Anwenderzufriedenheit mit den ERP-Systemen bleibt hoch
Die ERP-Systeme in der aktuellen Studie erhielten eine durchweg gute Bewertung. Mit einer Durchschnittsnote von 1,80 (Schulnotenprinzip) zeigt sich, dass die Software selbst weiterhin auf hohem Niveau zur Optimierung der Unternehmensprozesse beiträgt. ERP-Systeme unterstützen Unternehmen vor allem in Bereichen wie der Auftragsabwicklung und der Beschleunigung von internen Prozessen, wie etwa bei der Bereitstellung von Informationen. Traditionell als Schwachstellen eingestuft, wurden insbesondere die Themen „Schnittstellen“ sowie „Formulare und Auswertungen“ von den Anwendern besser bewertet als noch 2022. Dies weist auf technische Verbesserungen in diesen Bereichen hin.
Die Zufriedenheit selbst hängt stark von der Komplexität der Installation ab. Kleinere und spezialisierte Lösungen schneiden oft besser ab als Systeme, die in großen, international aufgestellten Unternehmen eingesetzt werden. Hier ist die Komplexität der Installationen, bedingt durch größere User-Zahlen, vielschichtige Strukturen (Multi-Site, Multi-Language, Multi-Legal) und oftmals auch hohe angestrebte Automatisierungsgrade, deutlich höher.
Zufriedenheit mit Serviceleistungen der Anbieter sinkt
Ein besonders kritischer Aspekt des ERP-Einsatzes ist die Bewertung der Dienstleistungen der ERP-Anbieter. Während die Software selbst gut abschneidet, zeigen sich in der Servicequalität deutliche Defizite. Die durchschnittliche Bewertung der Anbieter-Dienstleistungen liegt bei 1,96, was einem leichten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. Besonders unzufrieden sind die Anwender mit der Hotline und dem Support der Anbieter, insbesondere bei der Erreichbarkeit, der Kompetenz der Support-Mitarbeiter und der Reaktionsgeschwindigkeit. Auch bei Updates und Release-Wechseln sehen die Nutzer häufig Probleme. Viele Anwender bemängeln, dass die Anpassungsdokumentation lückenhaft ist und die Unterstützung beim Implementieren neuer Funktionen oder Releases oft nicht ausreichend ist.
Schwächen in Mobilität und Performance
Wie schon in den Vorjahren bleibt die mobile Einsetzbarkeit der ERP-Systeme ein Schwachpunkt. Trotz technischer Fortschritte sind die Erwartungen der Anwender noch nicht erfüllt. Der zunehmende mobile Zugriff auf ERP-Installationen – auch bedingt durch verstärkte Nutzung aus dem Homeoffice – führt dazu, dass begrenzte Bandbreiten und instabile Internetverbindungen die Stabilität und Leistung der Systeme insgesamt beeinträchtigen.
Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt an Bedeutung
Ein zentraler Trend, der mit einer Verdoppelung der Relevanz in der aktuellen Studie besonders hervorsticht, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im ERP-Umfeld. Rund 29 % der befragten Unternehmen messen KI-Anwendungen eine hohe Relevanz bei. Insbesondere im Bereich der Automatisierung von Routineaufgaben wie der Datenpflege, der Anpassung von Dispositionsparametern und der vorausschauenden Instandhaltung zeigt sich großes Potenzial. KI-basierte Systeme, die beispielsweise Stammdaten automatisch korrigieren oder aktualisieren, tragen dazu bei, die Effizienz von Prozessen zu steigern und die Qualität der Unternehmensdaten zu sichern. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass KI zunehmend ein unverzichtbarer Bestandteil moderner ERP-Systeme wird und Unternehmen dabei unterstützt, datenbasierte Entscheidungen schneller und präziser zu treffen.
Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen steht ab sofort auf der Studienseite zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.trovarit.com/erp-praxis/.