Die Aussage, dass Wärmepumpen nicht nur für Neubauten geeignet sind, wird schon sehr lange getroffen. Aber wie gehen wir mit dem vermeintlichen Hauptausschlusskriterium der hohen Vorlauftemperaturen im Gebäude um?
Mehr als etwa 70 % der Wohnfläche werden heute noch mit fossilen Brennstoffen beheizt. In den kommenden drei bis vier Jahren sollten diese Wohnungen vollständig durch CO2-freie Wärme versorgt werden. Die Wärmepumpe stellt neben CO2-freier Fernwärme hierbei eine Schlüsseltechnologie dar.
Je mehr Studien, Szenarien und Prognosen der Wärmepumpe eine wichtige, ja sogar entscheidende Rolle für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors zuschreiben, desto öfter werden folgende Fragen gestellt:
- Wie können Wärmepumpen im Bestand eingesetzt werden?
- Müssen alle Bestandsgebäude zuerst umfänglich saniert werden?
- Können Wärmepumpen im Bestand sinnvolle Effizienzwerte erreichen?
- Sind Wärmepumpen in der Lage, die hohen Vorlauftemperaturen zu gewährleisten?
- Ist der Betrieb von Wärmepumpen im Bestand ökologisch?
Sicherlich ist die Herausforderung, eine passende technische Lösung zu finden und diese erfolgreich zu implementieren, nicht einfach. Ebenso ist die Installation von Wärmepumpen noch nicht schnell und einfach genug und der Betrieb nicht immer effizient und wirtschaftlich.
Wir wollen mit dieser Tagung nicht die allgemeine Sinnhaftigkeit der Wärmepumpen im Bestand infrage stellen, sondern Lösungen zeigen, die ein wichtiger Baustein der Dekarbonisierung des Heizungssektors sein sollten bzw. sein müssen.