Umsatz um knapp ein Drittel auf 18 Mrd € gesteigert
Auftragseingang lag in den ersten sechs Monaten 2022 mit rund 164.200 Fahrzeugen leicht unter Vergleichszeitraum 2021
Bereinigtes Operatives Ergebnis aufgrund erheblicher Einflüsse aus Lieferengpässen, daraus folgender geringerer Kapazitätsauslastung und gestiegener Beschaffungspreise mit 798 Mio € um 330 Mio € unter Vergleichszeitraum 2021
Ausblick für bereinigte Operative Rendite von 5,0 bis 6,0 % im Jahr 2022 bestätigt
TRATON GROUP treibt Elektrifizierungsstrategie weiter voran, mit wichtigen Fortschritten bei Ladeinfrastruktur, Produktion und Batterie
Die TRATON GROUP hat sich im ersten Halbjahr 2022 unter außerordentlich herausfordernden Rahmenbedingungen gut behauptet. Wie bereits im ersten Quartal zeigte sich auch im zweiten Quartal der positive Einfluss des wachsenden Service-Geschäfts und der erfolgreichen Internationalisierungsstrategie durch den Markteintritt in Nordamerika. Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr 2022 mit rund 164.200 Fahrzeugen um 4 % unter dem Vergleichszeitraum. Der Absatz wurde zwar von anhaltenden Lieferengpässen und dem Produktionsstopp bei MAN Truck & Bus aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten bei Kabelbäumen in Folge des Kriegs in der Ukraine beeinflusst, legte in den ersten sechs Monaten dennoch aufgrund der Konsolidierung von Navistar um 9 % auf rund 137.300 Fahrzeuge zu. Der Umsatz wuchs um 32 % auf 18 Mrd €.
Das Operative Ergebnis der TRATON GROUP lag mit 661 Mio € um 206 Mio € über Vorjahresniveau. Aufgrund der erheblichen Einflüsse aus anhaltenden Lieferengpässen, der daraus folgenden geringeren Kapazitätsauslastung sowie gestiegener Beschaffungspreise lag das bereinigte Operative Ergebnis mit 798 Mio € jedoch um 330 Mio € unter Vorjahresniveau. Die Bereinigungen von 137 Mio € im ersten Halbjahr 2022 umfassten im Wesentlichen Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Im Vergleichszeitraum 2021 waren Aufwendungen für die Neuaufstellung von MAN Truck & Bus in Höhe von 672 Mio € angefallen und bereinigt worden.
Christian Levin, CEO der TRATON GROUP: „Wir haben es derzeit mit einer Vielzahl an großen Herausforderungen zu tun: Die Verfügbarkeit von Halbleitern und weiteren wichtigen Komponenten wird zwar langsam besser, hat aber noch nicht Normalniveau erreicht. Gleichzeitig steigen die Preise für Rohstoffe und Energie, Logistikkapazitäten sind knapp. Doch es gelingt uns mit viel Einsatz, die Gruppe immer besser auf diese Situation einzustellen. Und wir verlieren auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht unseren Fokus: unsere Industrie auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu begleiten. Die Fortschritte, die die TRATON GROUP hier im ersten Halbjahr gemacht hat, sind wirklich großartig. Das Joint Venture für Schnellladestationen für Nutzfahrzeuge in Europa nimmt seine Arbeit auf, Scania hat seinen ersten Elektro-Lkw für den regionalen Fernverkehr gezeigt und MAN wird die Produktion des E-Lkw ein Jahr früher aufnehmen als ursprünglich geplant. Volkswagen Truck & Bus ist mit dem e-Delivery bereits am Markt erfolgreich und Navistar zeigt mit dem elektrischen Schulbus der CE-Serie, wie nachhaltige und sichere Mobilität im Alltag aussieht.“
Wesentliche Voraussetzung für den raschen Hochlauf batterieelektrischer Nutzfahrzeuge auf der Langstrecke ist der umgehende Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur. Die TRATON GROUP hat hier jüngst zusammen mit Daimler Truck und der Volvo Group mit der Gründung des Joint Ventures Commercial Vehicle Charging Europe einen Meilenstein erreicht. Bislang gibt es nahezu keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte für elektrische schwere Lkw oder Busse. Innerhalb von fünf Jahren will das Joint Venture nun mindestens 1.700 Ladepunkte in Europa aufbauen und betreiben, die mit Ökostrom versorgt werden.
