Absolut erste Wahl ist und bleibt allerdings bei Jungs und Mädchen der öffentliche Sektor. 44% der Befragten nennen diesen als ihre Wunsch-Branche, gefolgt von der Automobil-industrie (20%), dem Handel (15%) und eben neu im Ranking dem Gesundheitswesen mit 10% der Stimmen. Vor allem Mädchen interessieren sich für eine Karriere in öffentlichen Organisationen oder Institutionen. 51% von ihnen geben dies an, während der betreffende Prozentwert bei den Jungs bei 36% liegt, was aber auch dort noch den Spitzenwert bedeutet.
„Der öffentliche Dienst liegt nach wie vor hoch im Kurs bei der jüngsten Arbeitsmarktgeneration. Aber die Entwicklung von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen ist etwas überraschend. Offenbar erkennen junge Menschen gerade in Zeiten in denen der Mangel an Pflegekräften tagtäglich offensichtlich wird, dass sich hier ein Berufsfeld mit Zukunft und vor allem Sinnperspektive für sie auftut“, so Robindro Ullah vom Trendence Institut zu den Ergebnissen des Schülerbarometers.
Zusammenhalt und Erfüllung werden wichtiger, Gehalt verliert an Gewicht
Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers sind der Kollegenzusammenhalt, die Sinnperspektive sowie ein fairer und diverser Bewerbungsprozess, der vor allem den Schülerinnen sehr wichtig ist. Weniger wichtig indes: das internationale Umfeld eines Unternehmens. Darüber hinaus verliert das Gehalt bei der Berufswahl spürbar an Bedeutung. Vor Jahresfrist ordneten dies noch 59% der StudienteilnehmerInnen als besonders wichtig ein. In der aktuellen Auswertung geben dies nur noch 46% an.
Smartphone unverzichtbar für die Jobsuche
Wenn es darum geht, mit welchen Devices junge Menschen auf die Suche nach dem passenden Job zum Berufseinstieg gehen, hat sich das Smartphone endgültig durchgesetzt. 77% der Befragten nutzen es unter anderem auch für die Jobsuche – das sind noch einmal 10% mehr als im vergangenen Jahr. Dieses Medienverhalten bedeutet gleichzeitig, dass auch soziale Netzwerke, die eben in erster Linie mit dem Smartphone genutzt werden, immer mehr zu beliebten Informationsmedien in Sachen Karriere werden. So nutzen fast zwei Drittel (63%) auch soziale Netzwerke dafür. Um etwa den Kontakt mit Arbeitgebern aufzunehmen, erhalten vor allem Instagram (52%), WhatsApp (48%) und youtube (33%) ein „Like“ von der jungen Generation.
„Lange galten soziale Medien als unbrauchbar für das Personalmarketing. Schon im letzten Jahr hatte sich angedeutet, dass dies so nicht mehr haltbar ist. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Insta & Co. wichtige Medien für die Kommunikation einer Arbeitgebermarke werden. Wer hier den Zug verpasst, verpasst auch wichtige Talente“, so Robindro Ullah.
Über die Analyse
Für die Erhebung befragte das Trendence Institut 25.010 Schüler und Schülerinnen der Klassen 8-13. Dabei wurden nur allgemeinbildende Schulen einbezogen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer*innen betrug zum Zeitpunkt der Befragung (Januar 2021) 16,5 Jahre. 36,2% streben das Abitur an, 36,8% die Mittlere Reife, 9,6% den Hauptschulabschluss sowie 17,4% die Fachhochschulreife.