke und der Office Bereich. HMW steht hierbei für zeitgemäße und moderne Designs in regelmäßig wechselnden Kollektionen.
Homepage https://www.hmw-moebel.de/