Die Smart Meter Gateways sorgen dafür, dass Verbrauchsdaten aus dem häuslichen Umfeld noch im Gateway verarbeitet und datenschutzkonform vom Zähler an den Messstellendienstleister übermittelt werden können. „Das Smart Meter Gateway ist das Schlüsselprodukt für IT-Sicherheit in der Energiewende. Wir freuen uns sehr, entscheidend dazu beigetragen zu haben, dass der langerwartete Rollout nun starten kann“, erläutert Dirk Kretzschmar, Geschäftsführer von TÜViT.
Smart Meter Gateway von EMH erfolgreich geprüft und zertifiziert
In einem feierlichen Akt wurde gestern im Bundeswirtschaftsministerium das BSI-Zertifikat an die EMH metering GmbH & Co. KG überreicht. Zuvor wurde die vorgeschriebene IT Sicherheitsarchitektur des Smart Meter Gateways (SMGW) des Technologieunternehmens für digitale Systeme bei TÜViT in Essen und damit die Widerstandsfähigkeit gegen IT Angriffe jeder Art in einem längeren Prozess geprüft. Die Grundlage für die Prüfung waren die international anerkannten Common Criteria (CC - ISO 15408) – ein komplexes Prüfverfahren für den Nachweis der IT Sicherheit, welches nur von wenigen Prüfstellen beherrscht wird. „Im Dezember 2018 und September 2019 haben wir bereits Smart Meter Gateways von zwei anderen Herstellern erfolgreich geprüft“, berichtet Marcus Krechel, Abteilungsleiter Evaluierung und Validierung bei TÜViT sichtlich stolz. Im Anschluss erfolgte deren Zertifizierung durch das BSI, so dass die Markterklärung mit dem dritten Hersteller nun erfolgen kann.
Aktuell ist TÜViT die einzige Prüfstelle, die die Prüfung von Smart Meter Gateways nach CC im deutschen Schema erfolgreich vollzogen hat. Diese werden ständig weiterentwickelt. Zurzeit spezifiziert man bereits die zweite Generation der Geräte, so dass diese zukünftig nicht nur für komplexere Messungen, sondern u.a. auch für die Steuerung von elektrischen Geräten genutzt werden können.
Aller guten Dinge sind drei
Doch bevor die nächste Generation an den Start geht, ist erstmal die Versorgungswirtschaft in der Pflicht. Viele Messstellendienstleister in Deutschland haben auf die Zertifizierung des dritten SMGWs gewartet und stehen bereits in den Startlöchern für einen flächendecken Rollout. Mit der Markterklärung ist der Einsatz intelligenter Zähler für Haushalte ab einem bestimmten Jahresverbrauch jetzt verpflichtend. Der Vorteil der intelligenten und nun auch hochsicheren und datenschutzkonformen Messsysteme liegt auf der Hand. Messdaten lassen sich eichrechtlich einwandfrei und fälschungssicher für unterschiedliche Zwecke bereitstellen. Zusätzlich zur Abrechnung nach erstmals möglichen flexiblen und neuen Tarifen können sie zur Skalierung intelligenter Stromnetze (Smart Grids) genutzt werden. Dafür werden Informationen auf Versorgerseite sowie auf Seiten der Verbraucher benötigt. Das unterstützt den dringend erforderlichen Ausgleich von zunehmenden Netzschwankungen durch die zunehmende Einspeisung von Strom durch erneuerbare Energien. Zwar schont der Strom durch Sonne und Wind das Klima und die Umwelt, die Erzeugung ist aber wetterabhängig und somit recht volatil.