und damit auch geklüftete Felsvorkommen, insbesondere von harten Kalksteinen der jüngeren
Jurazeit, gekennzeichnet.
Ganz in der Nähe, nur 4 km entfernt von diesem geschichtsträchtigen Ort liegt die Burgruine Hornstein. Hoch oben auf der Felskuppe, unmittelbar vor dem Eingang der Burgruine wurde die gesteuerte Bohranlage GRUNDODRILL 18 ACS (Hersteller Tracto-Technik, Lennestadt) in Stellung gebracht.
Die Gemeinde Bingen bei Sigmaringen und der Netzbetreiber EnBW wollen hier ein Leitungsbündel bestehend aus 3 PEHD Rohren 75 x 6,8 mm und 4 PEHD Rohren 50 x 4,6 mm grabenlos verlegen. Die bestehenden Freileitungen hätten teuer saniert werden müssen und können nun nach der Erdverlegung rückgebaut werden. Die 75er Rohre Leerrohre sind für eine in der Zukunft liegende Nutzung gedacht. Ein 50er Rohr ist als Schutzrohr für Glasfaserkabel vorgesehen. Die anderen 50er Rohre dienen als Schutzrohre für Stromkabel. Genutzt werden die neuen erdverlegten Stromkabel auch von einem ortsansässigen Betreiber einer Biogas- und Photovoltaikanlage, der insgesamt ca. 550 kW Strom erzeugt und in das Stromnetz einspeist.
Die nur 100 m lange Bohrung hat mehrere Schwierigkeitsgrade: Neben dem vorherrschenden Felsboden aus hartem Jurakalk (Massenkalk) war es das Gelände mit einem Gefälle bis zu 58 % und dichtem Baum- und Strauchbestand. Die Firma GAUPP Erd- und Tiefbau GmbH aus
78234 Engen Welschingen wurde mit der Verlegung beauftragt und von der TRACTO-TECHNIK, Niederlassung Altbach b. Stuttgart mit der Bereitstellung der Felsbohranlage GRUNDODRILL 18 ACS unterstützt.
Felsbohrungen - insbesondere im wechselnden Gesteinsbestand - sind die besondere Stärke des GRUNDODRILL 18 ACS. Das steckbare Innenrohr des Doppelrohrgestänges ist bei der Pilotbohrung zuständig für den Antrieb der Rollenmeißel, die an der Spitze des 1,55 m langen Rockbreakers angeordnet sind. Dabei wird das Drehmoment mit max. 2500 Nm optimal übertragen und genutzt.
Das Außenrohr steuert den Rockbreaker. Der Neigungswinkel beträgt 1,75°. Der Sender für die Ortung befindet sich direkt hinter den Rollenmeißeln, wodurch der Vortrieb in kurzer Distanz hinter dem Bohrkopf verfolgt und erfasst werden kann. Die Ortung erfolgte mit dem Messsystem DCI F 5.
In der extremen, nicht standsicheren und rutschigen Hanglage war eine Seilsicherung als besondere Schutzmaßnahme für den Bedienungsmann erforderlich.
Die Bohrtiefe lag maximal bei 5,70 m. Die Pilotbohrung mit 160 mm Durchmesser konnte bereits nach einem Arbeitstag erfolgreich abgeschlossen werden. Nun musste die Pilotbohrung noch auf ca. 300 mm aufgeweitet werden. Dafür wurde der Rockbreaker demontiert und ein 12“ Holeopener mit dem Gestänge verbunden und zurückgezogen. Diese Arbeiten nahmen mit Unterbrechungen für die Erstellung der Bohrsuspension ebenfalls einen Arbeitstag in Anspruch. Der Einzug des Rohrbündels dauerte dagegen nicht einmal 1 ¼ Stunde.
Insgesamt eine erfolgreiche Maßnahme, die innerhalb von 3 Tage realisiert werden konnte, und die vor allem bei den Anliegern auf großes Interesse und Zuspruch stieß.