Deutsche Universitäten bereiten ihre Studierenden besser auf das Berufsleben vor als das in den meisten anderen Ländern der Fall ist. Das ist das Ergebnis der aktuellen Global Employability Studie, die das Trendence Institut gemeinsam mit der französischen Management Beratung Emerging herausgibt. Für die zehnte Ausgabe der renommierten Studienreihe wurden weltweit mehr als 9.500 HR-Verantwortliche dazu befragt, welche Absolvent_innen von welchen Universitäten weltweit die beste Beschäftigungsfähigkeit mitbringen. Das Ergebnis ist für deutsche Hochschulen insgesamt sehr positiv: Deutschland stieg in der aktuellen Auswertung im weltweiten Ranking auf den dritten Platz. Lediglich die USA sowie Frankreich liegen derzeit noch auf den Plätzen davor. Im Vergleich zu den Ergebnissen von 2010 verbesserten sich die deutschen Universitäten in Summe damit um neun Plätze, was einen Anstieg der Zustimmungswerte um fast das Dreifache (276%) bedeutet. Nur Südkorea stieg in Folge der guten Performance der Hochschulen innerhalb der Top-15-Nationen noch deutlicher.
„Die Ansprüche, was akademische Institute leisten müssen, damit ihre Absolvent_innen bestens vorbereitet in das Arbeitsleben starten können, werden immer komplexer. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass heute angeeignetes Wissen vielleicht schon morgen beruflich nicht mehr aktuell ist. Das bedeutet: Employability muss auch an Hochschulen immer wieder neu überprüft und angepasst werden. Das ist die wesentliche Aufgabe vor der Universitäten in der Lehre zukünftig stehen und worin deutsche Hochschulen schon jetzt gut unterwegs sind,“ so Robrindo Ullah, Geschäftsführer von Trendence.
Die am besten bewertete Universität in Sachen Employability ist das California Institut of Technology, das sich um einen Platz auf den ersten Rang verbessern konnte. Zwar landete in diesem Jahr noch keine deutsche Universität in den Top-Ten. Das scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein. So landete die Technische Universität München aktuell bereits auf Platz 12. Zudem in den Top-100 weltweit: die Humboldt Universität Berlin auf Rang 39 sowie die Ludwig-Maximilians-Universität in München (43) als auch die Universität Heidelberg (44).
Immer mehr Länder haben Employability auf dem akademischen Radar
Insgesamt zeigt die Auswertung, dass die Anzahl der Hochschulen, die gut auf das Berufsleben vorbereiten, international breiter wird. So kamen die besten 150 Universitäten 2010 noch aus nur 24 Ländern. In diesem Jahr stieg diese Anzahl derweil auf 32. Vor allem in Asien und Indien wurden deutliche Fortschritte hinsichtlich der Berufsfähigkeit von Absolvent_innen verzeichnet. So verbesserte sich etwa der entsprechende Score der chinesischen Hochschulen um 132%, der der indischen Universitäten um das 13-fache. Zwar wird die Employability Rangliste nach wie vor von den USA angeführt – auch die ersten drei konkret genannten Universitäten sind amerikanische – aber die breite Masse der Hochschulen in den USA fällt langsam zurück. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei britischen Universitäten ab, deren Employability-Score im gleichen Zeitraum um 46% sank.
„Die Ergebnisse der aktuellen Emerging-Studie zeigen: Deutsche Universitäten sind ganz weit vorne, wenn es darum geht ihre Absolvent_innen konkret für den Arbeitsmarkt auszubilden. Und der Trend spricht dafür, dass dieser Höhenflug noch lange nicht zu Ende ist. Erst die Kombination aus Forschung, Lehre und überfachlicher Qualifikationen etwa wie der Digitalkompetenz bringen eine nennenswerte Employability, was deutsche Hochschulen aktuell gut bewerkstelligen,“ so Robindro Ullah.
Über die Studie
Für die Studie, die in Zusammenarbeit des Trendence Institutes mit der französischen Management Beratung Emerging entstanden ist, wurden weltweit 9.690 HR-Verantwortliche befragt. Im Zentrum der Analyse steht die Frage, wie gut die Absolvent_innen aus welchem Land auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Der Befragungszeitraum lag im zweiten Quartal 2020.