Mehr branchenweite Deals – 38% der bislang in diesem Jahr abgeschlossenen Verträge – wurden durch Umstrukturierungen von Outsourcing-Verträgen generiert. Damit wurde der Branchenrekord von 26% gebrochen. In seinem 11. vierteljährlichen „TPI-Index“ unter der Federführung des Deutsche Bank Software & IT Services-Teams verfolgt TPI Trends, die sich im vergangenen Quartal auf den europäischen Outsourcing-Markt auswirkten und erstellt Prognosen für die kommenden Quartale. TPI berichtet, dass im abgelaufenen Quartal in Europa die Anwendungs- und Transaktionsabwicklung in wachsendem Ausmaß international ausgelagert wurde, was zur höchsten jemals verzeichneten Zahl von Outsourcing-Verträgen bei einem beständig abnehmendem Vertragswert geführt hat.
Bernd Schaefer, Area Managing Director von TPI Germany erklärt den Hintergrund dieser beiden Trends: „Im Allgemeinen werden Umstrukturierungen durch Aspekte wie Preis, Service, Umfangsänderung oder zusätzliche Kapazität ausgelöst. In letzter Zeit ist jedoch das Auftreten einer wachsenden Anzahl entwicklungsfähiger Offshore-Standorte, sowohl Nearshore als auch Farshore zu verzeichnen, was dem Wunsch der Unternehmen nach Neuverhandlungen Aufwind gab. Die Offshore-Arbeitspreise hatten direkte Auswirkungen auf die Preisgestaltung dieser Vereinbarungen und haben die Outsourcing-Käufer veranlasst, die Märkte genauer zu prüfen.“
Von den 2005 bislang abgeschlossenen 191 großen Outsourcing-Verträgen sind fast 10 Mrd. Euro der insgesamt vergebenen 35 Mrd. Euro Umstrukturierungen. Dies spiegelt sich auch in der Auftragspipeline von TPI wider: Drei der fünf Mega-Abschlüsse in Vorbereitung, mit einer Gesamtsumme von über 7 Mrd. Euro, sind Umstrukturierungen, was bedeutet, dass die Anbieter vermehrt unter Druck geraten, mit ihrem Serviceangebot darauf zu reagieren. Offshore-Strategien verbreiten sich weltweit unaufhaltsam und zielen auf die Preisgestaltung sowie auf Möglichkeiten für neue Anbieter ab, um mit den etablierten multinationalen Firmen in Wettbewerb zu treten.
Die fünf wichtigsten europäischen Anbieter, die im letzten Quartal von TPI als „The Big Five Europe“ vorgestellt wurden, also Atos Origin, British Telecom, Capgemini, Siemens und T-Systems, können derzeit 27% der Vertragsabschlüsse und 36% des Gesamtvertragswerts (TCV) im europäischen Markt auf sich verbuchen. Die Vertragsanzahl ist also im Vergleich zu 2004 gestiegen, während der TCV prozentual leicht sank.
Das Unternehmen untersucht auch zu erwartende Vertragserneuerungen und deren potenzielle Auswirkungen auf die Sourcing-Branche. TPI schätzt, dass 128 Verträge mit einem ursprünglichen Wert von über 32 Mrd. Euro 2006 neu verhandelt werden, und geht davon aus, dass ungefähr 25% der Umstrukturierungen eine Bedrohung für die etablierten Anbieter darstellen könnten.
„Da so viele Verträge derzeit als Umstrukturierung oder Neuabschluss ausgehandelt werden, kommen die Anbieter verstärkt unter Druck, mit ihrem Serviceangebot darauf zu reagieren. Aus der Sicht des Käufers unterstreicht dieser Trend auch die Bedeutung flexibler Verträge und robuster Ausstiegsstrategien“, schließt Schaefer.
Webcast-Zugriff auf die relevanten Folien wird während der Konferenz am Dienstag, den 15. Oktober 2005, um 12.00 Uhr MEZ unter http://events.webeventservices.com/... zur Verfügung stehen. Für Angaben zur Einwahl in die Konferenz sowie weitere Informationen oder Details zur Wiedergabe direkt nach dem Call wenden Sie sich bitte an johanna.vongeyr@fireflycomms.com.