Das Projekt LiMux hat das Ziel, die Anwendungssoftware in den verschiedenen Fachreferaten der Landeshauptstadt München auf Open-Source-Produkte umzustellen. Der LiMux-Basisclient ist dabei der erste Schritt auf diesem Weg und bietet grundlegende Funktionalität für Büroanwendungen. Das System wird mittlerweile auf 600 Arbeitsplätzen innerhalb der Landeshauptstadt München eingesetzt und soll sukzessive an allen Arbeitsplätzen ausgerollt werden.
TÜViT hatte die aktuelle Version des LiMux-Basisclient hinsichtlich der ergonomischen Gestaltung evaluiert und dabei die Gebrauchstauglichkeit nach DIN EN ISO 9241 – 110 und – 11 für die Nutzungskontexte Sachbearbeitung, Verwaltung, IT-Administration und vergleichbare Tätigkeiten festgestellt.
Entscheidend für diese Einschätzung war, dass mit der neu gestalteten und auf KDE 3 basierenden Oberfläche und den enthaltenen Zusatzprogrammen (u.a. OpenOffice.org, Firefox, Thunderbird, Oracle Calendar) eine effektive, effiziente und zufriedenstellende Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung möglich ist, wie in einer umfangreichen Prüfung nachgewiesen wurde.
Voraussetzung für die erfolgreiche Zertifizierung war aber auch, dass auch nach der Einführung des neuen Betriebssystems fortlaufend Benutzerprobleme überprüft werden und in die weitere Entwicklung einfließen.
Für Bürgermeisterin Christine Strobl ist dieses offizielle Siegel auch deshalb wichtig, weil die Entscheidung des Münchner Stadtrats für Linux seinerzeit nicht unumstritten war. Auch sie selbst nutzt den Basisclient erfolgreich am eigenen Arbeitsplatz: die Umstellung sei bei weitem nicht so gravierend für sie gewesen, wie sie befürchtet hatte.
Möglich wurde das auch durch eine umfangreiche Dokumentations- und e-Learning-Plattform, die selbst schon prämiert wurde, zusätzlich ein Wiki sowie ein Diskussionsforum, die ab sofort für alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen. Hierdurch würden auch die Schulungskosten für die Migration deutlich geringer ausfallen, als ursprünglich erwartet wurde.
TÜViT hat schon unterschiedlichste Software insbesondere für den Bereich der öffentlichen Verwaltung geprüft, erstmalig allerdings wurde jetzt eine Open-Source-Entwicklung zertifiziert.