Am 1. August 2012 startete die Mauterhebung für schwere Lkw auf vierspurigen Bundesstraßen. Nach den ersten fünf Monaten steht fest, dass die Mauterhebung und – abrechnung auf gleich hohem Qualitätsniveau erfolgt wie auf den Autobahnen. In beiden Fällen liegt die Gesamterfassungsquote für die Mauterhebung und –abrechnung bei 99,9 Prozent. Diese Qualitätsnorm wird vom Auftraggeber fortlaufend überprüft.
Mit der Einführung einer portablen Kontrollvorrichtung wurden 2012 die vom Bundesamt für Güterverkehr durchgeführten Mautkontrollen insbesondere auf Bundesstraßen wirksam ergänzt.
Ab Januar 2013 wird ein neues Fahrzeuggerät, zusätzlich zu den bereits vorhandenen, eingeführt. Die neue On Board-Unit der Firma Bosch ist ein DIN-Schachtgerät mit einer deutlich erweiterten Speicherkapazität, die auch künftigen Anforderungen entspricht. In den nächsten drei Jahren wird so der Bestand der Fahrzeuggeräte schrittweise modernisiert und zugleich der erwarteten Marktnachfrage Rechnung getragen.
TOLL2GO, der erste system- und länderübergreifende Mautdienst in der EU, verzeichnet eine stetig wachsende Nachfrage. Der gemeinsam mit der ASFINAG entwickelte und betriebene Service ermöglicht die Nutzung der Toll Collect-Fahrzeuggeräte auch im österreichischen Mikrowellensystem. Mit Stand 30. November 2012 erheben rund 55.000 Fahrzeuge die Maut mit der Toll Collect On Board-Unit in Österreich.
Die ökologische Lenkungswirkung der Lkw-Maut ist nach wie vor sehr hoch. Der Anteil der Fahrleistung in den günstigen Schadstoffklassen Euro V und EEV Klasse 1 ist auf 78 Prozent gestiegen. Bei den Schadstoffklassen III und IV liegen die Anteile bei 13 und acht Prozent. Das bedeutet, dass Fahrzeuge mit den Schadstoffklassen Euro 0, Euro 1 und Euro 2 kaum noch unterwegs sind.
Bei Toll Collect waren zum Stichtag 30.11.2012 insgesamt rund 150.000 nationale und internationale Transport- und Logistikfirmen mit fast 966.000 Lkw registriert, von denen mehr als die Hälfte aus dem Ausland kommen. Von den registrierten Fahrzeugen sind derzeit mehr als 737.000 mit Fahrzeuggeräten zur automatischen Mauterhebung ausgerüstet.
Seit 2005 wurden insgesamt 16 zentralsystemseitige Softwareanpassungen und 34 Betriebsdatenupdates erfolgreich umgesetzt. Über Mobilfunk wurden dabei 22 Millionen Aktualisierungen auf die Fahrzeuggeräte übertragen. Auf diese Weise trägt das System den fortdauernden Änderungen des mautpflichtigen Straßennetzes flexibel Rechnung. Für die Bemautung der rund 1.100 Kilometer Bundesstraßen wurde 2012 mit einem Software-Update die Speicherkapazität der On Board-Units um 20 Prozent erweitert.
Die Mauterhebung beruht auf einer Kombination aus Satelliten- und Mobilfunktechnologie. Aktualisierungen von Strecken- und Tarifdaten erfolgen über eine Luftschnittstelle und benötigen daher keine straßenseitige Infrastruktur.