Fragestellungen im Kontext Industrie 4.0 werden im CERP interdisziplinär angegangen
Immer mehr Kunden möchten heute individuelle, aber bezahlbare Produkte, die professionell gefertigt und zeitnah geliefert werden. Um diesen Wunsch nach Individualität wirtschaftlich erfüllen zu können, muss die Produktion den Weg in Richtung Industrie 4.0 einschlagen. Eine umfassende Digitalisierungsstrategie ist hier die Voraussetzung: Digitale Technologien lassen Anlagen, Produkte und Maschinen zunehmend miteinander verschmelzen. Hier existieren bereits viele Lösungsansätze – aber es gibt auch noch viele offene Themenfelder, die in der Zukunft angegangen werden müssen. So fehlt es an entsprechenden Transfermaßnahmen, die beispielsweise Nutzenpotentiale innovativer Technologien aufzeigen und deren Kostengrößen ermitteln, um diese überhaupt vermarkten zu können. Daneben existieren teilweise Fragestellungen, die nur interdisziplinär gelöst werden können. Dazu gehören beispielsweise Fragen zur „Ausgestaltung der Roadmap für Produktionssteuerung in Industrie 4.0“ oder zum „IT-Masterplan für die Gestaltung der Software-Infrastruktur“. Das Center Enterprise Resource Planning (CERP) hat sich zum Ziel gesetzt, für derartige Fragestellungen eine passende Lösung zu finden.
Wachsende Komplexität von ERP- und MES-Systemen erfordert neue Lösungsstrategien
Man stelle sich vor, einem Produktionsunternehmen stehen für die Fertigung seiner Produkte drei Maschinen zur Verfügung. Erkrankt nun einer der Maschinenführer, stellt das die Produktionsplanung vor erhebliche Probleme, muss doch die Produktion der stillstehenden Maschine möglichst aufgefangen werden. Allein das „Umorganisieren“ z.B. nach Auftragseingang würde einen erheblichen Aufwand verursachen. Mittels digitaler Technologien verständigen sich die Maschinen in einem solchen Fall selbständig und arbeiten die Aufträge z.B. nach Dringlichkeit ab. Der damit für die eingesetzten Software-Lösungen wie ERP oder MES einhergehenden wachsenden Komplexität und Granularität will CERP Rechnung tragen. Hier wird interdisziplinär an Fragestellungen des Enterprise Resource Planning geforscht: bezüglich neuer Planungs- und Steuerungslogiken, der Interoperabilität mehrerer Systeme, Softwarearchitekturen, Mensch-Maschine-Interaktion und moderner Formen der Datenanalyse.
Mitglieder des Interessenverbundes setzen die Prioritäten bei Projektideen
Innerhalb des Interessenverbundes einigt man sich in Projektbörsen auf gemeinsame Forschungsfragen, die im Konsortium nach dem Scrum-Prinzip effizienter und damit kostengünstiger bearbeitet werden können, als es jeder Partner für sich alleine bewerkstelligen könnte. CERP finanziert sich durch die finanzielle Beteiligung seiner Mitglieder. Damit hat aber auch jedes Mitglied die Möglichkeit mitzuentscheiden, für welches Projekt seine Einlage verwendet wird. Die geplanten Projektstarts orientieren sich also am Bedarf der Teilnehmer. Das Ziel der Interessengemeinschaft ist es, die nächste Generation betrieblicher Anwendungssysteme und damit die Zukunft des Enterprise Resource Planning aktiv mitzugestalten.
Das Center Enterprise Resource Planning auf der CeBIT und auf der Hannover Messe
Ein erstes Bild vom Center Enterprise Resource Planning kann man sich auf dem ERP-Forum der CeBIT machen. Der Leiter des Interessenverbundes, Jan Meissner, steht hier am Mittwoch, 16.03.2016 (16.15 – 16.45 Uhr) mit seinem Vortrag „Planung & Regelung 4.0 – Das Zusammenwachsen von ERP und MES“ auf der Bühne. Darüber hinaus ist CERP mit dem Demonstrator „ERP und Realtime Location in der Montage“ auf der Hannover Messe (25. – 29.04.2016) vertreten. Zu den ERP-Tagen (14.-15.06.2016) im Juni sollen erste Zwischenergebnisse zu den angegangenen Projekten vorgestellt werden. Weitere Informationen unter www.center-enterprise-resource-planning.de.