Sehen, hören, riechen – mit Sinn(en) kaufen
„Beim Kauf im Geschäft hilft das Testen des Spielzeugs mit allen Sinnen: Wie es riecht, wie es sich anfühlt, wie laut es ist – all das sagt etwas über die Qualität aus”, erläutert Sebastian Rösch, Abteilungsleiter Spielzeugprüfung bei TÜV Rheinland. So kann ein auffälliger „chemischer“ Geruch möglicherweise auf Schadstoffe hinweisen. „Scharfe Kanten, Ecken und Holzsplitter bergen Verletzungsgefahr. Auch von Spielzeug mit hoher Lautstärke raten wir ab, da dieses empfindliche Kinderohren bei dauerhafter Belastung schädigen kann.”
Auf Nummer Sicher mit unabhängigen Prüfzeichen
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, greift auf unabhängig geprüftes Spielzeug mit Prüfzeichen zurück. Ein Beispiel: „Das GS-Zeichen – steht für geprüfte Sicherheit – vergeben nur unabhängige, akkreditierte Prüfdienstleister wie TÜV Rheinland“, so Rösch. Anders verhält es sich beim CE-Zeichen. „Das CE-Zeichen ist kein Prüfzeichen, sondern eine Erklärung des Herstellers selbst, dass sein Produkt alle relevanten Sicherheitsanforderungen der EU erfüllt.“ Eine Verpflichtung zur externen Prüfung besteht beim CE-Zeichen für Spielzeug jedoch nicht.
Unternehmen, die in ein GS-Zeichen für Spielzeug investieren, entscheiden sich somit freiwillig für eine Prüfung durch unabhängige Expertinnen und Experten. Gleichzeitig definiert das GS-Zeichen nochmals höhere Standards als die gesetzlichen Mindestanforderungen – beispielsweise strengere Grenzwerte bei Schadstoffprüfungen.
Prüfzeichen für sicheres und pädagogisch wertvolles Spielen
Zusätzliche Orientierung beim Kauf sicherer Spielwaren bieten weitere Prüfzeichen von TÜV Rheinland, etwa das Prüfzeichen „Ausgezeichneter Spielwert“, das auch pädagogische und entwicklungspsychologische Kriterien berücksichtigt.
Die verschiedenen Prüfzeichen samt einer unverwechselbaren Prüf-ID befinden sich in der Regel gut sichtbar auf der Verpackung des Produkts und / oder dem Produkt selbst. Über Eingabe der ID in Certipedia (www.certipedia.com), der Zertifikatsdatenbank von TÜV Rheinland, können Verbraucherinnen und Verbraucher mehr darüber erfahren, was genau die Fachleute von TÜV Rheinland beim jeweiligen Produkt geprüft haben.
Tipps zum Kauf von gebrauchtem Spielzeug
Bei Second-Hand-Spielzeug empfiehlt Spielzeugexperte Sebastian Rösch, auf Produkte aus Holz oder hartem Kunststoff zurückzugreifen – oder eben extern geprüftes Spielzeug. Weichplastikspielzeug, das vor 2006 hergestellt wurde, kann möglicherweise gesundheitsschädliche Phthalate enthalten. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten außerdem stets die Altersangaben und Warnhinweise auf der Produktverpackung beachten, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden.