- Gesamtabsatz um 37 % auf 77.700 Fahrzeuge zurückgegangen
- Umsatz im 1. Halbjahr 2020 mit 10,1 Mrd € ein Viertel niedriger als im 1. Halbjahr 2019
- Operatives Ergebnis sinkt in Folge der COVID-19-Pandemie auf -220 Mio €
- Auftragseingang mit 87.400 Fahrzeugen um 27 % rückläufig
- TRATON CEO Matthias Gründler: „Da sich unser Geschäft nach dem starken Einbruch im April langsam stabilisiert hat, rechnen wir für das laufende Quartal mit einer schrittweisen Erholung der Verkäufe, sofern die Zahl der Neuinfektionen nicht erneut ansteigt. Gemeinsam mit unserem erfahrenen Team werden wir in den kommenden Wochen die Weichen für die weitere Stabilisierung des operativen Geschäfts und die Fortführung unserer Global-Champion-Strategie stellen.“
„Wir hatten für den europäischen Markt ohnehin einen Nachfragerückgang erwartet, dieser fiel aufgrund der COVID-19-Pandemie allerdings deutlicher aus und betraf auch andere Regionen. Da sich unser Geschäft nach dem starken Einbruch im April langsam stabilisiert, rechnen wir für das laufende Quartal mit einer schrittweisen Erholung der Verkäufe, sofern die Zahl der Neuinfektionen nicht erneut ansteigt“, sagte Matthias Gründler, CEO der TRATON GROUP. „Gemeinsam mit unserem erfahrenen Team werden wir in den kommenden Wochen die Weichen für die weitere Stabilisierung des operativen Geschäfts und die Fortführung unserer Global-Champion-Strategie stellen“, fügte Gründler hinzu.
Der Umsatz der TRATON GROUP sank von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 % auf 10,1 (13,5) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei -220 (1.075) Mio €. Die Operative Rendite sank auf -2,2 %, nach 7,9 % in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Auftragseingang ging um 27 % auf 87.400 (120.500) Bestellungen zurück. Das Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis des Auftragseingangs zum Absatz, lag mit 1,12 über dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 (0,98).
Der Absatzrückgang im Lkw-Geschäft (inklusive des Vans MAN TGE) der drei Marken Scania, MAN und Volkswagen Caminhões e Ônibus fiel in Europa (EU27+3) mit einem Minus von 46 % am deutlichsten aus. Auch der südamerikanische Markt litt unter den Folgen der COVID-19-Pandemie. Hier schrumpfte der Lkw-Absatz der Gruppe um 22 %. Im Bus-Geschäft war Südamerika mit einem Minus von 31 % der schwächste Absatzmarkt, in Europa (EU 27+3) fiel der Rückgang mit 22 % geringer aus.
Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus hatte bereits im ersten Quartal den Absatz zusätzlich erschwert und ab Mitte März zu Werksschließungen in unserem globalen Produktionsverbund geführt. Ende April haben die Marken der TRATON GROUP damit begonnen, ihre Werke schrittweise wieder anlaufen zu lassen. Mittlerweile wird an allen Standorten wieder produziert. Die im Mai begonnene Erholung beim Absatz hat sich im Juni fortgesetzt.
Die TRATON GROUP hat mit umfangreichen Maßnahmen auf die COVID-19-Krise reagiert. Dazu zählen neben der Einrichtung von Notfallplänen und vorübergehenden Produktionsstopps insbesondere die Sicherung der Liquidität des Unternehmens. „Wir haben als Reaktion auf den Markteinbruch konsequente Sparmaßnahmen ergriffen und es geschafft, etwa unsere Sachkosten deutlich zu reduzieren. In Forschung und Entwicklung haben wir unsere Projekte neu priorisiert, ohne dabei unsere Ziele im Bereich alternativer Antriebe aus dem Auge zu verlieren“, sagte Christian Schulz, CFO der TRATON GROUP. Als Liquiditätsreserven stehen der TRATON GROUP zum 30. Juni neben den 2,6 Mrd € liquiden Mitteln Kreditlinien in Höhe von 5,6 Mrd € zur Verfügung. Gerade hat die TRATON SE ihre erste revolvierende Kreditlinie in Höhe von 3,75 Mrd € abgeschlossen, die als Liquiditätsreserve für die Gruppe dient und einen Teil der bilateralen Kreditlinien ersetzt. Damit erhöht TRATON die Flexibilität des Finanzierungsrahmens.
