Die Bewertung der ERP-Lösungen zeigt im Vergleich zu 2018 insgesamt leichte Verbesserungen der Anwenderzufriedenheit. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Gesamtbeurteilung der Dienstleistungen des Software-Partners sowohl während des laufenden Betriebs als auch während der Implementierung. Spürbar besser schneiden in 2020 die Zufriedenheitsaspekte „Schnelligkeit und Kompetenz des Supports“, „Schulungs- & Informationsangebot“ sowie „Beratung zur Optimierung des ERP-Einsatzes“ ab. Auch die ERP-Lösungen selbst erhalten insgesamt leicht verbesserte Bewertungen (Note 1,8 im Vergleich zu 1,84 in 2018), so dass die Anwender sowohl für die Software als auch für die Dienstleistungen mittlerweile eine uneingeschränkte Gesamtnote „Gut“ vergeben. Die Aspekte „mobile Nutzung der ERP-Software“ und „Dokumentation von Software und Anpassungen“ waren in den Vorjahren immer Anlass zu deutlicher Kritik. Heute bewegen sie sich im Bereich eines starken „Befriedigend“. Damit sind diese Kritikpunkte im Jahr 2020 sicherlich noch nicht vom Tisch. Die ERP-Anbieter scheinen sich dieser Themen jedoch zuletzt verstärkt angenommen zu haben. Mit Maßnahmen wie der vermehrten Umstellung auf Web-Technologien mit Responsive Design bewegen sie sich hier offenbar auf der „richtigen Spur“. Responsive Design sorgt dafür, dass sich eine Anwendung auf Endgeräten mit unterschiedlich großen Bildschirmen gut bedienen lässt. Aus Anwendersicht leicht verschlechtert haben sich dagegen der „Aufwand zur Datenpflege“ sowie die „Branchenkompetenz“ der Software-Anbieter.
Schlanke Lösungen erneut mit den besten Zufriedenheitswerten
Die diesjährige Studie bestätigt die mittlerweile etablierte Erkenntnis, dass „schlanke“ ERP-Lösungen, ausgesprochene Branchenlösungen und/oder Lösungen kleinerer Anbieter mit verhältnismäßig kleinem Kundenstamm in Sachen Anwenderzufriedenheit insgesamt am besten abschneiden. Gutplatzierte Lösungen wie WinwebFood, Syslog, ISSOSPro, Isah und BMD erfüllen alle mindestens eine dieser „Bedingungen“. Die besten Lösungen unter den größeren Installationen finden sich dagegen erst im Mittelfeld. Ein Grund hierfür ist das hohe Anforderungsniveau in Verbindung mit spürbar größerem Aufwand bei Einführung, Wartung und (End-) Anwenderbetreuung.
Hier schneiden Microsoft Dynamics 365 Finance & SCM sowie Infor ERP LN am besten ab. Bei der Microsoft Lösung – ebenso wie bei der SAP-Lösung S/4 HANA - fällt zwar die Beurteilung der Wartungspartner positiv auf. Beide Lösungen liegen jedoch bei der Gesamtnote für die Software spürbar hinter Infor ERP LN. Die Infor-Lösung wiederum liegt bei der Beurteilung des Software-Anbieters zurück.
Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen steht ab sofort auf der Studienseite zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.trovarit.com/erp-praxis/.
Über die Studie: Mit bisher insgesamt mehr als 17.500 Teilnehmern ist die Studie „ERP in der Praxis - Anwenderzufriedenheit, Nutzen & Perspektiven“ (www.trovarit.com/erp-praxis) der größte anbieterunabhängige Erfahrungsaustausch unter ERP-Anwendern. Die Studie wurde seit 2004 im Zweijahres-Rhythmus in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Das Trovarit Research-Team wird dabei von einer internationalen Expertengruppe unterstützt. In dieser sind u.a. das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, das Center for Enterprise Resource Planning (CERP), die 2BCS AG (Schweiz) und Der ERP-Tuner (Österreich) vertreten.