Gefährdungen für junge Mitarbeiter individuell beurteilen
Eine wichtige Säule im Arbeitsschutz ist die Gefährdungsbeurteilung durch den Arbeitgeber. Vor allem bei Jugendlichen empfiehlt sich ein individuelles, personenbezogenes Vorgehen. „Während beispielsweise der eine Azubi schon ausgewachsen ist und schwere Gegenstände heben kann, ohne seine Gesundheit zu gefährden, ist der gleichaltrige Kollege vielleicht noch nicht so kräftig“, sagt Werner Lüth, Experte für Arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland. Eine Sicherheitsunterweisung muss vor Beginn der Beschäftigung und anschließend bei unter 18-Jährigen mindestens halbjährlich erfolgen. Auch hier bietet sich ein jugendgerechtes Vorgehen an. „Jugendliche denken und handeln anders als ihre älteren Kollegen“, erklärt Werner Lüth. Ein gemeinsames und aktives Erarbeiten und Einüben der Schutzmaßnahmen funktioniert oft besser als ein bloßer Vortrag des Chefs. Dann wird eher deutlich, warum vermeintlich ‚uncoole‘ Schutzausrüstung wie Schutzbrille und -helm notwendig ist.
Jugendarbeitsschutzgesetz regelt Arbeitszeiten
Hinsichtlich der Arbeitszeit macht das Jugendarbeitsschutzgesetz verbindliche Vorgaben – unter anderem eine Wochenarbeitszeit von maximal 40 Stunden sowie freier Samstag, Sonn- und Feiertag. Allerdings variieren die Regeln für verschiedene Branchen und Einrichtungen, etwa in der Gastronomie und in Pflegeberufen.