Die Bedeutung externer Einflussgrößen
Sowohl die ISO 9001:2015 und die ISO 14001:2015 legen einen deutlicheren Fokus auf die Betrachtung externer Einflussgrößen wie Lieferanten, Partner und natürlich Kunden. Für die Unternehmen bedeutet dieses, dass Sie beispielsweise bei der Risikobetrachtung oder bei den geforderten Umweltleistungskennzahlen nicht nur das eigene Unternehmen und die eigene Produktion im Blickfeld haben, sondern auch den Beitrag ihrer Zulieferer und Partner.
Leistungskennzahlen für Unternehmen
Aber was bedeutet das Aufstellen von Umweltleistungskennzahlen für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und muss ein Unternehmen kontinuierlich seine Umweltleistung verbessern und messbar machen? Die ISO 14001:2015 fordert von Unternehmen das Entwickeln von Leistungskennzahlen, um sicherzustellen, dass die gesetzten Umweltziele gemessen werden können. Je nach Branche – ob Industrieunternehmen oder Dienstleister – fallen diese Kennzahlen anders aus. Anja Oels, TÜV Rheinland-Referentin für das Thema „Umweltmanagement“, erläuterte dieses an einem Beispiel: In einem Produktionsbetrieb werden oftmals Kennzahlen gebildet, welche die Produktionsmenge in Verhältnis setzen zu dem Ressourcenverbrauch und dem Abfall- oder dem Emissionsaufkommen. Bei einem Dienstleister mit hauptsächlicher Bürotätigkeit rückt hingegen beispielsweise die Berechnung des Papierverbrauchs pro Mitarbeiter oder die Heizenergie pro Quadratmeter in den Vordergrund. Natürlich kann auch ein Unternehmen sein Verbesserungslimit erreicht haben und nur noch geringere Verbesserungswerte vorweisen. Negativwerte, die eine Verschlechterung anzeigen, liegen dagegen oftmals an falschen Leistungskennzahlen oder an falschen Maßnahmen, die umgesetzt wurden.
Risikomanagement und Dokumentation
Bei dem Thema „Qualitätsmanagement gemäß der neuen ISO 9001:2015 zielten viele Teilnehmerfragen auf das stärker gewichtete Risikomanagement ab und wie Unternehmen diese Forderung umsetzen können. Jürgen Ohligschläger, TÜV Rheinland-Experte für das Thema „Qualitätsmanagement“, verdeutlichte, dass die Norm keine konkrete Anzahl an Risiken fordert, die Unternehmen benennen müssen. Unternehmen sollen jene Risiken analysieren, bewerten und priorisieren, die wahrscheinlich sind und gravierende Auswirkungen haben. Beide Referenten verdeutlichten ferner, dass sowohl die ISO 9001:2015 als auch die ISO 14001:2015 im Vergleich zu den Vorgängerversionen weniger Dokumentation – sowohl interner als auch externer – Art fordern. So ist beispielsweise auch kein Handbuch mehr erforderlich, sondern Unternehmen sollen stattdessen dokumentierte Informationen über ihr Managementsystem liefern, die natürlich auch in elektronischer Form abgelegt werden können, wie es heutzutage schon viele Unternehmen bevorzugen.
Weitere Informationen über die Revision zur ISO 9001 und ISO 14001 finden Interessierte auf folgenden Seiten: www.tuv.com/iso-9001-revision-2015 und www.tuv.com/iso14001-revision