Die TRATON GROUP im Überblick
Im Segment Industrial Business sank der Umsatz um 26 % auf 9,9 (13,3) Mrd €. Dazu trug vor allem das rückläufige Neufahrzeuggeschäft infolge des Markteinbruchs bei. Der After Sales erwies sich hingegen mit einem Minus von 6 % als vergleichsweise robust. Das Operative Ergebnis im Industrial Business lag bei -265 (1.008) Mio €. Die anhaltende COVID-19-Pandemie verschärfte den schon im ersten Quartal spürbaren Nachfragerückgang im zweiten Quartal, insbesondere in Europa und Südamerika. Die im Zusammenhang mit der Pandemie ergriffenen Maßnahmen – insbesondere die weltweiten Schließungen unserer Produktionsstandorte ab der zweiten Märzhälfte – belasteten das Operative Ergebnis.
Das Segment Financial Services erzielte einen Umsatz von 413 (419) Mio € und ein Operatives Ergebnis von 44 (70) Mio €. Der Anstieg des Nettoportfolios wirkte positiv auf das Ergebnis. Dagegen standen negative Wechselkurseffekte und niedrigere Margen. Die Aufwendungen für Wertberichtigungen auf uneinbringliche Forderungen stiegen im Berichtszeitraum an und belasteten das Ergebnis zusätzlich. Infolge der COVID-19-Pandemie besteht nach wie vor das Risiko, dass weitere Kunden ihre Zahlungen verschieben müssen.
Die operativen Einheiten im Überblick
Scania Vehicles & Services verzeichnete einen Absatzrückgang von 41 % auf 30.400 (51.500) Fahrzeuge. Der Umsatz sank um 26 % auf 5,3 (7,1) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei 221 (828) Mio €. Die Operative Rendite erreichte 4,2 (11,6) %.
MAN Truck & Bus erzielte einen Absatz von 31.700 (54.000) Fahrzeugen, ein Minus von 41 %. Der Umsatz sank um 26 % auf 4,1 (5,5) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei -387 (253) Mio €. Dies entspricht einer Operativen Rendite von -9,5 (4,6) %. Das Operative Ergebnis wurde von einem Einmaleffekt im mittleren zweistelligen Millionenbereich belastet.
Volkswagen Caminhões e Ônibus erreichte einen Absatz von 15.900 (20.400) Fahrzeugen, ein Rückgang um 22 %. Der Umsatz sank um 29 % auf 612 (860) Mio €. Das Operative Ergebnis lag bei -10 (18) Mio €. Die Operative Rendite fiel auf -1,7 (2,1) %.
Weitere Geschäftsentwicklung
Die anhaltende COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Wirtschaftsumfeld machen konkrete Aussagen zum erwarteten weiteren Geschäftsverlauf äußerst schwierig. Die Auswirkungen auf die Kundennachfrage und die Lieferketten sind auch vor dem Hintergrund einer möglicherweise wieder steigenden Zahl der Infektionsraten in Europa oder anderen Weltregionen aktuell nicht verlässlich einschätzbar.
„Vorbehaltlich erneut ansteigender Infektionszahlen und den damit einhergehenden Gegenmaßnahmen der Länder gehen wir von einer schrittweisen Erholung der Geschäftsaktivitäten im 2. Halbjahr 2020 aus. Insgesamt erwarten wir jedoch weiterhin einen drastischen Absatzrückgang im Geschäftsjahr, so dass wir für die TRATON GROUP ein negatives Operatives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 nicht ausschließen können“, sagte TRATON CFO Christian Schulz.
Hauptversammlung der TRATON SE
Die ordentliche Hauptversammlung der TRATON SE findet am Mittwoch, den 23. September 2020, um 10.00 Uhr (MESZ), ohne physische Präsenz der Aktionäre und ihrer Bevollmächtigten im Truck Forum, Dachauer Straße 570, 80995 München, statt.
Die vollständige Presse-Präsentation, die Pressemitteilung sowie die Investor-Relations-Präsentation können Sie am 31. Juli ab 8:00 Uhr CEST hier herunterladen: https://ir.traton.com/websites/traton/German/8900/events.html