Für die unterschiedlichsten Bedarfe wie z.B. Beispiel für den Betrieb der Schaufelradbagger mit ca.16.000 kW Antriebsleistung wie auch für die riesigen Förderbandsysteme, die die abgebaute Braunkohle und den Abraum transportieren, werden große Mengen Strom benötigt.
Aus diesem Grunde hat die sichere Stromversorgung einen hohen Stellenwert. Kabelverlegearbeiten gehören daher zur tagtäglichen Routine.
Im unmittelbaren Bereich der Verladestation, wo im festem Zeittakt die Züge für die Beschickung der Kohlekraftwerke beladen werden, hat die RWE POWER die Firma REVOR GmbH aus Rossbach/Wied damit beauftragt, 7 Kabelrohre von je 160 x 14,6 mm zu verlegen. Das Unternehmen ist mit den Gegebenheiten des Tagebaus gut vertraut, da sie dort schon mehrere Bohrungen ausgeführt haben.
Die baulichen Örtlichkeiten sowie die hohen Sicherheitsstandards erforderten die Verlegung der Kabelrohre im HDD Spülbohrverfahren, da zwei zur Verladestation führende Kohlebänder den Trassenbereich querten. Die Kabelrohre sollten im Bündel auf fast 200 m Länge eingezogen werden. Unter Berücksichtigung kreuzender Fremdleitungen und bestehender Fundamente lag die maximale Verlegetiefe bei etwa 10 m.
Zum Einsatz kam der Grundodrill 28 Nplus von TRACTO-TECHNIK.
Unter einer etwa 50 cm starken, grob kiesigen Sandschicht lagen auf Verlegetiefe vorwiegend schwer bohrbare tonige Bodenverhältnisse vor. Die Pilotbohrung und die anschließenden drei Aufweitbohrungen bis auf 750 mm Durchmesser verliefen problemlos, nahmen aber entsprechend Zeit in Anspruch. Der Bentonit-Bodenaustrag war zufriedenstellend und wurde permanent an Ziel- und Startgrube abgepumpt und entsorgt. Alle Bohrdaten wurden digital penibel überwacht und protokolliert. Der fast begehbare, standfeste Bohrkanal war nun bereit für den Rohreinzug. Die Kabelrohre waren am Vortag bereits verschweißt und mit dem Backreamer verbunden worden. Am 14.8. gegen 9.30 Uhr begann der Einzug und war bereits gegen 13.30 Uhr reibungslos beendet. Die kurze Einzugszeit von nur 4 Stunden ist der guten Planung und der erfahrenen Bohrcrew gut zu schreiben.
Mit großer Erleichterung und nicht ohne Stolz stellte Bohrmeister Helmut Schürmann fest: „Das war bisher mit dieser Bohrdimension die größte Herausforderung für unser Bohrteam.“