„Die von der Bundesregierung und der EU beschlossenen Klimaschutzziele spiegeln sich damit spür- und messbar im aktuellen Marktgeschehen wider – insbesondere im Bereich des PV-Sektors“, erklärt Roman Brück von TÜV Rheinland. So sieht die Europäische Kommission vor, die installierte PV-Leistung in der EU bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 600 Gigawatt (GW) gegenüber heute zu vervierfachen. „Dieser Zuwachs entspricht einem Zubau von etwa 720.000 Fußballfeldern neuer PV-Anlagen“, so Roman Brück weiter.*
Schnellere Chargenprüfungen mit mobilem PV-Labor
Mit dem Mobile Solar Lab hat TÜV Rheinland seit diesem Jahr ein fahrendes PV-Prüflabor im Einsatz, dass eine deutlich effizientere Chargenprüfung gewährleistet. Anbieter und Anwender von PV-Modulen müssen diese nicht mehr ins Labor bringen, stattdessen kommt das Labor zum Modul. Gerade bei größeren Solarparks, bei denen Chargenprüfungen mehr als tausend Module enthalten können, können Marktakteure so viel Zeit, Prüf- und Speditionskosten einsparen. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Mehr Infos auf der Intersolar oder unter: Mobile Solar Lab | WO | TÜV Rheinland (tuv.com).
Neue Zertifizierung für gebäudeintegrierte PV
Für die Energiewende spielen neben Freiflächenanlagen auch Dach- und die sogenannte gebäudeintegrierte PV eine wichtige Rolle. Von gebäudeintegrierter PV spricht man, wenn Solarmodule in die Gebäudehülle integriert werden. Etwa 12.000 Quadratkilometer Fassadenfläche würden in Deutschland hierfür laut Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Partnern aus der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Dies entspricht annähernd der Fläche Schleswig-Holsteins (15.804 Quadratkilometer).
Mit der neuen Prüfnorm 2 PfG 2796/02.22 hat TÜV Rheinland einen weltweit einzigartigen Standard entwickelt, der es ermöglicht, auch gebäudeintegrierte Photovoltaik-Module einem unabhängigen und standardisierten Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren zu unterziehen – ein wirksames Instrument, um das Vertrauen der Händler, Hersteller und Abnehmer entsprechender Produkte durch eine unabhängige Produktzertifizierung zu stärken. Mehr Infos auf der Intersolar oder im Web.
Deutlicher Zuwachs bei Prüfungen von Ladeinfrastruktur
Auch im Bereich der Prüfung und Zertifizierungen von Ladeinfrastruktur verzeichnet TÜV Rheinland einen deutlichen Zuwachs: Mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Waren laut Statista Ende 2021 etwa 53.000 öffentliche und halb-öffentliche Ladepunkte in Deutschland verfügbar, sind es heute bereits rund 84.000 Ladepunkte. „Auch hier spüren wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Prüfungen und Zertifizierungen am Markt“, so Roman Brück. Ein weiterer Treiber ist die seit Mai 2022 geltende Novellierung des Eichrechts, die Betreiber von Ladesäulen in die Pflicht nimmt, den Arbeitspreis pro Energieeinheit am Ladepunkt anzugeben. Hier bestehe laut Brück nach wie vor Nachholbedarf bei vielen Bestandsanlagen.
TÜV Rheinland: Rund 40 Jahre Erfahrung im Bereich Solar-Prüfung
Bereits seit ca. 40 Jahren begleitet TÜV Rheinland die Entwicklung der Solar-Technologie und beschäftigt heute etwa 250 Fachleute zur Minimierung von technischen und qualitativen Risiken in Solarkraftwerken sowie in spezialisierten Prüflaboren und Kompetenzzentren weltweit. Die Expertinnen und Experten entwickeln neue Testmethoden, arbeiten an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und in Normungsgremien zur Nutzung von Sonnenenergie mit. Sie bieten weltweit Leistungen zur Machbarkeit, Finanzierung, Qualitätssicherung und Abwicklung von Garantiefällen von Photovoltaik-Kraftwerken, ermöglichen international den Marktzugang durch Prüfungen und Zertifizierungen für Photovoltaikmodule, Komponenten, Wechselrichter sowie Energiespeichersysteme und solarthermische Kollektoren.
1985 hat TÜV Rheinland im Labormaßstab mit der technischen Prüfung von Solarkomponenten begonnen. Heute umfasst das Netzwerk von TÜV Rheinland anerkannte Testlabore für Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung, für Solarkollektoren zur Wärmeerzeugung, für Speichersysteme, Wechselrichter sowie Komponenten. Als führender Prüfdienstleister von Solarsystemen betreibt TÜV Rheinland Labore unter anderem in Deutschland, Italien, Indien, China, Taiwan und den USA. Informationen unter www.tuv.com/de/solar bei TÜV Rheinland.
*Annahme: Durchschnittlicher Flächenbedarf für PV-Anlagen beträgt 1.600 Hektar pro Gigawatt (Quelle: Bundesnetzagentur). Für die Fläche eines Fußballfelds wird 1 Hektar zu Grunde gelegt.