Der Verkauf der indischen Gesellschaft erfolgt aus marktstrategischen Erwägungen. „Die Vormaterialbelieferung aus den deutschen Stahlwerken von thyssenkrupp nach Indien ist kostenintensiv und schwächt langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit in Indien,“ erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel. „Der Aufbau einer eigenen lokalen Vormaterialfertigung ist für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Im Vergleich zu den lokalen Wettbewerbern werden wir durch die Belieferung aus Deutschland heraus perspektivisch nicht die gleichen Skaleneffekte erzielen können. Deshalb ist die Veräußerung für uns jetzt der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“
Der Erlös aus dem Verkauf stärkt die Kapitalausstattung des Stahlsegments und soll unter anderem in die grüne Transformation fließen. Dazu zählen auch die Aktivitäten von thyssenkrupp Electrical Steel. Da die Nachfrage nach kornorientiertem Elektroband im Zuge der globalen Energiewende weiterhin hoch ist, wird sich das Unternehmen zukünftig verstärkt auf Wachstumsmärkte in Europa und Nordamerika konzentrieren.
thyssenkrupp Electrical Steel ist einer der führenden Hersteller von kornorientiertem Elektroband. Dieser weichmagnetische Werkstoff wird überall dort eingesetzt, wo elektrische Energie effizient umgewandelt, transportiert und genutzt wird, wie zum Beispiel in Transformatoren und großen Hochleistungsgeneratoren. Diese Aggregate spielen eine Schlüsselrolle bei der zunehmend dezentralen Energieversorgung durch erneuerbare Energien. thyssenkrupp Electrical Steel betreibt derzeit Standorte in Gelsenkirchen in Deutschland und Isbergues in Frankreich. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 1.200 Mitarbeitende. Zu den Kunden von thyssenkrupp Electrical Steel gehören globale und marktführende Hersteller für Energie- und Antriebstechnologien.