Teufelskreis aus Spiel und Frust
3 bis 10 Prozent der Spieler weisen ein problematisches Spielverhalten auf. Ein typisches Kennzeichen einer Sucht liegt vor, wenn Betroffene negative Konsequenzen in Kauf nehmen. Zum Beispiel, indem sie in ihrer Freizeit lange spielen, statt für Prüfungen zu lernen, und diese dann nicht bestehen. Daraus resultierenden Stress kompensieren Betroffene mit noch mehr Spielen – ein Teufelskreis. Weitere Merkmale für Sucht sind mangelnde Körperhygiene, Ängstlichkeit und Unruhe. „Verbote sind keine Lösung, sie führen bei Jugendlichen zu noch mehr Rückzug“, so Julia Milchsack. Sie empfiehlt, Kontakt mit Beratungsstellen aufzunehmen, die sich auf Online- und Spielsucht spezialisiert haben. Dazu gehören die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Arbeitsgruppe Spielsucht der Charité in Berlin.
Ausgleich mit Sport und Geselligkeit
Langes Sitzen und ein angestrengter Blick auf den Bildschirm tragen zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich bei. Auch Arme und Hände sind hohen Belastungen ausgesetzt – durch monotone Tasten- oder Mausklicks kann der sogenannte Mausarm entstehen: Anzeichen sind Schmerzen, Kraftverlust und Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Hand oder Arm. „Wer viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, sollte für Ausgleich sorgen in Form von Lockerungsübungen, Sport und Geselligkeit“, rät Dr. Wiete Schramm, Ärztin bei TÜV Rheinland.