Toolcraft im Laufe der Zeit
Der Umzug in die Handelsstraße erwies sich als zukunftsweisend. Seit 2000 ist die Produktionsfläche von anfänglichen 2000 m² auf über 10.500 m² angewachsen. Zur Kapazitätserweiterung trug auch die Übernahme der Firma „Spalter Feinwerktechnik“ (ehemals Trix) im Jahre 2005 bei. Heute befindet sich an diesem Standort unter anderem der automatisierte Werkzeug- und Formenbau. Die Kunststoff-Spritzgussabteilung ist 2012 nach Georgensgmünd umgezogen, um weiteres Wachstumspotential nutzen zu können. Der Bau der dritten Halle erweitert die Produktionskapazität in Georgensgmünd nun um 2400 m². Geplant sind darin die Entstehung eines Metall-Laserschmelzzentrums sowie Büroräume und eine Kantine. Mit dem Erwerb großer Grundstücksflächen kommen erneut 27.000 m² hinzu. Somit ist die Realisierung zukünftiger Baumaßnahmen gesichert. Und eine stetig steigende Nachfrage macht den weiteren Ausbau notwendig. Toolcraft exportiert beinahe in Drittel seiner Produkte ins Ausland, u.a. in die Schweiz, UK, USA, Singapur und Südafrika. Der Anteil wird sich in den nächsten Jahren noch erhöhen. Um auf dem asiatischen Markt präsent zu sein, gründete das Unternehmen Ende 2015 einen Standort in Singapur. Dort sollen in Zukunft Kunststoffteile produziert, Oberflächen beschichtet sowie komplette Baugruppen montiert werden. Die Teile werden speziell für den Bedarf im asiatischen Raum hergestellt. Die Gründung eines zusätzlichen Standortes wirkt einer aufwendigen und kostenintensiven Logistik entgegen und sichert somit wiederum die Arbeitsplätze in Georgensgmünd und Spalt.
Stetige Erweiterung des Maschinenparks
Die Bereitschaft zu Investitionen zeigte sich bereits 2011 in der Erweiterung des Produktportfolios um lasergeschmolzene Präzisionsbauteile. Seither wurde der Maschinenpark stetig ausgebaut. Zuletzt im Jahre 2015 mit der fünften Metall-Laserschmelzanlage. Die Neuartigkeit der M2 Multilaser verbirgt sich im Lasersystem. Statt wie bisher ein kommen gleich zwei 400 W Laser zum Einsatz. Dadurch steigert sich der Output gegenüber bisherigen Modellen deutlich. Und die Qualität der Ergebnisse überzeugt – sie genügt selbst den hohen Anforderungen der Luft- und Raumfahrt. Zudem unterzeichnete das Unternehmen einen Kooperationsvertrag mit Premium AEROTEC, dem führenden Partner für die Anwendung dieser Technologie im Flugzeugbau. Im Mittelpunkt der erweiterten Zusammenarbeit stehen die zügige Industrialisierung des Laserschmelzens für Luftfahrtanwendungen und die Qualifizierung von Toolcraft für das Liefern von lasergeschmolzenen Teilen an Premium AEROTEC.
Weitere Investitionen
Ab diesem Jahr entstehen kleinste Kunststoffteile umweltschonend mit einer elektrischen Spritzgussmaschine. Diese zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen durch einen 50-70 Prozent geringeren Energieverbrauch aus. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Dreh- und Frästeilen investierte das Unternehmen nicht nur in ein zweites Dreh-Fräszentrum, sondern auch in eine einzigartige Automationslösung. Anders als bei einer herkömmlichen Automation fährt ein Roboter auf einem Portal über den Maschinen. So belädt er diese von oben über eine Ladeluke. Der Aufbau ist nicht nur platzsparend, sondern gewährleistet eine flexible Bearbeitung.
Robotik als eigenständige Dimension
Aus dem Bereich des Engineering heraus etablierte sich im vergangen Jahr die Robotik als eigeständiger Bereich. Die Robotertechnik hat einen langen Entwicklungsprozess hinter sich. Anfangs hauptsächlich in der Automobilindustrie zu finden, kommen Roboter heute in fast allen Bereichen zum Einsatz. Toolcraft fertigt universell einsetzbare Roboterlösungen - von der Konstruktion über den Bau der Anlagen bis hin zur Software. Hierfür ist die langjährige Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Unicam von großem Wert. Für ein bedeutendes Kundenprojekt investierte das Unternehmen in eine Roboterstraße sowie in fünf weitere Fräsmaschinen.
Reise noch lange nicht beendet
„In Dimensionen denken – das gilt heute noch genauso wie damals, als ich 1989 mit nur einer Maschine die Reise angetreten habe“, erinnert sich Bernd Krebs, Geschäftsführer und Gründer von Toolcraft. Durch den Zukauf großer Grundstücksflächen ist die weitere Expansion gesichert. Doch trotz der Größe ist dem Geschäftsführer vor allem der Erhalt des familiären Betriebsklimas wichtig. Mit dem Ausbau des Produktionsstandortes entstehen nicht nur neue Ausbildungsplätze, sondern auch zusätzliche Arbeitsplätze in der Region. Experten im Bereich der Robotik und CNC-Technik, Softwareentwickler und Elektroniker sind ebenso gefragt wie motivierte Auszubildende. In Zukunft sollen 40 – 50 Ausbildungsplätze geschaffen werden. Hier setzt das Unternehmen auf junge Mitarbeiter aus der Region. Ziel ist es auch, alle in ein festes Anstellungsverhältnis zu übernehmen. Anschließend können sich die jungen Facharbeiter gemäß ihren Stärken weiterbilden. Dazu steht ihnen ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungskonzept zur Verfügung.