Wer heute ein Flurförderzeug anschaffen möchte, hat viele Wahlmöglichkeiten. Neben den verschiedenen Leistungsklassen und Tragfähigkeiten, Hubhöhen und Ausstattungsmöglichkeiten gilt es, sich für eine Antriebsart zu entscheiden. Welcher Stapler erfüllt die einsatzspezifischen Anforderungen am besten – ein Elektro-Stapler mit klassischer Blei-Säure- beziehungsweise neueren Energiesystemen wie Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen mit Wasserstoff (H2) oder ein mit Diesel oder Treibgas angetriebener Verbrennungsmotor? Wie sehen die Energie- und CO2-Bilanzen der einzelnen Lösungen aus und welche Kosten kommen im Laufe der Nutzungsdauer auf den Betreiber zu? Insbesondere bei der Anschaffung mehrerer Geräte oder bei einem geplanten Austausch der Flotte sollte die Investitionsentscheidung einer fundierten Analyse unterzogen werden. Die Gesamtkosten setzen sich aus vielen verschiedenen Kostenblöcken zusammen. Dabei nehmen auch die Themen Umweltschutz, CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle ein.
Um Unternehmen bei dieser Entscheidung zu unterstützen, informierte Energieexperte Dipl.-Wirtsch.-Ing. Kai Hesse, Gruppenleiter Produktmanagement für Energiesysteme, Lagertechnik, VNA & Schlepper bei Toyota Material Handling am 12. Februar 2021 in einem Webinar zum Thema „Mit der richtigen Energie Ressourcen sparen – Wann lohnt sich welche Antriebstechnologie für Ihre Staplerflotte?“. Mit konkreten Beispielen zeigte er die CO2- und Energie-Kosten der verschiedenen Optionen im Vergleich auf. Dabei beleuchtete er alle Einflussfaktoren auf die Kosten und stellte dabei die Stärken und Schwächen der einzelnen Energiesysteme gegenüber, z. B. hinsichtlich der Instandhaltungskosten oder dem Zeitaufwand für unproduktive Tätigkeiten.
„Die Umweltschutzauflagen werden aufgrund der verschärften Klimaziele weiter steigen. Dazu kommt die Besteuerung des CO2-Ausstoßes für Unternehmen. Parallel dazu steigen die Energiekosten für Strom. Das führt dazu, dass immer mehr Unternehmen den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß ihrer Staplerflotte verringern möchten“, betonte Kai Hesse. Toyota Material Handling bietet für Kunden daher eine individuelle Kostenberechnung an. Dabei werden alle Einflussfaktoren - von der Anschaffung über die Instandhaltung, Energieverbräuche und Emissionen der Staplerflotte, der Infrastruktur und den Prozessen bis hin zu verfügbaren Fördermitteln - mit einbezogen.
Ein konkretes Anwendungsbeispiel lieferte Kai Hesse mit dem Logistikzentrum von Hermes Fulfilment in Ohrdruf. Das Unternehmen lagert und kommissioniert Waren für die Otto Group. Mit einem Wechsel auf den Zwei-Schicht-Betrieb wurden alle neuen Stapler am Standort auf das Toyota Batteriesystem mit Lithium-Ionen-Technik umgestellt. Durch die Umstellung und die gleichzeitige Einführung eines intelligenten Lademanagementsystems konnte Hermes Fulfilment seine Energiekosten sowie CO2-Emissionen bei den Schubmaststaplern um 16 % reduzieren. Darüber hinaus konnten auch die Instandhaltungskosten um 11 % verringert werden.
Die Beispielrechnung für ein aktuelles Projekt mit zwölf Brennstoffzellenstaplern ergab, trotz den nötigen Kosten für den Aufbau der H2-Infrastruktur, eine Einsparung der Energiekosten um 29 % bei gleichzeitiger Reduktion der CO2-Emissionen um 100 %.
„Unsere Betrachtungen zeigen, dass die neuen Antriebstechnologien vielfältige Chancen für Verbesserungen bieten. Lithium-Ionen-Technik und Wasserstoff haben viele Stärken: Sie verringern sowohl den Energieverbrauch als auch die CO2-Emissionen, und reduzieren damit Kosten. Der Toyota-Konzern ist im Bereich der Brennstoffzellenentwicklungen weltweit führend. Und der Anteil von verkauften Lithium-Ionen-Geräten an all unseren Elektroflurförderzeugen liegt aktuell bereits bei 27 Prozent mit steigender Tendenz. Dabei schätzen die Kunden insbesondere auch unser eigenentwickeltes Toyota Batteriesystem mit Kapazitätsgarantie“, erklärt Kai Hesse und betont: „Ein Umstieg auf neue Antriebssysteme ist jederzeit möglich.“