Dieser Trend zeigt sich unabhängig von Alter oder Ausbildungsstand. Denn neben berufserfahrenen Beschäftigten, von denen 53,3% gesiezt werden möchten, favorisieren auch viele jungen Menschen das „Sie“ in Stellenausschreibungen. 52,5% der Schüler und Schülerinnen finden es besser in Stellenanzeigen formell angesprochen zu werden. Lediglich bei Studierenden liegt der Anteil der „Duz-Freunde“ mit 51,0% knapp über der Hälfte.
IT-Kräfte sind am förmlichsten, Marketing-Kandidat*innen am legersten
Als besonders ausgeprägte Siez-Anhänger*innen zeigen sich gemäß der Trendence-Analyse IT-Spezialist*innen und Pflegekräfte. Während 59,6% der Bewerber*innen aus der Pflege siezende Arbeitgeber favorisieren, liegt der Anteil bei IT-Beschäftigten bei 57,3%. Deutlich anders sehen das Kandidat*innen für Marketing-Jobs. Hier liegt der Anteil derjenigen, die gesiezt werden möchten bei vergleichsweise geringen 38,4% der Teilnehmenden. In der Gastronomie verzeichnen das Forscher-Team ein gespaltenes Bild. Hier möchten 49,7% gesiezt und 50,3% geduzt werden.
Einig sind sich die meisten Bewerber*innen allerdings darin, dass die ausschreibenden Arbeitgeber mit Hochdeutsch auf Mitarbeitersuche gehen sollten. Das bevorzugen 87,7% der Befragten. Immerhin 12,3% hätten aber auch kein Problem damit, wenn es ein Unternehmen einmal mit einem Dialekt versuchen würde.
„Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber wichtig, gefragte Kandidat*innen schon in Stellenanzeigen so zu adressieren, dass diese sich gleich angesprochen fühlen. In einem Umfeld, in dem die eine Hälfte gesiezt und die andere geduzt werden möchte, ist das allerdings nicht so einfach. Der richtige Weg kann daher sein, die Ansprache so zu handhaben, wie es bereits im Unternehmen gelebt wird. So erhalten die Bewerber*innen schon vor dem ersten Kennenlernen einen Eindruck davon, was sie im späteren Berufsalltag erwartet. Zudem gilt aber auch: Wenn andere Arbeitgeberleistungen überzeugend genug sind, werden Arbeitgeber, keinen Kandidat*innen alleine dadurch verlieren, dass sie in Stellenanzeigen eine Anrede wählen, die nicht alle Bewerber*innen gleichermaßen bevorzugen“, so Robindro Ullah zu den Ergebnissen der Befragung.
Über die Befragung
Für die hier thematisierte repräsentative Umfrage befragte das Trendence Institut bundesweit 8.668 Menschen – 5.276 Beschäftigte, 1.797 Studierende sowie 1.595 Schüler*innen. Der Befragungszeitraum lag im Juni 2023.
Der aktuelle Trendence Trend Report „Quo Vadis Stellenanzeigen“ steht interessierten Arbeitgebern hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Über den Trendence HR-Monitor
Der HR-Monitor ist ein Tool mit HR-Daten und Insights für Employer Branding, Personalmarketing, und Recruiting. Die Dashboards des Trendence HR-Monitors spiegeln das aktuelle Verhalten und die Wünsche von Arbeitnehmenden auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Diese wertvollen Insights ermöglicht Arbeitgebern eine daten-getriebene Entscheidungsbasis, um Mitarbeiter zu finden und binden.