Reusch: "Wir kümmern uns derzeit um die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die 233 Beschäftigten in Deutschland, führen erste Gespräche mit Kunden und Lieferanten, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Anschließend werden wir im Team analysieren, ob und wie wir das Unternehmen mit den Instrumenten der Insolvenzordnung sanieren können."
Depping: "Wir müssen zunächst die mittel- und langfristigen Perspektiven der Unternehmen in einem Markt ausloten, der bekanntermaßen durch deutliche Überkapazitäten in Europa und einen eklatanten Preisverfall gekennzeichnet ist. Dabei werden wir uns mit der niederländischen Muttergesellschaft abstimmen."
Bis spätestens Ende Mai 2012 wollen die vorläufigen Insolvenzverwalter gemeinsam mit den Geschäftsführungen die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Sanierungsmöglichkeiten für die Photovoltaik-Gruppe, die seit über einem Jahrzehnt am Markt tätig ist, geklärt haben.
Scheuten Solar ist Spezialist für die Herstellung von Solarmodulen und gebäudeintegrierten Photovoltaik-Lösungen. Drüber hinaus deckt die Gruppe das gesamte Know-how ab, das für die Entwicklung und Umsetzung von schlüsselfertigen Photovoltaik-Projekten erforderlich ist. Produktionsstätten für Solarmodule befinden sich in Deutschland und den Niederlanden.
Scheuten Solar ist Teil der Scheuten-Group, einem internationalen Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern, die an Gesamtlösungen für Glas- und Solarenergieanlagen arbeiten. Die deutschen Scheuten Solar Zwischenholding entwickelt und konstruiert Komponenten solarer Energiegewinnung und stellt diese her. Die operativen Gesellschaften sind mit Erwerb, Verarbeitung und Veräußerung sowie Vertrieb und Vermarktung von Solarmodulen beschäftigt. 2010 erzielte die gesamte Scheuten Group einen Umsatz von über 500 Millionen Euro.
Die deutschen Gesellschaften der Scheuten Solar Gruppe haben Ende Februar 2012 Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Die Verfahren werden demnach noch nach der seit 1999 geltenden Insolvenzordnung abgewickelt. Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) tritt mit Wirkung zum 1. März 2012 in Kraft.
dnp Depping Die Gesellschafter der dnp DEPPING GmbH & Co. KG sind als Depping Nikolaus & Partner seit 1995 als Konkurs- und seit 1999 als Insolvenzverwalter tätig.
dnp Depping verfügt über in langjähriger Praxis erworbener juristischer Expertise. Darüber hinaus konzentriert dnp Depping sich auf umfassende Betrachtung jedes Insolvenzverfahrens sowohl betriebswirtschaftlich als auch organisatorisch. "So ist es kein Zufall, dass unsere Fortführungsquote überdurchschnittlich hoch ist und wir stolz darauf sind, in vielen übertragenden Sanierungen einen Großteil der Arbeitsplätze erhalten zu haben, aber auch darauf, dass wir in der Vielzahl der von uns bisher erstellten Insolvenzpläne mehr als 1,5 Mrd. Euro an Verbindlichkeiten neu strukturieren konnten", so Depping.