„Unser Ziel ist es, wesentlich früher als 2045 Klimaneutralität zu erreichen“, erklärt Henning Preis, President & CEO bei TSUBAKI KABELSCHLEPP. „Wir nehmen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften als unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung an. Bereits vor einigen Jahren haben wir deshalb unsere Nachhaltigkeitsinitiative begonnen.“ Dabei sei es dem Unternehmen besonders wichtig, die drei Säulen eines nachhaltigen Handelns – Ökologie, Ökonomie und soziale Aspekte – in einer guten Balance zu halten.
Gemäß Greenhouse Gas (GHG)-Protocol werden die Emissionen eines Unternehmens in drei Kategorien oder „Scopes“ unterteilt. Scope 1 umfasst die direkten Quellen wie Erdgas, Erdöl und Kraftstoffe für Unternehmensfahrzeuge. Unter Scope 2 addieren sich Emissionen aus indirekten Quellen durch den Bezug von Strom. Alle weiteren Emissionen, so unter anderem die, die entlang der Lieferkette entstehen, fasst Scope 3 zusammen.
TSUBAKI KABELSCHLEPP konnte seine Emissionen zwischen 2018 und 2022 in Scope 1 um 20 % und in Scope 2 um 100 % verringern. Die Gesamtreduktion in den beiden Kategorien belief sich in diesem Zeitraum auf 79 %, was konkret einer CO2-Einsparung von 1.138 t CO2e entspricht. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Umstellung von Grau- auf Ökostrom Anfang 2022. Diese Maßnahme hatte eine Verringerung der CO2-Emissionen um 1.035 t CO2e zur Folge. Aber auch der jährliche Stromverbrauch selbst sank im Berechnungszeitraum um 13,7 %. Die Emissionen aus der Erdgas- und Kraftstoffverbrennung konnten gegenüber 2018 um 20,8 % reduziert werden. Weite Bereiche der Emissionen des Scope 3 wurden bereits erfasst und in die aktuelle Standortbilanz integriert.
Einsparpotenziale lokalisieren, Maßnahmen festlegen
Voraussetzung für diese und weitere Einsparungen ist die Ermittlung produkt-, prozess- und standortbezogener CO2-Billanzen. Auf Grundlage der bereits gewonnenen Daten konnten Einsparpotenziale lokalisiert und zielgerichtete Maßnahmen festlegt werden. Inzwischen sind die ersten Nachhaltigkeitsprojekte abgeschlossen. So wird beispielsweise die Abwärme aus Kompressoren und Spritzgussmaschinen für die Unterstützung der Heizung im Verwaltungstrakt und das Vorwärmen der Konditionierbecken genutzt. Das führt im Frühjahr und im Herbst zu Gaseinsparungen von mehr als 80 %.
Den Stromverbrauch senken unter anderem 214 LED-Lichtbänder in der Montagehalle, die die vorhandenen Leuchtstoffröhren abgelöst haben. Darüber hinaus arbeiten heute bereits ein Drittel der eingesetzten Spritzgussmaschinen frequenzgeregelt, was mit einem um bis zu 50 % reduzierten Energieverbrauch verbunden ist. In den kommenden Jahren sollen alle Spritzgussmaschinen konventioneller Bauart gegen energieoptimierte Modelle ausgetauscht werden.
„Am Standort Wenden und in Tochtergesellschaften mit Produktionsanteil werden wir den CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren signifikant reduzieren“, resümiert Henning Preis. „Im Vergleich zum Basisjahr 2018 wollen wir mit den umgesetzten und geplanten Maßnahmen bereits bis 2025 eine Reduktion von 25 % erreichen.“