"Das vergangene Jahr war eines der erfolgreichsten für TRUMPF überhaupt", so die Chefin des Familienunternehmens. "Innerhalb nur eines Geschäftsjahres haben wir das wieder aufgeholt, was wir in den zwei Jahren zuvor verloren hatten." Die Lücke zu den Rekord-Umsätzen von vor der Krise sei praktisch geschlossen. Der Auftragseingang von 2,22 Milliarden Euro übertrifft sogar den bisherigen Spitzenwert. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 185,3 Millionen Euro - nachdem es im vorhergehenden Krisen-Geschäftsjahr mit -59 Millionen Euro noch negativ war.
"Nach den großen Einbrüchen in den Krisenjahren sind wir in allen Weltregionen stark gewachsen", so Nicola Leibinger-Kammüller, "besonders in China, aber auch in Deutschland und den amerikanischen Märkten." Das verdanke das Hightech-Unternehmen unter anderem seiner Rolle als Technologieführer. Leibinger-Kammüller: "Wir haben unsere ohnehin hohen Aufwände für Forschung und Entwicklung um 22 Prozent gesteigert. Nur so können wir unseren Kunden Produkte anbieten, mit denen sie Wettbewerbsvorteile haben."
Auch im neuen Geschäftsjahr will TRUMPF wachsen. "Wir gehen von einem Wachstum im zweistelligen Bereich aus", erklärte Nicola Leibinger-Kammüller. "Allerdings sehen auch wir Anzeichen dafür, dass sich das Wachstum angesichts der Euro-Krise bei weitem nicht so rasant fortsetzen wird, wie im vergangenen Jahr. Wir sind optimistisch, aber wachsam."
Die hochproduktiven Maschinen und Lasersysteme seien eine Säule, dank derer das Ditzinger Unternehmen gut für unsicherer werdende Zeiten gerüstet ist. Auch das starke Engagement von TRUMPF in China trägt entscheidend dazu bei, dass das Unternehmen Wachstumschancen nutzen kann: TRUMPF verdoppelt gerade seine Produktionskapazitäten im Wachstumsmarkt Nummer Eins. Die Erweiterung des Werks in Taicang nahe Shanghai wird im Frühjahr 2012 eingeweiht.
"Niemand kann heute sagen, wie sich die Weltwirtschaft in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird", so die Chefin des inzwischen 8.550 Mitarbeiter zählenden Unternehmens. "Aber wir sind überzeugt, dass es auch in Zukunft Märkte mit großem Wachstum geben wird: Dass wir dort präsent sind, ist auch gut für unsere Standorte daheim."
An die europäischen Politiker stellt die Unternehmerin die Forderungen: "Die Euro-Krise und das Griechenland-Problem müssen jetzt schnell, effizient und nachhaltig gelöst werden. Jede Woche ohne greifbares Ergebnis bringt nur neue Unsicherheit in die Märkte."