Qualität lässt teilweise zu wünschen übrig
Für die Instandhaltung der meisten Radwege tragen Länder, Kreise, Kommunen und Städte die Verantwortung. „Radwege zählen zum kommunalen Vermögen. Das gilt es zu erhalten“, sagt Volker Jakobi. Vor rund zehn Jahren ist viel in den Neubau von Radwegen investiert worden. Heute stehen jedoch nur wenige Mittel zur Verfügung, sodass die Qualität mancher Radwege zu wünschen übrig lässt. Bei einem Unfall aufgrund eines Frost- oder Wurzelschadens steht die Frage der Verkehrssicherungspflicht des Eigentümers im Raum. „In der Praxis gehen solche Gerichtsverfahren nicht immer zugunsten des Radfahrers aus. Die Eigentümer argumentieren meist mit der Eigenverantwortung des Radfahrers“, berichtet der TÜV Rheinland-Experte. Deshalb rät er Radfahrern, vorausschauend zu fahren: Wer auf die Strecke achtet, erkennt Gefahren rechtzeitig.
Über 12.000 Kilometer Radwege untersucht
Damit es erst gar nicht zum Unfall kommt, bietet TÜV Rheinland ein spezielles Messsystem an. Es wurde bisher auf über 12.000 Kilometern Radweg eingesetzt. Das System erfasst unter anderem Ebenheit, Neigung und Oberflächenschäden. „Intakte Radwege haben für touristische Regionen eine große wirtschaftliche Bedeutung“, erklärt Volker Jakobi. Ein Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie von 2009 weist Umsätze von rund 3,9 Milliarden Euro durch den Fahrradtourismus aus. Seitdem es E-Bikes gibt, steigen immer mehr ältere Menschen aufs Rad. Allerdings steigt mit den E-Bikes auch die Geschwindigkeit – das stellt dann noch höhere Anforderungen an die Radwege.