Digitale Endgeräte an den Schulen kaum vorhanden
Zudem zeigen Trendence-Zahlen vom Februar diesen Jahres – also kurz vor dem ersten Lockdown – dass die digitale Ausrüstung in vielen Schulen nicht ausreichend vorhanden ist. So wurden seinerzeit nur an den wenigsten Schulen tatsächlich digitale Geräte im Unterricht genutzt – so die Zahlen aus dem Trendence Schülerbaromter für den jährlich 22.000 Schüler_innen befragt werden. Demnach gaben gerade einmal 31% der Abiturient_innen des Jahres 2020 an, einen Laptop im Unterricht genutzt zu haben, ein Tablet setzten gar nur 21% von ihnen dafür ein. Noch weniger digital ist die Situation an Haupt- und Realschulen. Nicht mal ein Viertel (24%) der Hauptschüler_innen, die 2020 ihren Abschluss machten, nutzen ein Laptop in ihrer Schullaufbahn und nur 19% ein Tablet. An den Realschulen lag die Quote für Laptops bei 28%, für Tablets bei 16%. Über alle Schulformen hinweg verfügten nach Aussage der Schüler_innen gerade einmal 36% der Schulen über einen W-LAN-Zugang – immerhin 8% mehr als 2019.
„Unsere Zahlen zeigen, dass Initiativen wie der DigitalPakt, über den der Bund den Bundesländern 5 Milliarden Fördergelder für die Digitalisierung der Schulen in Aussicht stellt, dringend notwendig sind. Denn wenn es wirklich eine Ausbildung der Schüler und Schülerinnen geben soll, die auf virtuellem Unterricht und digitalen Lernmethoden basiert, dann ist die Infrastruktur dafür derzeit nicht gegeben. Das belegt unsere Studie jedenfalls deutlich“, so Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence.
Das Smartphone und der Beamer werden noch am meisten im Unterricht genutzt
Die mit Abstand am meisten eingesetzten digitalen Geräte im derzeitigen Unterricht waren zu Beginn des Jahres Beamer, die aber vor allem in Gymnasien mit einem Anteil von 73% betrieben werden, während sie in Hauptschulen nur in 38% der Schulen zum Unterricht gehören. Häufiger genutzt wird in allen Schulen indes das Smartphone. Dieses wird unterrichtsbezogen derzeit von 57% der Schüler je nach Lernsituation genutzt – 4% häufiger als noch im Jahr 2019. „Dass das Smartphone als täglicher Wegbegleiter auch bei Schüler_innen in allen Lebenssituationen – so auch der Schule – im Einsatz ist, wundert uns nicht und kann eine Erklärung für die hohen Werte sein,“ schätzt Robindro Ullah die Zahlen ein.
Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass vor allem die Schulen in Schleswig-Holstein digital besser aufgestellt sind als in anderen Bundesländern. So stieg hier der Anteil der Bildungsträger mit W-LAN-Zugang von 30% auf den regionalen Höchstwert von 51%. Zum Vergleich: Netzwerk-Schlusslicht ist Sachsen mit einem Anteil von 19%.