Die TRATON GROUP richtet das Portfolio ihrer Marken konsequent auf batterieelektrische Fahrzeuge aus. MAN Truck & Bus schaltet beim Ausbau des Portfolios daher einen Gang höher. Der Beginn der Fertigung schwerer E-Lkw in München soll nun schon Anfang 2024 erfolgen. Dies ist fast ein Jahr früher als ursprünglich geplant. MAN hat zudem im ersten Halbjahr in Nürnberg erstmals einen seriennahen Prototyp des neuen Elektro-Lkw vorgestellt.
Im ersten Halbjahr haben die Marken der TRATON GROUP auch bei der Batterietechnologie wichtige Weichen gestellt. Scania hat ein Batterielabor eröffnet, in dem gleichzeitig bis zu 170 Tests an Batteriezellen, -modulen und -packs durchgeführt werden können. MAN wird ab Anfang 2025 am Standort Nürnberg Hochvolt-Batterien für E-Lkw und ‑Busse in Großserie fertigen. Dafür investiert MAN in den kommenden fünf Jahren rund 100 Millionen Euro. Die Fertigungskapazitäten sollen auf mehr als 100.000 Batterien pro Jahr ausgebaut werden.
Annette Danielski, CFO der TRATON GROUP: „Wir bewältigen derzeit zwei große Herausforderungen: die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um im weiterhin sehr schwierigen Umfeld auf Kurs zu bleiben, aber dabei unsere Strategie hin zum nachhaltigen Transport fortzusetzen. Beides gelingt uns gut, daher halten wir auch an der Prognose für das laufende Jahr weitestgehend fest. Im zweiten Halbjahr erwarten wir Verbesserungen bei der Versorgung mit Halbleitern und anderen wichtigen Lieferteilen. Gleichzeitig sehen wir uns mit weiteren Herausforderungen konfrontiert, wie der sehr hohen Inflation, einem steigenden Zinsumfeld und Engpässen in den Logistikkapazitäten. Die Risiken bleiben hoch und insbesondere die weiteren Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf unser Geschäft lassen sich nur sehr begrenzt abschätzen. Hier stellen wir uns Tag für Tag den Herausforderungen, die diese menschlich wie wirtschaftlich belastende Situation mit sich bringt.“
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die TRATON GROUP für alle Fahrzeuge (inklusive MAN TGE) nur noch einen erheblichen Absatzanstieg (zuvor: stark). Für den Umsatz wird weiterhin ein sehr starker Anstieg erwartet. Die bereinigte Operative Rendite wird unverändert zwischen 5,0 und 6,0 % prognostiziert. In dieser Prognose enthalten sind Ergebniseffekte aus der Navistar-Kaufpreisallokation. Auswirkungen des weiteren Verlaufs des Kriegs in der Ukraine sind jedoch nach wie vor nicht mit hinreichender Sicherheit vorherzusagen. Es besteht daher unverändert das Risiko, dass sich die weitere Entwicklung negativ auf die Geschäftstätigkeit der TRATON GROUP auswirkt. Dies kann auch zu weiteren Versorgungsengpässen in der Lieferkette führen.
Pressecall
Zu den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2022 der TRATON GROUP findet am 28. Juli von 14.00 bis 15.00 Uhr ein Pressecall mit Christian Levin, CEO der TRATON GROUP, und Annette Danielski, CFO der TRATON GROUP, statt. Sprache im Call ist Englisch.
Die Einwahldaten:
DE: +49 (0)69 22222 5195
SE: +46 (0)8 5664 2754
UK: +44 (0)330 165 3641
USA: +1 646-828-8082
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