Im Hinblick auf die veränderte Verfügbarkeit des Wassers durch klimatische Extreme wie Hochwasser oder Trockenheit erhöht sich die Konkurrenz bei der Wassernutzung auch in Bayern und erfordert neue Denkweisen und Maßnahmen im Bereich Wassermanagement. Vor welchen Herausforderungen stehen wir in Bayern im Hinblick auf ein klimaresilientes Wassermanagement? Welche innovativen Ansätze gibt es, damit sich Unternehmen wappnen können? In der mit rund 100 Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hochkarätig besetzten Veranstaltung des Umweltcluster Bayern und der IHK Würzburg-Schweinfurt wurden diese Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und diskutiert.
Wasser ist ein bedeutender Rohstoff und eine wichtige Ressource für die bayerische Wirtschaft. Wie die Präsidentin der IHK Würzburg-Schweinfurt Caroline Trips in ihren Grußworten unterstrich, gilt es dieses hohe Gut gerade in der trockenen Mainfranken-Region innovativ und effizient zu bewirtschaften. Der Geschäftsführer des Umweltcluster Bayern Alfred Mayr bekräftigte in seiner Begrüßung, dass es wichtig sei, die Herausforderungen eines nachhaltigen Wassermanagements gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen und Politik anzupacken.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte in seiner daran anschließenden Festansprache: "Wir müssen das Thema Wasser neu denken: vom Umgang mit Hochwasser über Niedrigwasser bis hin zu einer sicheren Trinkwasserversorgung. Ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser hat oberste Priorität. Dabei ist die Sicherstellung der Wasserversorgung eine der zentralen Herausforderungen. Mit unserer Gesamtstrategie 'Wasserzukunft Bayern 2050' sind wir für alle Bereiche des Wassermanagements gut aufgestellt."
Einen Blick in die Zukunft der Wasserversorgung und der klimatischen Gegebenheiten in Bayern ermöglichte Dr. Daniel Abel von der Universität Würzburg. Er skizzierte dabei nicht nur die vergangenen und aktuellen klimatischen Rahmenbedingungen, sondern zeigte anhand wissenschaftlich fundierter Analysen die Wasserverfügbarkeit der Zukunft in Bayern auf. Dabei wird es in Unterfranken einerseits zu längeren Trockenperioden und andererseits zu häufigeren und stärkeren Niederschlagsextremen kommen. Er forderte, sich den zukünftigen Änderungen in der Wasserverfügbarkeit entschieden durch Anpassungsmaßnahmen wie Wasserspeicherung, geringerer Flächenversiegelung oder auch intelligenter Bewässerung entgegenzustellen. Das Wichtigste jedoch sei es, die Treibhausgasemissionen zu senken.
Dass das wertvolle Gut Wasser nicht für alle gleichermaßen flächendeckend in Bayern verfügbar ist und sein wird, bietet ein Potential für Konflikte rund um die Ressource Wasser. Damit aus der Konkurrenz um das regional in Bayern sehr unterschiedlich verteilte und genutzte Wasser keine Konflikte entstehen, präsentierte Prof. Dr. Borchardt vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung drei lösungsorientierte Thesen. Er betonte, eine klimaresiliente, sektorenübergreifende Wasserwirtschaft sei Grundvoraussetzung zur Vermeidung von Wasserkonflikten. Weiterhin sei es wichtig, allen Beteiligten bedarfsgerechte und qualitätsgesicherte Wasserinformationen zur Verfügung zu stellen. Es folgte daran anschließend eine spannende Diskussion mit Unternehmensvertretern, Politikern und Wissenschaftlern zu den Herausforderungen und Anforderungen eines klimaresilienten Wassermanagements zur Deckung aller Bedürfnisse.
Dass Bayern viele Unternehmen hat, die innovative Lösungen für die Herausforderungen der Klimakrise im Bereich Wassermanagement bieten, zeigten die Mitglieder des Umweltclusters von ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH, FlowChief GmbH, The Greenbridge, AquaEnergy und CHMS GmbH. Insbesondere digitale Anwendungen für verschiedene Herausforderungen zur Wasseraufbereitung oder auch für das Hochwassermonitoring unterstützen ein klimaresilientes, und damit zukunftsfähiges Wassermanagement. Lösungen im Bereich der Wiederaufbereitung von Produktionsabwässern, eine Senkung des Wasserverbrauchs durch ein intelligentes Wassermanagement sowie eine wassersparende Planung von Prozessen in der Industrie zeigten den hohen Innovationsgrad der bayerischen Wirtschaft bei der Veranstaltung auf.